Linz (lk) - Der 15. April 2009 ist für das neue Musiktheater ein Meilenstein: mit dem Spatenstich
erfolgt der offizielle Startschuss für die eigentlichen Bauarbeiten für das Zukunftsprojekt des Landestheaters
Linz. Die erste Phase erfolgt mit den Arbeiten der Baugrubenumschließung, des Baugrubenaushubs sowie der
Baugrubensicherung. Diese Arbeiten sollen bis Ende des Sommers abgeschlossen sein, danach folgt der Rohbau. Die
Fertigstellung ist für 2012 geplant.
Die Baugenehmigung für das Musiktheater ist mittlerweile - nachdem kein Einspruch erfolgte - rechtskräftig,
der Auftrag für den Baugrubenaushub wurde Anfang April vergeben: damit waren die wesentlichsten Weichen für
den Spatenstich gestellt.
Musiktheater - ein städtebaulicher Akzent
Das Musiktheater wird eine neue "landmark" für die Linzer Innenstadt. Es bildet einerseits
mit dem Volksgarten einen neuen, südlichen Abschluss der Landstrasse, andererseits rundet es das neue Stadtviertel
zwischen Wissensturm, Landesdienstleistungszentrum, Hauptbahnhof, Landesbibliothek und Power Tower ab. Damit entsteht
in diesem Bereich von Linz innerhalb von rund 10 Jahren ein völlig neues Stadtviertel, zu dem auch das Musiktheater
einen wesentlichen Impuls liefert.
Theater für das 21. Jahrhundert
Ab heute entsteht am Volksgarten eines der modernsten Theater Mitteleuropas: mit höchstem Besucherkomfort,
moderner Bühnentechnik und besten Arbeitsbedingungen für alle MitarbeiterInnen des Landestheaters und
des Bruckner Orchesters Linz:
- Im Mittelpunkt der Projektentwicklung steht der Besucher: große Beinfreiheit und gute Sichtlinien sorgen
dafür, dass das Publikum im Zuschauerraum Opern- und Ballettaufführungen bestmöglich genießen
wird können, das zum Park hin orientierte Foyer und der Opernplatz am Eingang vom Volksgarten sorgen ebenso
für einen adäquaten Rahmen wie das Restaurant im Dachgeschoss und das Café.
- Kernstück der Bühnentechnik ist der Bühnenraum mit dem mehr als 30 Meter hohen Bühnenturm,
einer Transportdrehscheibe mit 32 Metern Durchmesser sowie geräumigen Seiten- und Hinterbühnen: Regisseure
und Bühnenbilder haben hier künftig die Möglichkeit, sowohl mit den Drehbewegungen einer Doppelstock-Drehbühne
als auch mit den Vertikalbewegungen dreier Doppelstock-Hubpodien beeindruckende Verwandlungseffekte zu inszenieren.
Zudem will das Landestheater das Opernhaus durch den Einsatz interaktiver Technologien als Theater des 21. Jahrhunderts
positionieren.
- Die MitarbeiterInnen des Theaters finden im Nordteil des Neubaus einen modernen Proben- und Garderobentrakt
vor, während im Südteil die neuen Werkstätten für alle Spielstätten des Landestheaters
entstehen. Die Räume sind so angeordnet, dass die einander zuarbeitenden Abteilungen einander möglichst
nahe sind, Vertikaltransporte werden im Arbeitsfluss vor allem für Deko- und Kulissenelemente weitgehend vermieden.
Die Architekturplanung
Mit der Architekturplanung ist nunmehr das Büro ArchitekturConsult aus Graz beauftragt, das unter
anderem die Sanierung des Ronacher in Wien geplant hat, das in Graz nach dem Entwurf eines ebenfalls britischen
Architekten das Kunsthaus geplant hat, und das - gemeinsam mit "coop himmelb(l)au" - die Europäische
Zentralbank in Frankfurt geplant hat. Unterstützt soll das Büro von Hermann Eisenköck durch das
Linzer Büro Dworschak - Mühlbachler werden. Der bisherige Generalplaner, Terry Pawson Architects aus
London, soll das Projekt als Konsulent weiterhin beratend begleiten.
Projektsteuerung und Örtliche Bauaufsicht werden von der Ziviltechnikergesellschaft Spirk & Partner
wahrgenommen, die auch etwa die Projektsteuerung für das Innsbrucker Tivoli-Stadion zur EURO 08 sowie für
das neue Fußball-Stadion in Salzburg durchgeführt hat, und die im Kulturbereich auch die Projektleitung
beim Haus für Mozart und beim Museum der Moderne in Salzburg innehatte. Als Fachplaner wurden bisherige Subplaner
von Terry Pawson Architects übernommen - für Statik Tragwerksplanung das Büro Schimetta Consult
aus Linz, für die Technische Gebäudeausstattung das Büro Wagner & Partner aus Linz, sowie für
die "Bühnentechnik" die deutsche Niederlassung von "Theatre Projects Consultants" gemeinsam
mit der deutschen Ingenieurgruppe GCA.
Finanzierungsrahmen von 150 Mio. Euro
Der Landtag hat in seiner Sitzung vom 4. Dezember 2008 ein Finanzierungsvolumen von 150 Mio. Euro (exkl.
Indexanpassung und exkl. Zwischenfinanzierungskosten) beschlossen. In diesem Finanzierungsvolumen sind auch jene
36,3 Mio. Euro enthalten, die von der Stadt Linz in das Projekt eingebracht werden.
Förderer der Wirtschaft unterstützen das Projekt
Welche Bedeutung das Projekt des Opernhauses für die Region hat, unterstreicht auch eine in dieser
Form bislang einzigartige Initiative der Oberösterreichischen Wirtschaft: unter Federführung von Dr.
Ludwig Scharinger hat sich der Verein der "Förderer des Musiktheaters" gegründet, der sowohl
in der Bau- als auch in der Eröffnungsphase das Projekt tatkräftig unterstützen will.
Weiterer Zeitplan
Die Arbeiten der Baugrubenumschließung, des Baugrubenaushubs sowie der Baugrubensicherung sollen
bis Ende des Sommers 2009 abgeschlossen sein, danach folgt der Rohbau. Ab dem Frühjahr 2010 werden die ersten
oberirdischen Geschosse "aus der Baugrube herauswachsen". Im ersten Halbjahr 2012 sollen die Bauarbeiten
abgeschlossen sein, danach folgt die Inbetriebnahme des neuen Hauses mit den nötigen Vorlaufzeiten der Werkstätten
und der akustischen Feinjustierung. Mit der Saison 2012/2013 soll das neue Haus eröffnet werden.
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