Wien (bzö) - "Wenn rund 30 Prozent der Lehrlinge Überstunden machen müssen, obwohl das
verboten ist, dann muss genauer kontrolliert werden", kommentiert BZÖ-Lehrlingssprecher Stefan Markowitz
eine dieser Woche veröffentlichte Lehrlingsbefragung. Seit der Kündigungsschutz aufgeweicht wurde, sei
immer wieder vom Zwang zu Überstunden oder dem Verlust der Lehrstelle zu hören. Wichtig ist Markowitz
aber auch eine gründliche Vorinformation zur Wahl der Berufes. Zusätzlich sei es höchste Zeit, die
Ausbildungsgarantie umzusetzen.
Markowitz fordert einen "Blum Bonus Neu", durch den sichergestellt wird, dass Betriebe, die Lehrlinge
ausbilden, generell für jeden Lehrling für die gesamte Lehrzeit eine Prämie erhalten. Wird der "Blum
Bonus" angenommen, muss aber auch ein gesetzlicher Kündigungsschutz während der gesamten Lehrzeit
gewährleistet sein.
Rund ein Fünftel der Jugendlichen wählen einen Beruf, der ihnen nicht behagt. "Da muss rechtzeitig
in den Schulen gründlich informiert werden; auch die Schattenseiten und "Nebenwirkungen" des Traumberufes
gehören dargestellt", so Markowitz. Kritisch zu hinterfragen ist für den BZÖ-Lehrlingssprecher
aber auch die schlechte Bewertung der Berufsschule, denn "gerade die Berufsschule muss der Garant für
ein einheitliches Niveau und hohe Qualität der Ausbildung sein", so Markowitz. |