+0,8%; Treibstoffe und Heizöl nach wie vor Hauptpreisdämpfer
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für März 2009 betrug nach Berechnungen der
Statistik Austria 0,8% (Februar 1,3%, Jänner 1,2%, Dezember 1,3%). Das war die niedrigste Veränderungsrate
seit November 1999. Ohne die massiven Verbilligungen bei Treibstoffen und Heizöl hätte die Inflationsrate
2,2% betragen. Hauptpreistreiber waren Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat März 2009 betrug 107,3 (Basisjahr
2005). Gegenüber dem Vormonat (Februar 2009) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI 2005) für den Monat März 2009 betrug 0,7% (Februar 1,4%, Jänner
1,2%, Dezember 1,5%), der Indexstand des HVPI (Basisjahr 2005) lag im März 2009 bei 107,60.
Inflationsanalyse: Vergleich zu März 2008
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -6,0%) erwies sich im März im Jahresabstand
als eindeutiger Preisdämpfer. Die Preisrückgänge waren insgesamt so stark, dass sie die durchschnittlichen
Preisanstiege bei anderen Ausgabengruppen zu einem großen Teil kompensierten. Verantwortlich dafür waren
fast ausschließlich die starken Preisreduktionen bei Treibstoffen (insgesamt -25%; Dieseltreibstoff -26%,
Superbenzin und Normalbenzin jeweils -23%), ohne die die Gesamtinflation um 1,1%-Punkte höher gewesen wäre.
Insgesamt dämpften die Erdölprodukte Treibstoffe und Heizöl die Inflation um 1,4%-Punkte.
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich
+2,2%). Dafür waren in erster Linie Teuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen (durchschnittlich +5,7%)
ausschlaggebend, was hauptsächlich auf höhere Preise beim Material für die Instandhaltung und Reparatur
von Wohnungen zurückzuführen war (insgesamt +7%; Zement +11%, Isolierglaskippfenster +8%, Hydratkalk
+9%). Wohnungsmieten stiegen durchschnittlich um 3,9%. Haushaltsenergie wurde insgesamt um 1,5% billiger, weil
starke Preisrückgänge beim Heizöl (-33%) die Verteuerungen für Gas (+14%), Strom (+5%) und
Fernwärme (+3%) mehr als kompensierten. Die Gesamtinflation wäre ohne die Preisreduktionen beim Heizöl
um 0,3%-Punkte höher gewesen.
An zweiter Stelle der Preistreiber kam die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" zu
liegen. Die durchschnittlichen Preissteigerungen von 3,3% für diese heterogene Hauptausgabengruppe (Körperpflege,
persönliche Gebrauchsgegenstände, Versicherungsleistungen, etc.) wurden zum größten Teil durch
Verteuerungen bei Versicherungsleistungen (durchschnittlich +2,7%) verursacht: Haushaltsversicherungen verteuerten
sich insgesamt um 5% (Eigenheimbündelversicherung +6%), private Krankenversicherungen insgesamt um 3%. Ausgaben
für Körperpflege waren durchschnittlich um 3,7% höher als vor einem Jahr (Massage +8%, Gesichtscreme
+10%). Schmuck und Uhren wurden insgesamt um 10% teurer (Halskette +18%).
In der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2,4%) erwiesen sich vor allem Freizeit-
und Kulturdienstleistungen als Preistreiber (insgesamt +6,6%; Glücksspiele +16%), aber auch Zeitungen und
Zeitschriften waren deutlich teurer als vor einem Jahr (insgesamt +9%; Tageszeitungen +11%). Die Ausgaben für
Pauschalreisen stiegen insgesamt um 3,1% (Flugpauschalreisen +2%, Städteflug +5%). Als Preisdämpfer wirkten
vor allem Geräte für Audiovision, Fotografie und Datenverarbeitung (durchschnittlich -10,1%; Digitalkamera
-35%).
Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Februar 2009: +0,3%
Stärkster Preistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
+5,7%). Der starke Preisanstieg spiegelte den nahezu vollständigen Wechsel auf die Frühjahrs/Sommerkollektion
2009 wider. Bekleidung war insgesamt um 7% teurer als im Februar (Herrenjacke +20%, Damenhose +9%, Damenjacke und
Damenpullover jeweils +10%, Damenbluse +9%). Die Preise für Schuhe stiegen insgesamt um 3% (Damensommerschuhe
+12%, Damenstiefeletten +17%).
Die durchschnittlichen Preissteigerungen von 1,3% in der Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" wurden
fast ausschließlich von teureren Pauschalreisen verursacht (insgesamt +4,6%; Städteflug +24%, Flugpauschalreisen
+1%).
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke"
(durchschnittlich -1,1%). Hauptverantwortlich dafür waren Verbilligungen bei Obst (durchschnittlich -9%; Pfirsiche/Nektarinen
-38%, Erdbeeren -23%) und bei Gemüse (durchschnittlich -4%; Gurken -28%, Eisbergsalat -25%).
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex 2005 (HVPI 2005) im März 2009: +0,7%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex
2005 (HVPI 2005) betrug im März 107,60. Mit 0,7% wies auch die HVPI- Inflationsrate einen deutlich niedrigeren
Wert auf als in den Vormonaten (Februar 1,4%, Jänner 1,2%, Dezember 1,5%). Niedriger als jene des VPI war
sie hauptsächlich deshalb, weil im HVPI die Ausgaben zum eigentümergenutzten Wohnen und für Glücksspiele
nicht enthalten sind und deshalb deren deutlich gestiegene Preise nur auf den VPI durchschlugen.
Der Preisindex für Pensionistenhaushalte 2005 (PIPH 2005) im März 2009: +1,3%
Die Teuerungsrate des PIPH 2005 für März 2009 betrug 1,3%. Damit war sie deutlich niedriger als in den
Vormonaten (Februar 1,8%, Jänner und Dezember jeweils 1,7%), aber um 0,5%-Punkte höher als jene des VPI.
Der Indexstand des PIPH für den Monat März 2009 lag bei 108,8.
Hauptverantwortlich für die Teuerung waren die Ausgabengruppen "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(+3,5%), gefolgt von "Freizeit und Kultur" (+4,1%) und "Wohnung, Wasser und Energie" (+1,5%).
Insgesamt drei Fünftel dieser Teuerungen konnte durch Preisrückgänge in der Ausgabengruppe "Verkehr"
(-5,7%) kompensiert werden.
Die gegenüber dem VPI um 0,5%-Punkte höhere Teuerungsrate für Pensionistenhaushalte ist vor allem
auf die Preisentwicklung der Ausgabengruppen "Verkehr" und "Freizeit und Kultur" zurückzuführen,
weil durch die geringeren Gewichtsanteile für Pensionistenhaushalte die Preisrückgänge in diesen
beiden Gruppen nicht so deutlich zum Tragen kamen. Andererseits wirkten sich Preissteigerungen bei den Sozialschutzdienstleistungen
(+3,2%) beim PIPH deutlicher aus als beim VPI. |