Grünewald: Sollten statt ForscherInnen nicht PolitikerInnen auswandern?   

erstellt am
15. 04. 09

Wien (grüne) - "Sollten statt ForscherInnen nicht PolitikerInnen auswandern?", fragt sich der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, angesichts der Misere der Forschungsförderung, für die eindeutig die Regierung verantwortlich ist. "Heute haben erneut zahlreiche renommierte WissenschafterInnen die untragbare Situation der österreichischen Forschungsförderung anhand der aktuellen Finanzkrise des Forschungsfonds (FWF) beklagt. Die Proteste werden leider wieder ungehört verhallen", kritisiert Grünewald die Mischung von Verschweigen und Beschönigung, wie sie das zuständige Ministerium und mit ihm die Bundesregierung laufend zur Schau stellt.

"Was nützen Presseaussendungen, parlamentarische Anfragen und Anträge und die Diskussionen im Wissenschaftsausschuss, wenn uns derart drastisch vor Augen geführt wird, dass die Verantwortlichen für die Budgets der Universitäten und der Forschung entweder keine Ahnung haben unter welchen Bedingungen Forschung erfolgreich sein kann, oder es einfach nicht begreifen wollen", zeigt sich Grünewald verärgert. "Wenn Rektoren und Betroffene zu Protesten auffordern und diverse einschlägige Organisationen im Wissenschaftsbereich, der Räte, Wirtschaft und Industrie, WIFO und IHS um den Wissenschaftsstandort Österreich bangen, kann Hahn das nicht so einfach als übliches Oppositionsgeheul abtun", so Grünewald.

"Diese ministerielle Haltung beleidigt alle Expertinnen und Experten, die vor einer derartigen Entwicklung warnen und ein Konjunkturpaket Wissenschaft fordern. Dies in einer Art Trotzhaltung zu ignorieren disqualifiziert die Verantwortlichen und zerstört jede konstruktive, ehrliche und offene Gesprächsbasis. Einen derartigen Vertrauensverlust wie ihn die Politik der Bundesregierung derzeit provoziert sollte sich niemand ernsthaft wünschen", warnt Grünewald. "Wenn Universitäten durch das Verschulden der Politik für WissenschafterInnen kein Ort der kreativen Leistung, der Chance und Hoffnung sein können ihre Fähigkeiten zu zeigen und zu beweisen, dann lässt sich der dabei entstandene Schaden nicht nach Jahren auf Knopfdruck beseitigen", malt Grünewald eine düstere Zukunft. "Ich fordere Wissenschaftsminister Hahn und Vizekanzler Pröll eindringlich auf, endlich die Augen zu öffnen und den Ernst der Lage zu erkennen. Alles andere wäre die offizielle Bankrotterklärung einer österreichischen Wissenschaftspolitik", schließt Grünewald.
     
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