"Schwarze Pute" soll Muslime auf den Geschmack bringen   

erstellt am
23. 04. 09

Wieselburg (nöwpd) - Noch vor Sommerbeginn möchte die auf die Herstellung und den Vertrieb von Fleisch- und Wurstwaren spezialisierte Moser & Co. GesmbH in Wieselburg die Erlaubnis erhalten, ihre Produkte nach den strengen Richtlinien des Islam erzeugen zu dürfen. Diese sogenannte "Halal"-Zertifizierung, die auf Regeln aus dem Koran basiert, schreibt bei der Lebensmittelproduktion u.a. den Verzicht auf Alkohol, Schweinefleisch oder bestimmte Gewürze verpflichtend vor. "Wir haben seit kurzem nämlich auch geschäftlichen Kontakt zu den Vereinigten Arabischen Emiraten", teilt Geschäftsführer Hans Moser dazu mit.

Warum das Mostviertler Traditionsunternehmen großes Interesse an der "Halal"-Zertifizierung hat, liegt auf der Hand, wächst doch die Nachfrage nach islamisch korrekt erzeugten Nahrungsmitteln rasant. Der Gesamtmarkt wird von Experten auf bis zu 15 Milliarden Euro schwer geschätzt. In Europa leben rund 25 Millionen Muslime, in Österreich sind es etwa 600.000. Das Gütesiegel könnte Moser & Co. einen völlig neuen, gewaltigen Absatzkanal aufstoßen, so die Hoffnung des Betriebes.

Bisher macht die Exportrate des Wieselburger Fleisch- und Wurstwarenerzeugers bescheidene 1,5 Prozent aus. Fast 70 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Moser & Co. mit der Belieferung von Groß- und Zwischenhändlern in der näheren Umgebung des Produktionsstandortes sowie mit dem Direktverkauf im betriebseigenen Fleischfachgeschäft "CULTO". Bekannteste Marke im 130 verschiedene Sorten umfassenden Moser-Sortiment ist die kalorienarme Halbdauerwurst "Schwarze Pute".

Zur Zeit beschäftigt Moser & Co. 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Beim Umsatz habe man 2008 "eine schwarze Null geschrieben", gibt Hans Moser bekannt. Während das erste Halbjahr ausgezeichnet gelaufen sei, habe das zweite einen kleinen Knick nach unten gebracht.
     
Informationen: http://www.moserwurst.at    
     
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