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ImPulsTanz-Programm 2009 |
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Wien (ImPulsTanz) - Das ImPulsTanz-Programm 2009 gibt sich vielseitig wie immer - mit neuen Schritten überraschend,
gewohnt hochkarätig, abwechslungsreich und dieses Jahr auch durchaus kritisch. Denn Grund dafür gibt
es bei aller Sommer-Euphorie nämlich genug. So präsentiert Anne Teresa De Keersmaeker, die Grande Dame der Choreografie, heuer eine neue Kreation, in der sie sich gemeinsam mit ihrer Compagnie Rosas mit der Bedrohung auseinandersetzt, die durch das ständig wachsende Tempo von Veränderungen in unserer Zeit entsteht. Veränderungen, die sich schließlich selbst überholen. Eine Beschleunigung in Richtung Stille.Im Zentrum dieser Entwicklungen steht die sich stetig verändernde Rolle des menschlichen Körpers. Während Jan Fabres "Orgy of Tolerance" schonungslos das Tier im Menschen - das konsumgesteuerte Tier wohlgemerkt - entlarvt, dreht Davis Freeman den Spieß um: in seiner Performance "Investment" untersucht Freeman ebenfalls den Auswirkungen, Mechanismen und Gefahren des Konsums auf Kultur, Politik und die Umwelt - allerdings aus Sicht der Investoren. Der österreichische Choreograf Chris Haring und seine Kompagnie Liquid Loft kreieren gleich einen eigenen Raum - die Liquid Lounge. Hier spielt ihre Welt, die sich um Fragen nach Geschlechterrollen, gesellschaftlichen Reglements, dem Design des Lebens und seiner Oberflächen, die am Körper manifest werden, dreht. Das "China Projekt " ist die zentrale Performance im Lounge-Set und wurde von Liquid Loft und dem Jin Xing Dance Theatre im Shanghai Oriental Arts Center entwickelt. Zusätzlich dazu bietet sich die Möglichkeit Jin Xing kennenzulernen, an Stephanie Cummings Körper die Poesie von Virginia Woolfs Orlando zu erkennen oder à la "Mode Française" die Körpernormen im Fashion Design, der Mode-Maschinerie und im Leben überhaupt zu verhandeln. Die Aufmerksamkeit vom Öffentlichen zum Privaten lenken Michael Schumacher, Jirí Kylián und Sabine Kupferberg, die mit "Last Touch First" die Verzweiflung, den Wahnsinn und die Einsamkeit des Individuums in den Vordergrund stellen - in Anlehnung an die Stücke des russischen Autors Anton Tschechow. Literarisch inspiriert ist auch Maguy Marins Stück "MayB", das als das meistgetanzte Stück des Zeitgenössischen Tanzes gilt und eine Hommage an den großen Meister des absurden Theaters, Samuel Beckett, darstellt. Marins "Umwelt" und ihre neueste Produktion stehen ebenfalls auf dem Programm. Und auch der Nachwuchs nimmt sich der Kritik an: in den fünf Wochen des Festivals zeigen acht junge Tanzschaffende aus ganze Europa und Indien, die selbst am Beginn ihrer internationalen Karriere stehen, im Rahmen der [8:tension]-Young Choreographer's Series ihre Stücke. Auch vier ehemalige danceWEB-StipendiatInnen stehen heuer u.a. bei ImPulsTanz auf der Bühne: Caecilia Bengolea und Francois Chaignaud wollen in "Sylphides" die Grenzen zwischen Leben und Tod, Realität und Traum überwinden während Pieter Ampe und Guilherme Garrido mit ihrem "Still Difficult Duet" die Schwierigkeit bzw. Unmöglichkeit von Harmonie zwischen zwei Tänzern zu ergründen suchen. Andrea Bozic übt den Katastrophenfall, der noch während der Übung schleichend eintritt, aber dennoch: "Nothing Can Surprise Us", und Colette Sadler schreibt sich mit "Making of Doubt" die allgemeine Verunsicherung auf die Fahnen. Und wer all diesen Fragen mit den KünstlerInnen persönlich nachgehen möchte, kann dies in der ImPulsTanz Lounge tun: Abend für Abend stehen Top-DJs hinter den Turntables der Lounge, die heuer ganz unter dem Motto "Bollywood" steht und auch einige Live-Acts zu bieten hat. Hier treffen sich alle - TänzerInnen, Workshop-DozentInnen und Festival-BesucherInnen - um die lange Sommernacht zu genießen. Höhepunkte des Sommers sind außerdem wieder die ImPulsTanz-Partys am 25. Juli und am 14. August im Kasino am Schwarzenbergplatz mit DJs kniXX & comixXx, DJ DSL und UKO presenting The Sista Sadie Life Show. |
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Informationen: http://www.ImPulsTanz.com | ||
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