Der Rechnungsabschluss des Landes Tirol für das Jahr 2008 wurde von Landesfinanzreferent
Christian Switak am 14.04. der Landesregierung vorgestellt.
Innsbruck (lk) - „Die tatsächlichen Ausgaben des ordentlichen Haushaltes 2008 beliefen sich
auf
€ 2.646,9 Mio.. Gegenüber dem Rechnungsjahr 2007 bedeutet dies eine Steigerung von 7,7 %. Die Einnahmen des
ordentlichen Haushaltes 2008 beliefen sich ebenfalls auf € 2.646,9 Mio., sodass wie im Rechnungsjahr 2007 kein
Abgang zu verzeichnen ist“, fasst LR Switak die wichtigsten Eckdaten zusammen.
Der Voranschlag 2008 sah einen Abgang von € 58,0 Mio. und ein Darlehenserfordernis im außerordentlichen Haushalt
in Höhe von € 89,2 Mio. vor. Es galt somit vor allem durch einen strikten Budgetvollzug, die Ziele der bisher
bewährten Budgetpolitik umzusetzen. „Wie im Jahr 2007 wurden auch im Vorjahr Zusatzbudgets genehmigt. Diese
waren im Hinblick auf aktuelle Notwendigkeiten z.B: Solidaritätsfonds oder Hochwassermaßnahmen am Lech
erforderlich“, erklärt dazu Finanzlandesrat Switak. Insgesamt belief sich das Finanzvolumen dieser Zusatzbudgets
auf € 16,8 Mio. (2007: € 5,2 Mio.), was auf Grund der Einnahmensituation des Jahres 2008 wirtschaftlich vertretbar
war. In den übrigen Bereichen konnten alle während des Jahres auftretenden Zusatzerfordernisse durch
Einsparungen oder Mehreinnahmen gedeckt werden.
Im Bereich Verwaltungspersonal wurde die Planung laut Voranschlag eingehalten. Als Ergebnis früherer Maßnahmen
hielt sich auch die Ausgabendynamik im Pensionsbereich in Grenzen. Zudem konnte auch beim Amtsachaufwand das ursprünglich
geplante Budget um € 5,0 Mio. unterschritten werden.
Schwerpunkt Maßnahmen zur Förderung von Familien und Arbeitnehmern
Gezielte Maßnahmen wurden u.a. im Bereich der Förderung von Familien- und Arbeitnehmerinteressen gesetzt.
LR Christian Switak: „Durch die Erhöhung der Wohnbauförderung (Budgetmittelumschichtung in der Höhe
von € 26,0 Mio.) und die Übernahme der Kostensteigerungen im öffentlichen Personennahverkehr sowie die
Einführung der Pendlerhilfe konnten spürbare Entlastungen erzielt werden!“ Im öffentlichen Nahverkehr
wurden im Rechnungsjahr 2008 ca. € 70,1 Mio. verausgabt. In der Landwirtschaft war das Ausgabenvolumen so gestaltet,
dass weiterhin alle EU-Förderungen ausgeschöpft und ein Schwerpunkt in der Vermarktung von agrarischen
Produkten gesetzt werden konnte. Die Ausgaben in der Daseinsvorsorge mit der stärksten Steigerungs-Dynamik
insbesondere in der Behindertenhilfe und Pflege beliefen sich im Rechnungsjahr 2008 auf ca. € 413 Mio.
Auch im Bereich der Jugendwohlfahrt zeigt sich der Bedarf stark steigend. Hier waren Aufstockungen im Hinblick
auf die sich verschärfende Situation im Ausmaß von € 1,6 Mio. erforderlich. Die Gesamtausgaben beliefen
sich in diesem Bereich auf brutto € 26,5 Mio. Großes Augenmerk wurde auch auf die Sozialsprengel gelegt.
Die Schwerpunktgestaltung in diesem Bereich wurde insofern unterstrichen als zum budgetierten Betrag von € 8,1
Mio . zusätzliche Aufstockungen von € 658.700,-- genehmigt wurden.
Günstige Einnahmenentwicklung im Jahr 2008
Solche punktuellen Schwerpunktsetzungen während des Jahres konnten nicht zuletzt aufgrund einer äußerst
positiven Einnahmenentwicklung erfolgen. LR Switak: „Allgemein kann zu den Steuereinnahmen im Jahre 2008 berichtet
werden, dass sich das Aufkommen bei der Lohnsteuer mit +8,6%. auf Grund der guten Gehaltsabschlüsse der letzten
Jahre und des im Vorjahr ausgezeichneten Beschäftigungsstandes sehr positiv auswirkte. Die Umsatzsteuer (+
4,9%) und die Kapitalertragssteuer (+21,6 %) sind jene Steuern, welche die noch gute wirtschaftliche Lage bzw.
gute Konjunktur des Jahres 2008 widerspiegeln!“ In Summe wirkten sich diese Entwicklungen sehr günstig auf
die Landesfinanzen aus: Die Einnahmen an Ertragsanteilen beliefen sich auf € 865,2 Mio. und bewirkten somit gegenüber
den ursprünglich budgetierten eine Steigerung von 57,5 Mio.
Für EU-Beitragsleistungen musste das Land Tirol für das Jahr 2008 ca. € 40,2 Mio. seiner Steuereinnahmen
bereitstellen.
Neuverschuldung gegenüber dem Vorjahr unterschritten
Der außerordentliche Haushalt des Rechnungsabschlusses weist Ausgaben und Einnahmen in der Höhe von
€ 141,0 Mio. aus. Von den Einnahmen des ao. Haushaltes bestehen 81,7 Mio. aus Darlehensaufnahmen. Die Tilgungen
des ordentlichen Hauhaltes belaufen sich auf € 69,0 Mio. Im Rechnungsjahr 2008 verbleibt somit eine Neuverschuldung
in Höhe von € 12,7 Mio., wobei diese gegenüber dem Voranschlag um € 8,6 Mio. unterschritten werden konnte.
Der Schuldenstand des Landes Tirol beläuft sich somit zum 31.12.2008 auf € 199,7 Mio.
Die Pro-Kopf-Verschuldung eines jeden Tiroler Bürgers (Bevölkerungszahl zum 31.12.2008) beträgt
ca. € 284,-- (Vorjahr ca. € 266,--).
Im Bundesländervergleich gehört Tirol nach wie vor zu den drei am wenigsten verschuldeten Ländern.
Der Österreichische Stabilitätspakt wurde vom Land Tirol eingehalten. Die Erreichung der Ziele des Stabilitätspaktes
wird aber weiterhin hohe Anforderungen an die Budgetdisziplin stellen.
LR Switak erhofft sich gerade in schwieriger werdenden Zeiten weiterhin die konstruktive Mitarbeit seiner Regierungskollegen,
um die anstehenden großen Herausforderungen auch an den Tiroler Landeshaushalt bestmöglich bewältigen
zu können. |