LH Pröll eröffnete NÖ Landesausstellung   

erstellt am
17. 04. 09

"Geben heute Signal der Offenheit, der Gemeinsamkeit und des Miteinanders"
St. Pölten (nlk) - Eine Landesausstellung grenzüberschreitend in zwei Ländern an drei Orten: Das ist die NÖ Landesausstellung 2009, die heute mit einem Eröffnungsreigen in den drei Ausstellungsstädten Horn, Raabs und Telc ihren feierlichen Auftakt findet und den Titel „Österreich. Tschechien. geteilt - getrennt - vereint." trägt. Anlass der Landesausstellung ist der Fall des Eisernen Vorhanges vor 20 Jahren.

Am Vormittag des 17.04. wurde die Landesschau zunächst im Kunsthaus Horn von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eröffnet.

„Nur wer die Geschichte kennt, kann sie verstehen. Und nur wer die Geschichte verstehen kann, kann auch aus ihr lernen", sagte der Landeshauptmann in seiner Eröffnungsrede und nahm dabei auf ein Zitat von Gotthold Ephraim Lessing Bezug: „Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den Verstand erleuchten."

„Die Geschichte von gestern macht nicht an den Grenzen von heute Halt", so Pröll. Österreich und Tschechien seien durch eine lange und ereignisreiche Geschichte miteinander verbunden, erst der EU-Beitritt beider Länder habe „die Tür in eine vollkommen neue Zukunft geöffnet". „Die Errungenschaften von Heute verpflichten uns zu Dank und Respekt gegenüber unseren Vorfahren", betonte Pröll weiters. Nach einer Vergangenheit mit Krieg und Zerstörung hätten „die Gunst des Herrgotts, das Glück der Geschichte und die harte Arbeit unserer Vorfahren" ein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand ermöglicht. Eine große Gefahr liege nun im Vergessen der Geschichte, warnte Pröll: „Eine Generation, die ihre Geschichte vergisst, hat keine Vergangenheit und damit auch keine Zukunft." Daher gelte es jetzt, aus dem Blick in die Geschichte jene Kraft zu holen, die man für den Weg in die Zukunft brauche.

Der Landeshauptmann appellierte abschließend, sich „Platz zu geben, Zeit zu lassen und Toleranz zu üben". Diese Landesausstellung sei ein „Signal für die Offenheit, der Gemeinsamkeit und des Miteinanders.

„Diese Landesausstellung gibt uns die Chance, an Beziehungen anzuknüpfen und neue Freundschaften zu schließen", meinte der Kreishauptmann von Vysocina, Dr. Jiri Behounek, in seinen Grußworten. Hinter den drei kurzen Worten „geteilt, getrennt, vereint" stünden „konkrete Schicksale einzelner Menschen auf beiden Seiten der Grenze."

Wissenschaftlich betreut wurde die NÖ Landesausstellung von Professor Dr. Stefan Karner auf österreichischer und Dr. Michal Stehlik auf tschechischer Seite. Im Rahmen des Festaktes sprach der Kurator für Horn und Raabs, Stefan Karner, zum Thema „Gemeinsame Geschichte von zwei Seiten" und betonte: „In allen Zeiten hat es auf beiden Seiten Menschen gegeben, die bei Wind nicht nur einen Windschutz errichtet haben, sondern auch Windmühlen gebaut haben und so den Wind positiv genutzt haben." Stehlik wiederum referierte zum Thema „Reflexion der Kunst im 20. Jahrhundert." Für die Ausstellungssorte wurden wiederum die Bürgermeister Alexander Klik (Horn), Rudolf Mayer (Raabs) und Roman Fabes (Telc) auf die Bühne gebeten.

Zu sehen ist die erste grenzüberschreitende niederösterreichische Landesausstellung vom 18. April bis 1. November in Horn, Raabs und im grenznahen Telc. An jedem Standort werden verschiedene inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. In Horn wird die gemeinsame Geschichte nachgezeichnet. Hier wird mit der Replik der Wenzelskrone auch ein ganz besonderer Höhepunkt der Ausstellung gezeigt. In Raabs liegt der Schwerpunkt auf das Leben an der und mit der Grenze, im tschechischen Telc widmet man sich vor allem der Kultur und den Kulturschaffenden. Rund 1.000 Exponate der Landesausstellung wurden ihm Rahmen einer breiten Sammelaktion von privaten Leihgebern zur Verfügung gestellt.
     
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