Plattform überreicht Manifest an Nationalratspräsidentin
Wien (pk) - Für den Schutz der Ergebnisse geistiger Arbeit warb eine Delegation, die am 23.04.
bei Nationalratspräsidentin Barbara Prammer vorsprach. Die "Plattform geistiges Eigentum" hat sich
zum Ziel gesetzt, Interesse für dieses Thema zu wecken. Das sei nicht zuletzt in Zeiten der Wirtschaftskrise
wichtig, da die Kreativwirtschaft beschäftigungsintensiver sei als andere Branchen. Die Besucher überreichten
der Präsidentin ein entsprechendes Manifest.
Es bestehe die Gefahr der "schleichenden Aushöhlung" des Rechts auf geistiges Eigentum stellte Heinrich
Neisser fest. Zumal das gesellschaftliche Bewusstsein für Bedeutung und Dimension dieses Themas nicht sonderlich
ausgeprägt sei. Neben der Sensibilisierung der Öffentlichkeit will die Plattform auch konkrete Schritte
setzen. "Schutz geistigen Eigentums ist eine Überlebensfrage der Gesellschaft", konstatierte Hannes
Eder, Präsident des Verbandes der Österreichischer Musikwirtschaft (IFPI). Das Problem betreffe nicht
nur die Musikszene, sondern alle Kulturbereiche sowie Wissenschaft und Technologie. Es habe sich eine "Gratiskultur"
breitgemacht, ergänzte Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ),
Gerald Grünberger. Darum solle ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, "dass nicht alles, was frei
zugänglich ist, auch gratis ist".
Der Schauspieler Karlheinz Hackl trug das Manifest im Rahmen des Besuchs vor. Das Parlament sei der geeignete Boden,
Themen wie dieses politisch aufzuarbeiten, dankte Prammer für die Initiative. Dem Wunsch der Plattform nach
einer Enquete sagte sie ihre Unterstützung zu. Weiters bot die Präsidentin an, das Anliegen auf eine
internationale Ebene zu heben. Sie werde daher einen Brief an ihre AmtskollegInnen richten und auf das Problem
aufmerksam machen. Außerdem versprach Prammer, das Thema an die Interparlamentarische Union (IPU) heran zu
tragen. |