Generalsaniertes Baujuwel erstmals für Besucher zugänglich
St. Pölten (nlk) - Stift Zwettl ist um eine Attraktion reicher. Die bisher für die Öffentlichkeit
nicht zugängliche Stiftsbibliothek wurde saniert und ist nun auch für Besucher geöffnet. Errichtet
wurde der zweigeschossige barocke Bibliotheksbau im 18. Jahrhundert, die Deckenfresken gestaltete Paul Troger,
die überragende Künstlerpersönlichkeit dieser Zeit.
In der Stiftsbibliothek sind derzeit rund 28.000 Bücher untergebracht. Hier befindet sich aber nur ein Teil
des Buchbestandes. Das Stift Zwettl hat derzeit insgesamt 75.000 Bücher, jährlich kommen 2.000 bis 2.500
Exemplare dazu. Besondere Raritäten sind die 426 Handschriften und 377 Inkunabeln (Frühdrucke bis 1500).
Für Landtagspräsident Hans Penz, der die Stiftsbibliothek am 24.04. eröffnete, waren Stifte und
Klöster nicht nur Orte der wirtschaftlichen Erschließung des Landes, sondern immer auch Orte der Wissenschaft
und der Dokumentation von Wissen. "Bibliotheken sind somit Zentren des gesammelten Wissens", so Penz.
Die Adaptierung der Bibliothek erfolgte im Zuge der umfangreichen Generalsanierung des Zisterzienserstiftes, die
bis 2013, dem 875-Jahr-Jubiläum, abgeschlossen sein soll. Allein im heurigen Jahr werden 900.000 Euro investiert,
auch mit finanzieller Unterstützung des Landes Niederösterreich.
Aufgrund der derzeitigen Sanierung des Innenraumes der Stiftskirche wird das internationale Orgelfest bis 2013
in der gewohnten Form nicht stattfinden. Um Musikbegeisterten aber weiterhin das Ambiente des Stiftes Zwettl bieten
zu können, wird im Zeitraum von 2009 bis 2013 die barocke Stiftsbibliothek mit der Konzertreihe "Musik
in der Bibliothek" für Kunstgenuss der besonderen Art sorgen. Die Konzertreihe findet heuer vom 3. bis
5. Juli statt. |