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Proteste gegen Milchpreise |
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erstellt am
30. 04. 09
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EU: 2010 mehr Mittel für Milch- und Getreidesektor geplant
Kommission präsentierte Haushaltsvorentwurf 2010
Wien (bmlfuw/aiz) - Für den Milch- und Getreidesektor plant die EU-Kommission im kommenden Jahr
mehr Geld ein. Der europäische Agrarhaushalt wird für 2010 leicht aufgestockt. So sieht die EU-Kommission
Euro 59 Mrd. (Verpflichtungsermächtigungen) für den Landwirtschafts- und Umwelthaushalt des kommenden
Jahres vor, was eine Steigerung um Euro 2,9 Mrd. gegenüber 2009 bedeutet.
Für die Direktzahlungen werden in den neuen EU-Mitgliedstaaten rund Euro 1,3 Mrd. mehr benötigt, in Summe
Euro 33,4 Mrd., erläuterte ein Kommissionsmitarbeiter den heute vorgestellten Haushaltsvorentwurf für
2010. Die Direktzahlungen werden in der EU-10 von 60 auf 70% des Niveaus der EU-15 angehoben, in Rumänien
und Bulgarien von 35 auf 40%. Für die Ländliche Entwicklung stehen wiederum Euro 14 Mrd. gegenüber
Euro 13,6 Mrd. im Vorjahr zur Verfügung, wobei im Konjunkturpaket zusätzlich eingeplante Mittel nicht
in dieser Zahl erfasst sind.
Für die Marktverwaltung erhöht die Kommission die Mittel um Euro 600 Mio. auf Euro 4,04 Mrd. So wird
das Budget für die Intervention von Getreide etwa von Euro 40,2 Mio. im Jahr 2009 auf Euro 86,1 Mio. aufgestockt.
Um die Milchpreise zu stützen, sollen die Mittel für die Intervention und für Exporterstattungen
von Euro 137,9 Mio. auf Euro 619 Mio. erhöht werden.
Kürzungen der Direktzahlungen brauchen die Landwirte im Haushaltsjahr 2010 nicht zu befürchten. Selbst
nach der Finanzierung des EU-Konjunkturprogramms bleibt ein Spielraum von Euro 700 Mio. bis zur Ausgabenobergrenze.
Insgesamt hat die EU-Kommission für 2010 einen Haushaltsvorentwurf in Höhe von Euro 139 Mrd. aufgestellt.
Genau gesagt, belaufen sich die Verpflichtungsermächtigungen (rechtliche Verpflichtungen zur Bereitstellung
von Haushaltsmitteln, falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind) auf Euro 138,6 Mrd. (1,18% des BNE) und
die Zahlungsermächtigungen (tatsächliche Bargeld- oder Banktransfers an die Begünstigten) auf Euro
122,3 Mrd. (1,04% des BNE).
Die geplanten Ausgaben sind schwerpunktmäßig auf die Konjunkturbelebung ausgerichtet. Mit dem größten
Teil der Mittel - 45% und somit 3,2% mehr als 2009 - sollen Maßnahmen für Wachstum und Beschäftigung
finanziert werden, um die gesamte Europäische Union wieder wettbewerbsfähig zu machen, betonte die EU-Kommission.
Die Mittel für die wichtigsten Programme in den Bereichen Forschung und Energie werden um mehr als 12% aufgestockt.
Der EU-Haushaltsplan wird auf der Plenartagung des Europäischen Parlaments im Dezember endgültig festgelegt. |
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Gaßner: SPÖ unterstützt IG-Milchforderungen im Parlament
Gefährliche Milchkrise soll durch Allparteieneinigung im Parlament entschärft
werden
Wien (sk) - "Jetzt muss auf parlamentarischer Ebene die gesetzliche Grundlage für einen
fairen Milchpreis geschaffen werden und die Milchmarktordnung geändert werden", erklärte SPÖ-Landwirtschaftssprecher
Kurt Gaßner nach der Milchbauerndemonstration, an der über 1.500 Bäuerinnen und Bauern in Wien
teilgenommen haben. Die von der IG-Milch organisierten Demonstration machte einmal mehr auf die Notwendigkeit aufmerksam,
den Milchstandort Österreich zu sichern. Zufrieden zeigte sich Gaßner über die parteiübergreifende
Solidarität mit den Forderungen der IG-Milchbauern. "Alle bei der Kundgebung anwesenden Agrarsprecher
sind sich einig, nun muss die Unterstützung Ausdruck in dem von Landwirtschaftsausschussvorsitzenden Grillitsch
vorzulegenden Initiativantrag finden. Dieser soll alle Forderungen der IG-Milch beinhalten", betonte Gaßner
gegenüber dem SPÖ-Pressedienst am 30.04.
Die Forderungen der IG-Milch decken sich mit den Forderungen der SPÖ für einen fairen Milchpreis und
gerechtes Einkommen auf den Bauernhöfen in Österreich, weil damit Arbeitsplätze in den ländlichen
Regionen gesichert werden. Die sozialdemokratischen Vorschläge, die von der SPÖ bereits am 22. April
dem Landwirtschaftsministerium übermittelt wurden, enthalten bereits die wichtigsten Vorschläge und Lösungen
für die künftigen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der heimischen Milchbauern. "Nach
den gestrigen Aussagen der anwesenden Agrarsprecher bei den demonstrierenden Milchbäuerinnen und Milchbauern
sollte uns eine gemeinsame Lösung in kurzer Zeit gelingen und damit den Bäuerinnen und Bauern wieder
Zuversicht auf ihren Höfen geben", so Gaßner abschließend. |
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Grillitsch: SPÖ, FPÖ und BZÖ verweigern Initiativantrag zur Lösung der Milchproblematik
Agrarsprecher von SPÖ, FPÖ und BZÖ ignorieren parlamentarische Initiative
der ÖVP
Wien (övp-pk) - Als politisches Geplänkel erster Klasse bezeichnete ÖVP- Landwirtschaftssprecher
und stellvertretender Klubobmann Fritz Grillitsch das Verhalten von SPÖ, FPÖ und BZÖ anlässlich
der Kundgebung der Milchbauern vor dem Parlament am 29.04. Ein von Grillitsch initiiertes Treffen aller Agrarsprecher
um 14 Uhr, bei dem die Problematik rund um die Milchwirtschaft in Form eines Initiativantrages aller fünf
Parlamentsparteien einer Lösung zugeführt hätte werden sollen, wurde nur von den Grünen wahrgenommen.
Alle anderen Vertreter glänzten durch Abwesenheit.
"Wahrscheinlich ist ihnen eine Lösung des Milchmarktproblems egal. Wichtig war der SPÖ, der FPÖ
und dem BZÖ nur ihre scheinheilige Solidaritätsbekundung am Vormittag, aber wenige Stunden später
zeigten sie ihr wahres Gesicht. Es hat sich abermals gezeigt, dass nur der Bauernbund die Anliegen der Milchbauern
vertritt und Lösungskompetenz vorweist", zeigt sich Grillitsch verärgert.
Nichtsdestotrotz appelliert Grillitsch an alle Fraktionen, aber vor allem an den Regierungspartner, sich an einen
Tisch zu setzen, um den geplanten Initiativantrag am 19. Mai im Rahmen der nächsten Nationalratssitzung umzusetzen.
"In schwierigen Zeiten geht es nicht darum, auf der Straße große Sprüche zu klopfen, sondern
am Verhandlungstisch konkrete Maßnahmen zu setzen", schloss Grillitsch. |
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Strache: Solidarität mit Österreichs Bauern
Die Abschaffung der Milchquote hätten einzig und alleine
die Vertreter des ÖVP-Bauernbundes zu verantworten
Wien (fpd) - Seine Solidarität mit den Österreichischen Bauern, demonstrierte der Freiheitliche Bundesparteiobmann
HC Strache bei der Großkundgebung der Milchbauern in Wien, indem er sich persönlich dem Protestmarsch
anschloss.
"Ich unterstütze die Milchbauern die für faire Milchpreise und Mengengbeschränkungen eintreten",
so Strache. Die Abschaffung der Milchquote hätten einzig und alleine die Vertreter des ÖVP-Bauernbundes
zu verantworten, die schon lange nicht die Interessen der Österreichischen Bauernschaft vertreten würden,
so Strache, sondern ganz im Gegenteil, einen Kotau nach dem anderen Richtung Brüssel hinlegen würden.
Bezeichnend für den Anti-Bauern-Kurs der ÖVP, so Strache, sei auch die Tatsache, dass sich die ÖVP-Parlamentarier
mehr an den Interessen des Raiffeisenkonzerns orientierten, als an den Bedürfnissen der österreichischen
Bauern. Dies zeige sich auch an der Tatsache, dass seit dem EU-Beitritt Österreichs rund 10 Bauern täglich
für immer ihre Stalltüren zusperren müssen, schloss Strache. |
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Huber: BZÖ-Lösungen umsetzen
Auch Milchstreik ist möglich
Wien (bzö) - Im Zuge seiner Rede bei der Milchpreis-Demo forderte der BZÖ-Agrarsprecher
Abg. Gerhard Huber die Bauern auf, "hart zu bleiben und wenn nötig auch in einen Milchstreik zu gehen!"
Für die momentane existenzbedrohende Situation sei nicht allein die EU schuld, sondern auch 30 Jahre ÖVP-Agrarpolitik.
Huber forderte die Regierung auf, die BZÖ-Lösungen zu Mineralöl- und Mehrwertsteuer sowie zur Saldierung
rasch aufzugreifen und umzusetzen.
Den Bauern müsse endlich die Wahrheit gesagt werden, so Huber. Schon im November 2008 sei der damalige Landwirtschaftsminister
Pröll in Brüssel beim Health Check umgefallen und habe de facto einer Auflösung unserer Milchkontingente
zugestimmt. Die zugesagte Milchkuhprämie, die als Ausgleich zugesagt wurde, mache pro Liter Milch 0,6 Cent
aus, der entstandene Schaden betrage aber 25 Cent pro Liter. Huber: "Hier ist eine Methode zu erkennen. Dahinter
stehen die Raiffeisenkonzerne europaweit, die ein billiges Rohprodukt in Händen haben wollen."
Nicht die Supermarkt- und Diskontketten sind laut Huber an den Problemen schuld, sondern allein das Management
der Molkereien, die das kostbare Produkt nicht verkaufen, sondern zu Dumpingpreisen verschleudern.
Der BZÖ-Agrarsprecher wies auch auf die unterschiedlichen Preisentwicklungen hin. So erhielten die Bauern
1980 pro Liter Milch rund 35 Cent, ein Liter Diesel kostete 30 Cent. 2009 werden etwa 28 Cent pro Liter gezahlt,
ein Liter Diesel kostet rund 97 Cent. Deshalb habe das BZÖ einen Antrag im Parlament eingebracht, um eine
Befreiung von der Mineralölsteuer für Agrardiesel zu erreichen. Huber verweist etwa auf das Beispiel
Südtirol: Die Bauern erhalten 48 Cent für die Milch, zahlen für Diesel nur 50 Cent. "Hier von
einem fairen Markt zu sprechen, ist eine Frechheit", kritisierte Huber. Wettbewerbsverzerrend sei auch, dass
Bauern in Italien für Produkte wie Dünger oder Saatgut nur vier Prozent Mehrwertsteuer zahlen müssen,
in Österreich sind 20 Prozent zu berappen.
Huber forderte Landwirtschaftsminister Berlakovich erneut auf, unverzüglich einen freiwilligen Milchlieferverzicht
zu organisieren und finanziell auszugleichen. Das Geld dafür sei im Budget vorhanden. "Wenn fünf
bis sieben Prozent der Milch vom Markt genommen werden, wird sich der Preis wieder erholen und die Taktik der Molkereien
nicht aufgehen", erklärte Huber. Er kündigte auch einen Antrag zur Aufhebung der Saldierung an,
denn "es kann nicht sein, dass Bauern für ihren Fleiß bestraft werden."
Abschließend erinnerte Huber daran, dass der BZÖ-Kandidat für die EU-Wahl, Abg. Mag. Ewald Stadler,
"ein Garant ist, dass dieses Lobbying beendet wird, weil er als Volksanwalt die Österreicher und nicht
die Konzerne vertritt." |
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Pirklhuber: Grüne Bäuerinnen und Bauern unterstützen Protest der IG-Milch
Preissturz bei Milch gefährdet Existenz zig-Tausender Milchbetriebe
Wien (grüne) - "Die Grünen unterstützen die Forderung des "European Milk
Boards" nach einer grundlegenden Reform der europäischen Milchmarkt-Ordnung. Wir fordern Landwirtschaftsminister
Berlakovich auf, endlich konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der Erzeugermilchpreise zu setzen und die
Vorschläge der österreichischen Milchbäuerinnen und -Bauern ernsthaft und umgehend aufzugreifen",
fordert Wolfgang Pirklhuber, Landwirtschaftssprecher der Grünen, anlässlich der heutigen Demonstration
der IG-Milch vor dem Parlament.
"Die von den EU-Agrarministern und der EU-Kommission im November des Vorjahres beschlossene Milchquotenerhöhung
hat nämlich verheerende Auswirkungen auf die Preisentwicklung und muss sofort zurückgenommen und durch
ein Instrument der flexiblen Mengensteuerung ersetzt werden", informiert Pirklhuber. Andernfalls bestehe die
Gefahr, dass zig-Tausende Milchbetriebe in den Ruin getrieben werden. Betroffen seien in Österreich rund 40.000
Milchbetriebe, die sich hauptsächlich im Gründland- oder Berggebiet befinden. "Sämtliche Warnungen
der europäischen Milcherzeugerverbände, die produzierte Menge an den Markt flexibel anzupassen, wurden
abgeschmettert. Jetzt sind die Preise - wie erwartet - im Keller. Sowohl für kostendeckende Preise als auch
für faire Handelsbedingungen ist es daher unverzichtbar, unverzüglich die Milchmenge in Europa bedarfsgerecht
an den Markt anzupassen und das Exportdumping zu beenden", fordert Pirklhuber.
"Daher muss Berlakovich nun mit gutem Beispiel vorangehen. Die mit 1. April in Österreich umgesetzte
Quotenerhöhung um aggregierte 2,7 Prozent (1 Prozent durch EU-Beschluss und 1,7 Prozent durch veränderte
Fettkorrekturberechnung) bedeutet eine zusätzliche Produktionsmenge im Milchwirtschaftsjahr 2009 von knapp
75.000 Tonnen Milch. Diese Menge ist derzeit am Überschussmarkt nicht unterzubringen. Daher sollte die Quotenaufstockung
im Interesse aller Marktpartner ausgesetzt werden", fordert Pirklhuber und verweist auf einen diesbezüglichen
Antrag der Grünen.
Bei der Abschlusskundgebung der Demonstration vor dem Landwirtschaftsministerium an der Pirklhuber persönlich
teilnahm sicherte er den DemonstrationsteilnehmerInnen zu, sich als stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses
für eine ernsthafte parlamentarische Behandlung einzusetzen und richtete gleichzeitig einen Appell an Berlakovich
sich für die Reform der EU-Milchmarktpolitik im EU-Agrarministerrat einzusetzen. |
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Wimmer: Gewerkschaft unterstützt Bauernforderungen
Solidarität mit den IG-Milchbauern
Wien (gmtn/ögb) - "Wir unterstützen die Forderung der IG Milch zur Vermeidung von
unnötiger und teurer Überschussproduktion", sagt der geschäftsführende Bundesvorsitzende
der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN), Rainer Wimmer. Er betont, dass alleine die Strafzahlungen für
diese Überproduktion an die Europäische Union heuer 8 Mio. Euro ausmachen. "Dieses Geld könnte
weit sinnvoller für Standortverbesserungen der Molkereien und für Mengenregulierung und Ausgleichszahlung
bei den Milchbauern verwendet werden."
Wimmer sieht vor allem die Notwendigkeit, Finanzmittel auch für die Modernisierung der Molkereien zur Verfügung
zu stellen, damit die Erhaltungen der dezentralen Produktion und Milchverarbeitungsstätten gesichert werden.
"Das wäre ein wesentlicher Beitrag zur Arbeitsplatz- und Standortsicherung", sagt Wimmer.
Die Milchkrise macht weder vor den Arbeitsplätzen der Molkereien noch vor den Einkommen der Milchbauern halt.
"So wie die Bauern und Bäuerinnen um ihr gerechtes und faires Einkommen kämpfen, so kämpfen
die GewerkschaftsvertreterInnen für Arbeitsplätze in den Molkereien", sagt Wimmer. Er sieht in der
Demonstration der IG-Milchbauern ein überzeugendes Signal, wie wichtig und notwendig die kompetente Vertretung
von Berufsinteressen ist. Die Hoffnung der Mitglieder der GMTN und der Milchbauern ruhen auf der österreichischen
Bundesregierung, die sich in ihrem Regierungsprogramm zur Absicherung des österreichischen Milchstandortes
entschlossen hat. "Wir wollen sichere Arbeitsplätze für MolkereiarbeiterInnen und ein gerechtes
Einkommen für die Milchbauern und -bäuerinnen in Österreich", erklärt Wimmer abschließend. |
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