Bösch: Fordere Reform des europäischen Rechnungshofes und transparente Verwaltung   

erstellt am
29. 04. 09

SPÖ-Europaparlamentarier stellt Broschüre über seine Tätigkeit als Vorsitzender des Haushaltskontrolllausschusses vor
Wien (sk) - "Was ich mit dieser Broschüre erklären will ist, dass Brüssel und die EU nicht so weit weg und abstrakt sind. Ich will zeigen, dass es auch Österreicher gibt, die sich dort bewegen und die dort etwas bewegen", erklärte der SPÖ Europaabgeordnete und Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses im Europäischen Parlament, Herbert Bösch anlässlich der Vorstellung seiner Broschüre "Contribution for a democratic Europe: Accountability as a major challenge for the EU." Und weiter stellte er auch klar, dass er damit nicht nur SozialdemokratInnen meine. "Wenn man bedenkt, dass 4,5 Prozent der Österreicher Vorarlberger sind, dann wissen alle, dass das nicht viele sind. Aber oft wird vergessen, dass nur 1,7 Prozent der Menschen in Europa Österreicher sind. Ich sage das nicht, um unser Licht unter den Scheffel zu stellen, ich will aufzeigen, dass manches eben nicht genauso durchsetzbar ist, wie wir uns das daheim oft wünschen würden", erklärte Bösch. "Damit will ich sagen: Wir sind auch nicht blöder als Andere, fürchtet euch nicht", ermutigte der Abgeordnete die ÖsterreichInnen zu mehr Selbstbewusstsein in der EU.

Auch beschreibt Bösch in der neuen Broschüre die Schwierigkeiten, die immer auftreten, wenn stets 27 Mal gegen nationale Vorurteile angetreten werden muss. "Es gibt in jedem Mitgliedsland eigene und vor allem gute Traditionen in der Verwaltung oder Organisation und jedes Land hält seine eigenen für die besten", bemerkte Bösch. Des Weiteren forderte der EU-Abgeordnete einen reformierten EU-Rechnungshof: "Das momentane System stammt noch aus der Zeit, wo es sechs EWG Staaten gab. Seit damals hat sich aber vieles verändert, Sechs passen an einen Tisch, für 27 braucht es fast einen Turnsaal und zig Übersetzer", skizzierte Bösch ein weiteres Hemmnis bezüglich transparenter Finanzkontrolle. Auch werden vom 120 Milliarden Euro großen EU-Haushalt etwa 80 Prozent von nationalen und nicht EU-Beamten verwaltet, was neuerliche Schwierigkeiten bedeutet. "Ich wollte in dieser Broschüre europäische Probleme auf europäischer Ebene ansprechen", schloss Bösch.
     
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