CORNELIUS KOLIG. Das Paradies   

erstellt am
24. 04. 09

15.05.– 11.10.2009, Großer Saal und Rotunde in der Sammlung Essl
Klosternbeuburg (essl) - Erstmals zeigt das Essl Museum in Österreich eine große Einzelausstellung von Cornelius Kolig mit selten gezeigten Arbeiten aus seinem "Paradies". Der Objektmacher, Maler und Bildhauer Cornelius Kolig vollzieht die Auflösung der Trennung von Kunst und Leben auf eine äußerst radikale Art und Weise.

1979 beginnt er auf einem Grundstück in Vorderberg (Gailtal) in Kärnten mit dem Bau seines eigenen Paradieses. Es ist ein Garten- und Gebäudekomplex, der ganz im Interesse der Wirkung der Objekte angelegt ist und ein über fünf Jahrzehnte geschaffenes Lebens- und Gesamtkunstwerk versammelt.

In einem never-ending-process entstand eine Anlage, die die umgebende Natur in die Gestaltung und Nutzung miteinbezieht. Kolig ist nicht nur sein eigener Architekt, sondern ist gleichzeitig Maler, Zeichner und Komponist.

Cornelius Kolig kreist in seiner Kunst um den menschlichen Körper und thematisiert auf vielfältigste Art und Weise Tabus und Obsessionen der Gesellschaft, die er unterläuft, hinterfragt und immer wieder bricht.

In der Öffentlichkeit hat Kolig mit seinen Arbeiten kontroversielle Reaktionen ausgelöst – oft als Fäkalkünstler diskreditiert, rüttelt sein Werk an gesellschaftlichen Wertvorstellungen.

Oberstes wird nach unten gekehrt, Vulgäres in den Kunstrang erhoben. Er führt uns das Alltägliche in seiner ganzen Blöße vor und zeigt nicht mehr als die Realität selbst, z.B. Kot, Urin und andere Ausscheidungsstoffe, von denen unsere Gesellschaft nur hinter vorgehaltener Hand spricht und damit das Urmenschlichste in sein Gegenteil verkehrt.

Kolig führt diese Tatsache ad absurdum und zeigt in der Verwendung auch dieser Materialien die ganze Bandbreite des Menschlichen. Äußerste Sinnlichkeit und ein teils rational-wissenschaftlicher Zugang bestimmen sein Werk. Aus dem "Paradies" bringt er nun eine Auswahl seiner großen Metallobjekte, Videos und Fotografien ins Essl Museum.
     
Informationen: http://www.essl.museum/    
     
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