Kein Widerspruch zur Parteispitze; ÖVP-Frauen auch für freiwilliges Splitting, aber
automatische Einstellung
Wien (övp-pd) - "Wir wollen das Pensionssplitting bekannt machen und verbessern",
bekräftigt die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen, Maria Rauch-Kallat und stellt in diesem Zusammenhang klar:
"Es gibt keinen Widerspruch zur Parteispitze. Wir befinden uns hier auf einer gemeinsamen Linie, denn die
ÖVP- Frauen sind auch für ein freiwilliges Splitting, aber eine automatische Einstellung".
In Richtung SPÖ-Frauen sagt Rauch-Kallat: "Wer hätte gedacht, dass die SPÖ-Frauen so ein verklärtes
Bild von der Ehe haben und anscheinend noch nichts davon gehört haben, dass diese auch in die Brüche
gehen kann. Anders ist es kaum zu erklären, dass die SPÖ- Bundesfrauengeschäftsführerin Bettina
Stadlbauer heute in einer Aussendung meint, dass "Ehepaare, die von einer Pension leben müssen, ohnehin
das Geld teilen können, wenn sie es wollen. Ja, wenn sie es wollen, vor allem, wenn der verdienende Teil,
in den meisten Fällen der Mann, es will! Daran sollte Frau Stadlbauer denken. Vor allem, wenn sie selber ein
paar Zeilen später darauf hinweist, dass viel zu viele Frauen in Österreich im Alter leider gar keine
oder eine verschwindend geringe Pension bekommen, im übrigen das Ergebnis von mehr als 50 Jahren sozialdemokratischer
Sozialminister. "Diese Frauen zynisch darauf hinzuweisen, dass sie ja durchgehend hätten arbeiten können
oder sich mit dem Ehemann besser arrangieren, hilft wohl wenig weiter", so die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen.
Die ehemalige Frauenministerin weist darauf hin, dass erst seit Bundeskanzler Schüssel 48 Monate Pensionsansprüche
in Höhe von 1350.- € pro Monat zusätzlich zu den in dieser Zeit selbst erworbenen Ansprüchen angerechnet
werden und dass das freiwillige Pensionssplitting darüber hinausgehende Lücken in der Altersabsicherung
schließen hilft. "Verbesserungen, wie die Default-Regelung und die Ausweitung bis zum 14.Lebensjahr
des Kindes sollen die Zahl der Inanspruchnehmenden steigern", meinte Rauch-Kallat.
Noch besser wäre es, gemeinsam den Bekanntheitsgrad des Pensionssplittings zu steigern und den Verbesserungen,
die die ÖVP- Frauen fordern, nicht von Haus aus eine prinzipielle Absage zu erteilen. Natürlich brauchen
Frauen ein Existenzsicherndes Erwerbseinkommen, und wie Frau Stadlbauer sagt, "Unterbrechungen in der Erwerbstätigkeit
für Kinderbetreuung müssen unbedingt entsprechend berücksichtigt und abgegolten werden. Dazu ist
das Pensionssplitting auch eine Methode und sichtlich keine schlechte, wenn man bedenkt, dass 50 Prozent der derzeit
Inanspruchnehmenden Männer sind", schloss Rauch-Kallat. |