Das Österreichische Volksliedwerk    

erstellt am
22. 04. 09

Linz (lk) - Das österreichische Volksliedwerk ist der Verband der Volksliedwerke der Bundesländer. Die Volksliedwerke in den Bundesländern sind seit 1974 eigenständige unterschiedlich strukturierte Einrichtungen getragen von den Bundesländern. Das Österreichische Volksliedwerk im Verbund mit den zuständigen Organisationen in den Bundesländern versteht sich als kompetente Anlaufstelle zur regionalen Musikkultur in Österreich. Seit seiner Gründung 1904 liegen die Hauptaufgaben in der Sammlung, Archivierung, Dokumentation, Forschung und Vermittlung der musikalischen Volkskultur in vergangenen und gegenwärtigen Erscheinungsformen, um so zur Erhaltung und Verlebendigung des kulturellen Erbes unseres Landes beizutragen. Die Funktion des Österreichischen Volksliedwerks als Dachverband der Bundesländer liegt in der Schaffung von Rahmenbedingungen und der Koordination gemeinsamer Anliegen und Projekte auf regionaler und internationaler Ebene, wie Veranstaltungen, Ausstellungen, Fortbildungen und Publikationen. Basis der Arbeit stellen die Sammelbestände der Archive dar. Dabei ergeben sich für die Zentrale spezifische Aufgaben im Bereich der Sammlungsstrategien, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung sowie auch in wissenschaftlich-konzeptionellen Belangen. So steht das Österreichische Volksliedwerk seit vielen Jahren als Mittler zwischen angewandten und wissenschaftlichen Aspekten zur Volkskultur.

Über das Oö. Volksliedwerk – das Kompetenzzentrum für Volksmusik

Zur Geschichte
Die Geschichte des österreichischen Volksliedwerkes beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit der Errichtung des Arbeitsausschusses für OÖ. und Salzburg unter der Leitung von Anton Matosch entstand eine rege Sammeltätigkeit aufbauend auf den historischen Sammlungen von W. Pailler und A. Ritter von Spaun. Hans Commenda, der bedeutendeste oö. Volksmusiksammler und -forscher, der dieses Archiv führte, wirkte rund

50 Jahre. 1971 wurde sein Nachlass, die eigenen umfangreichen Sammlungen und die Fachbibliothek vom Land OÖ als Grundstock des Archives erworben und im Museumsdepot Panzaglgut untergebracht, ehe 1974 das Oö. Volksliedwerk gegründet wurde. Das Oö. Volksliedarchiv findet im Landeskulturzentrum Ursulinenhof in Linz eine Bleibe. 2001 wurde es in die Oö. Landesmusikdirektion eingegliedert. Das OÖ. Volksliedwerk hat im gesamten Alpenraum rund 2.000 Mitglieder.

Zu den Aufgaben des OÖ. Volksliedwerks

  • Förderung der Gemeinschaft durch miteinander Singen, Tanzen und Musizieren
  • Sammeln und bewahren unwiederbringlicher Zeugnisse der musischen Volkskultur
  • Verbreitung heimischer Lieder, Tänze und Weisen und Bewahrung der regionalen Vielfalt
  • Beratung und Organisation
  • Information in unserem Medium "Vierteltakt" und im Internet
  • Archiv- und Feldforschung
  • Regionale und überregionale Kontaktpflege
  • Aufbereitung von neuen und alten Inhalten in den Publikationen für den praktischen Gebrauch

Über die Bestände des heutigen OÖ. Volksliedarchivs
Oberösterreich hat eines der drei reichsten Bundesländerarchive.

  • Handschriften: über 35.000 Titel (ohne Spiele und Reime)
  • Bibliothek: 409 Reihen. 5.251 Fachbücher mit 7.187 Artikeln
  • 15.417 Titel Instrumentalnoten (112.006) und Liederbücher(3.411) – mit allen Titeln erfasst
  • 1.530 AV-Medien inkl. sämtlicher Tracks
  • EDV-erfasst: 29.850 Datensätze


Die Serviceleistungen
Vielfältige Serviceleistungen werden allen volksmusikalisch Aktiven, Interessierten, Student/innen, usw. geboten. Jedem Besucher steht eine „Gebrauchsbibliothek“ zur Verfügung. Lieder und Volksmusiknoten (nach Besetzungen oder Instrumenten geordnet) können durchgesehen werden. Eine umfangreiche CD-Sammlung zum „Hineinhören“ vervollständigt das Angebot. Auch die Bibliothek des Landesmusikschulwerks ist hier eingegliedert (vorwiegend Noten und CDs).

Publikationen

Praktische Reihe
Fürs Musizieren werden laufend Noten aus Archivmaterial zusammengestellt und bearbeitet – für Flöten, Klarinetten, Blechbläser, Saiten-, Streich- und Hosensackinstrumente, Schwegeln und Steirische. Auch Behelfe für den Musikunterricht mit CDs werden erstellt. Notenhefte mit leicht Spielbarem sind begehrt. Die Palette ergänzen Wirtshaus-Lieder, Almlieder (mit Rezepten), Passions-Lieder und Kinderliederbücher: "Reserl mitn Beserl", "Hans, bleib da", "Kikerikiki", "Spitzbuam..." Umfangreiche Liederbücher wie "Hoamatland" und Lois Neupers Lieder und Jodler aus den Goiserer Singstunden. Die über 100 Titel umfassende Angebotsliste ist im Internet unter http://www.ooe-volksliedwerk.at mit Bestellmöglichkeit zu finden. Sie wird auch auf Wunsch zugeschickt.

Wissenschaftliches/ Wissenschaftliche Reihe
„Feldgeforscht“ wird in den verschiedenen Regionen Oberösterreichs, aufgearbeitet und publiziert, zuletzt 2008: HÖLLGANG. Sprache und Musik. (Mit CD). Fünf Bände der COMPA-Reihe wie "Der Landler" (Derschmidt/Deutsch), die "STREIFZÜGE - Beiträge zur oö. Musikgeschichte, eine Bibliographie zur musikalischen Volkskultur in Oberösterreich" und die “BRUCKNER“-LANDLER zeigen eine breite Streuung.

Aus- und Weiterbildung, Veranstaltungen
Im Angebot sind vorwiegend Wochenendseminare für Musikant/innen, Sänger/innen und Tänzer/innen sowie Fortbildungen für Lehrer/innen und eine Kinder- und Jugendtanzleiterausbildung.

Die Seminare der Mühlviertler Volksmusikanten bürgen für Qualität. Dazu kommen die „Renner“ Jugendmusiktage in Holzschlag und die Volksmusikwoche in Kirchschlag. Offene Singen sind in ganz Oberösterreich beliebt. Stark frequentiert ist der Volksliedwerkstand bei der Europäischen Musikmesse in Ried oder beim bayrischen Volksmusikspektakel drumherum in Regen, ...

Zusammenarbeit
Zusammenarbeit gibt es mit dem Österreichischen Volksliedwerk, der Oö. Landesmusikdirektion, dem OÖ. Landesmusikschulwerk, dem Chorreferat der Landeskulturdirektion, dem Stifterhaus, dem Anton Bruckner Institut, der Anton Bruckner Privatuniversität, dem Forum Volkskultur, dem Pädagogischen Institut (jetzt Päd. Hochschule).

Wer einschlägige Fragen hat, mehr als einen Liedanfang wissen will, eine Volksmusikgruppe braucht, ein Stück in einer bestimmten Instrumentalbesetzung, zu offenen Singen gehen will, guten Rat für seine Musikgruppe oder Literatur braucht ...... oder gar Mitglied werden will, der wendet sich an http://www.volksliedwerk.at

Oberösterreichisches Volksliedwerk
OÖ. Volksliedwerk im größten Datenbankverbund der Volksmusik
Die Voraussetzungen für den Datenbankverbund der Volksliedarchive Österreichs schuf bereits Ende der 1970er Jahre Gerlinde Haid in ihrer damaligen Funktion als Generalssekretärin des Österreichischen Volksliedwerkes. Sie initiierte eine jahrelange Diskussion unter Fachleuten aus dem In- und Ausland, die zum Ziel hatte, eine einheitliche Archivierung der vielfältigen Sammelbestände der Volksliedarchive in Österreich mittels wissenschaftlichen Definitionen zu erreichen. Seit 1994 wird der Archivbestand aller Volksliedwerke unter diesen Gesichtspunkten in Datenbanken erfasst. Um jedoch in alle Materialien der Volksliedarchive Einsicht nehmen zu können, kam es in den Jahren ab 2000 zur Entwicklung eines Verbundsystems aus den Datenbanken der Kataloge der Volksliedarchive von Salzburg, Wien, Niederösterreich, Tirol, Burgenland, Vorarlberg, Kärnten, Steiermark und des Zentralarchivs. Das Archiv des Referates Volksmusik im Institut für Musikerziehung in deutscher und ladinischer Sprache ist der erste Partner im Ausland. Die Bruckneruniversität stellt einen verwandten Partner im Verbund dar.

Seit kurzem ist nun die Archivdatenbank des OÖ. Volksliedwerks angeschlossen. Gemeinsam mit der Bruckneruniversität kann somit auch nach spezifisch oö. musikalischen Materialien recherchiert werden. Der virtuelle Datenbankverbund aller Archive erlaubt nun eine Recherche in allen angeschlossenen Katalogen. Es besteht die Möglichkeit in 600.000 Datensätzen nach bestimmten Liedern, Liedtitel, Inhalten, Noten, Tänzen, Tonaufnahmen, Bildern, Fachartikeln und Büchern zur Volksmusik bzw. -kultur zu suchen. Die eingangs erwähnte Systematisierung zur österreichischen Volksmusik bietet die notwendige Basis und die Datenbank spiegelt den aktuellen Forschungsstand wider. Der Datenbankverbund ist somit das vielseitigste und breiteste Nachschlagewerk zur Volksmusik in Österreich und im benachbarten Ausland. OÖVLA dzt. 20.000 Datensätze. http://www.dabis.org

     
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