Berlakovich: Österreich punktet international mit Chemikalien-Leasing   

erstellt am
11. 05. 09

2. weltweite UN-Konferenz zur Chemiepolitik vom 11. – 15. Mai 2009 in Genf – Österreichisches Best-Practise-Modell präsentiert
Wien (bmlfuw) - „Österreich ist im Bereich der Chemie- und Schadstoffvermeidung mit seinem Geschäftsmodell des Chemikalien-Leasing weltweit erfolgreich und unterstützt damit maßgeblich die Beschleunigung eines umweltverträglichen Chemikalienmanagements“, so Umweltminister Niki Berlakovich im Vorfeld der 2. UN-Konferenz zur Chemiepolitik in Genf, bei der die österreichische Delegation das vom Lebensministerium entwickelte Chemikalien-Leasing-Modell als Best-Practice-Beispiel präsentieren wird.

Neben der Evaluierung der 2006 neu ins Leben gerufenen internationalen Strategie für Chemikalienmanagement SAICM (Strategic Approach on International Chemicals Management) werden bei der vom 11. bis 15. Mai 2009 stattfindenden Konferenz auch neue Umsetzungsmaßnahmen diskutiert, für die das österreichische Beispiel als Orientierung dient. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.

Im Februar 2006 wurde unter österreichischer EU-Ratspräsidentschaft ein weltweites Instrument für nachhaltige Chemikalienverwendung abgeschlossen - die internationale Strategie für Chemikalienmanagement SAICM, durch das, obwohl rechtlich nicht bindend, ein weltweiter Prozess in Gang gesetzt wurde. Österreich bringt sich dabei mit dem vom Lebensministerium entwickelten „Chemikalien-Leasing“ ein. Ein Geschäftsmodell das auf der Idee basiert, den Kauf von Chemikalien durch den Kauf der Dienstleistung der Chemikalie zu ersetzen. Das heißt, Firmen kaufen Chemikalien nicht einfach, sondern „leasen“ diese und auch die fachgerechte und effiziente Anwendung und Entsorgung, die Bezahlung erfolgt auf Basis der erbrachten Leistung der Chemikalie - etwa nach Quadratmeter gereinigter Oberfläche. Durch diesen Ansatz entfällt das wirtschaftliche Interesse am maximierten Chemikalienabsatz, trotzdem brauchen die Hersteller chemischer Produkte keine Einbußen zu befürchten.

Das Modell erzielt mittlerweile in Zusammenarbeit mit der UNIDO, die in insgesamt sieben Ländern Workshops und Trainings zum Chemikalien-Leasing durchgeführt hat, weltweit Erfolge. In Ägypten, Mexiko und Russland ist das Geschäftsmodell bereits erfolgreich etabliert, Kolumbien, Marokko, Serbien und Sri Lanka haben bereits Aktivitäten zu Pilotprojekten gestartet, die das Lebensministerium fördert. Neben Projekten in den bereits erprobten Bereichen, wie z. B. Reinigung und Entfettung, werden auch neue Anwendungsgebiete eröffnet. So wurden die Industriezweige wie Blumenzucht, Zuckerrohrproduktion und Petrochemie als für ein Chemikalien-Leasing geeignet erkannt.

Um die immer zahlreich werdenden Beispiele für erfolgreiche Umsetzung des Modells sichtbar zu machen, wird das Lebensministerium gemeinsam mit der UNIDO den „Global Chemical Leasing Award“ ausschreiben und in Genf präsentieren. Eine internationale besetzte Jury wird die erfolgreichsten Projekte auswählen. Die Verleihung der mit insgesamt 20.000€ dotierten Preise ist für Sommer 2010 vorgesehen. „Gerade in Krisenzeiten gelten Wettbewerbsvorteile doppelt und der Einsatz effizienterer Techniken ist eine Chance, die nicht nur konkurrenzfähiger macht, sondern auch die Umwelt schont und sich finanziell lohnt“, betonte Umweltminister Niki Berlakovich abschließend.
     
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