"KulturlotsInnen - Kulturvermittlung für ArbeitnehmerInnen"   

erstellt am
20. 04. 09

Wien (rk) - Wien verzeichnet 20 Millionen Kulturbesuche im Jahr. Um noch mehr Menschen für die Kultur zu gewinnen, wurde das Projekt "KulturlotsInnen - Kulturvermittlung am Arbeitsplatz" ins Leben gerufen. Ziel ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärker in das kulturelle Leben Wiens einzubinden: Speziell ausgebildete Kulturlotsinnen suchen Wiener Betriebe auf, informieren über das vielfältige städtische Kulturangebot und erstellen gemeinsam mit ArbeitnehmervertreterInnen ein spezifisches Programm. Konzipiert wurde das Projekt vom Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB), unterstützt wird es von der Kulturabteilung der Stadt Wien.

"Mit den KulturlotsInnen beschreiten wir völlig neue Wege in der Kulturvermittlung", betont Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Ein innovativer zeitgemäßer Ansatz zur weiteren Demokratisierung von Kunst und Kultur in Wien."

Auch Roswitha Bachner, Vizepräsidentin des ÖGB, hebt die Bedeutung der KulturlotsInnen hervor: "Dem gewerkschaftlichen Kulturverständnis entsprechend ist der offene Zugang für alle Bevölkerungsschichten und die Demokratisierung aller Kunst- und Kulturbereiche eines unserer politischen Hauptanliegen".

Pilotprojekt Kulturvermittlung am Arbeitsplatz
In Wien gibt es derzeit ca. 700.000 ArbeitnehmerInnen. Der beste Ort, ArbeitnehmerInnen persönlich zu erreichen, ist deren Arbeitsplatz. KulturlotsInnen mit einem kulturellen Vorwissen und Hintergrund suchen daher die BetriebsrätInnen der Wiener Betriebe auf, um mit diesen das Interesse von ArbeitnehmerInnen für Kultur zu wecken und sie zu vermehrten Theater-, Ausstellungs- und Konzertbesuchen zu animieren. Je nach Bedürfnis, Interessenslage, Alter oder auch Tätigkeit wird für die Zielgruppe ein maßgeschneidertes Kulturpaket zusammengestellt, die Vermittlungsarbeit organisiert und Begleitung angeboten. Das Projekt ist vorerst auf zwei Jahre angelegt.

Großes Interesse bei BetriebsrätInnen und Kulturinstitutionen
Partizipation am Kulturgeschehen wird vielfach als Bereicherung, Horizonterweiterung und Erhöhung der Lebensqualität erlebt. Das Projekt "KulturlotsInnen" zielt darauf ab, Chancengleichheit auch in der Kultur zu schaffen: Kunst und Kultur in Wien, aus Steuermitteln aller Menschen finanziert, sollen auch allen Menschen ermöglicht werden. Niemand soll mangels Bildung und/oder Wissen vom Kulturleben ausgeschlossen sein. Dementsprechend ist das Interesse der BetriebsrätInnen wie auch der Wiener Kultreinrichtungen an den KulturlotsInnen groß: Ottakringer, Siemens, Austro Control, Telekom Austria, Wiener GKK, Neurologisches Zentrum Rosenhügel, Wiener Wohnen, Hotel Intercontinental, Wienerberger, PORR und die Wiener Polizei möchten den Service der KulturlotsInnen nutzen.

Auf der anderen Seite richtet sich das Engagement auf die Kunst- und Kulturinstitutionen in Wien. Neue KulturkonsumentInnen sollen angesprochen, die BesucherInnenzahlen erhöht werden. Auf der Kunst- und Kulturseite haben folgende Museen und Theaterhäuser bereits ihr Interesse gezeigt: Museum auf Abruf (MUSA), Kunsthalle Wien, Wien Museum, Jüdisches Museum, Konzerthaus Wien, Musikverein, Volkstheater, Theater in der Josefstadt, Rabenhof, Theater an der Wien, brut.

Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung
Der Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) ist ein gemeinnütziger Tochterverein des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und koordiniert u. a. mit den Gewerkschaften und Arbeiterkammern die gesamte gewerkschaftliche Bildungs- und Kulturarbeit. Neben einem großen Erwachsenenbildungsangebot steht der VÖGB auch für einen breiten Zugang von Kunst- und Kultur für ArbeitnehmerInnen.
     
Informationen: http://    
     
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