Bohuslav: Niederösterreich soll auch weiterhin Top-Player sein
St. Pölten (nlk) - Anlässlich der Tatsache, dass das erste Konjunkturpaket des Landes Niederösterreich
vor inzwischen sechs Monaten verabschiedet wurde, sowie anlässlich dessen, dass sie vor zwei Monaten das Wirtschaftsressort
übernommen hat, informierte Landesrätin Dr. Petra Bohuslav am 15.04. in St. Pölten über
die aktuelle Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Niederösterreich sowie über die Pläne für
die kommenden Monate.
„Auch Niederösterreich ist von der angespannten Situation am Weltwirtschaftsmarkt betroffen, aber es handelt
sich hier um keine generelle Krise. Zudem gibt es derzeit auch Signale für Investitionen in die Zukunft",
betonte die Landesrätin. Ein Beispiel für diese positiven Signale liefere etwa der Bereich der Betriebsansiedlungen
und der Neugründungen; die „Regionalen Innovations-Zentren" (RIZ) etwa würden keinen Abschwung im
Hinblick auf die Neugründungen verzeichnen und man dürfe auch 2009 die üblichen, durchschnittlich
6.000 Neugründungen erwarten. Auch im Fremdenverkehrsbereich habe zwischen November 2008 und Februar 2009
ein Nächtigungsplus von 0,7 Prozent erzielt werden können und generell sei ein verstärktes Investieren
vieler Firmen gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt in ausländische Märkte und in den umwelttechnologischen
Bereich zu beobachten, so Bohuslav.
Angesichts der erfolgten Evaluierung des ersten von insgesamt vier vom Land Niederösterreich beschlossenen
Konjunkturpaketen hielt die Landesrätin fest, dass dieses Paket „gut auf den Weg gebracht und von den UnternehmerInnen
gut angenommen worden" sei. Im Rahmen der Erweiterung des bestehenden Haftungs- und Beteiligungsmodells seien
beispielsweise bereits 11,5 Millionen Euro investiert worden und beim Wirtschafts- und Tourismus-Fonds könne
man eine Steigerung der bewilligten Anträge von 410 auf 455 verzeichnen. Im Zusammenhang mit dem neuen Kreditsicherungssystem
für Klein- und Mittelbetriebe (KMU's) seien bereits 49 Fälle bewilligt worden und im Bereich des Finanzierungsmodells
für innovative und technologieorientierte Unternehmen sowie für regionale Leitbetriebe stünden 117
Millionen Euro zur Verfügung; man verfüge außerdem über 30 Millionen Euro Venture-Capital
für die Unterstützung technologieorientierter Unternehmen, so Bohuslav.
Hinsichtlich der Zukunft betonte die Landesrätin, es sei ihr ein besonderes Anliegen, die Energieeffizienz
in den Betrieben zu forcieren. Demgemäß sollen als Schwerpunktaktion die Fördersätze für
Energieeffizienz-Maßnahmen von 30 auf 40 Prozent angehoben werden; dieser Zuschuss kann zwischen 1. Mai 2009
und 30. April 2010 einmalig gewährt werden. „Wir können im Bereich Energieeffizienz nachhaltig viel Geld
sparen". Überdies, so Bohuslav, wolle man eine Initiative im Bereich öffentliche Auftragsvergabe
starten: „Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer wollen wir Firmen motivieren, Bietergemeinschaften zu gründen."
Es gehe generell um die Erleichterung der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen bzw. um die Schaffung
gewisser Standards. Schließlich sollen den Firmen Workshops zum Thema „Restrukturierung" angeboten und
die Unternehmen „Fit für das Bankgespräch" gemacht werden.
Die Wirtschaftsstrategie für Niederösterreich werde künftig auf den sechs zentralen Säulen
„Forschung und Entwicklung", „Technopole", „Netzwerke und Cluster", „Internationalisierung",
„Gründungen und Gründerberatungen" sowie „Unternehmens-Entwicklung" basieren. „Niederösterreich
ist bereits ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsstandort und soll weiterhin unter den Top-Playern sein, wenn
es um diese Attraktivität geht", so Bohuslav abschließend. |