Mehr Umsatz und mehr Gewinn im Jahr 2008, auch 2009 auf gutem Kurs
Wien (rk) - Der Wiener Hafen hat im Jahr 2008 neuerlich ein ausgezeichnetes Ergebnis erwirtschaftet.
Sowohl der Umsatz wie auch der Gewinn sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Mit 48 Millionen Euro Umsatz im
Jahr 2008 wurde das Ergebnis aus dem Jahr 2007 um drei Millionen Euro bzw. um sieben Prozent übertroffen.
Das konsolidierte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) liegt bereits bei 10,2 Millionen
Euro, das bedeutet eine Steigerung um 24 Prozent (2007: EGT von 8,2 Millionen Euro).
"Das neuerliche Wachstum zeigt, dass unsere Entscheidung, den Wiener Hafen zu einer der ganz wichtigen Logistikdrehscheiben
für Mittel- und Südosteuropa aufzurüsten, die Richtige war. Die konsequente Verbesserung der Infrastruktur
für die Schifffahrt genauso wie für die Fracht, die per LKW und Zug transportiert wird, macht sich bezahlt.
Im Logistikzentrum Wiener Hafen werden bereits 12 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, das sind um 2 Millionen
Tonnen mehr als noch vor fünf Jahren. Mit dem im Jahr 2006 gestarteten Ausbauprogramm mit einem Investvolumen
von 150 Millionen Euro bis 2010 schaffen wir die optimalen Rahmenbedingungen für den künftigen Erfolg
des Wiener Hafens", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Maga. Renate
Brauner beim Mediengespräch am 07.05.. Neben Vizebürgermeisterin Brauner präsentierten die Hafen-
Leistungsbilanz weiters Komm.-Rat Peter Hanke, Geschäftsführer der Wien Holding, sowie die Geschäftsführer
des Wiener Hafens Komm.- Rat Mag. Walter Edinger, Ing. Rudolf Mutz und Komm.-Rat Friedrich Pacejka.
Im Rahmen des Hafenausbauprogrammes wurden bereits neue Krananlagen, größere Lagerhallen, neue Kaimauern
und ein Container-Terminal mit doppelter Kapazität errichtet. Im nächsten Schritt werden die Schienen-
und Straßeninfrastruktur weiter verbessert. Der bestehende alte Containerterminal wird technisch hochgerüstet,
der Hochwasserschutz optimiert und neue Projekte, zum Beispiel, um Land für zusätzliche Umschlagseinrichtungen
und Betriebsansiedlungen zu gewinnen, werden gestartet. Auch der Hafen Albern wird modernisiert und ausgebaut.
Die vom Wiener Hafen Anfang 2009 erworbene Marina Wien wird noch attraktiver gestaltet und soll um neue Freizeitangebote
ergänzt werden.
Trotz Wirtschaftskrise auch 2009 auf gutem Kurs
"In den letzten Jahren konnte sich der Wiener Hafen nachhaltig als einer der größten europäischen
Donauhäfen etablieren. Die optimale Anbindung an die drei Verkehrsträger Schiff, Eisenbahn und LKW ist
ein entscheidender Standortvorteil, der uns auch jetzt in wirtschaftlich besonders schwierigen Zeiten zu Gute kommt.
Zwar geht die Wirtschaftskrise seit dem letzten Quartal 2008 auch am Wiener Hafen nicht spurlos vorüber, durch
die Erweiterung unserer Produktpalette und der Lagerkapazitäten, mit dem Aufbau neuer Zugsverbindungen zum
Warentransport und mit der Effizienzsteigerung in der Lagerlogistik und im Warenumschlag können wir die Mengen-Rückgänge
jedoch abfedern bzw. sogar kompensieren. Wir sind zuversichtlich, trotz Wirtschaftsflaute unseren Erfolgskurs auch
2009 weiter halten zu können", so Wien Holding Chef Komm.-Rat Peter Hanke.
12 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen
"Insgesamt wurden im Jahr 2008 im Logistikzentrum Hafen Wien - es umfasst das gesamte Hafenareal mit der Wiener
Hafen-Gruppe und alle weiteren dort ansässigen rund 120 privaten Unternehmen - 12 Millionen Tonnen Güter
umgeschlagen. Das ist genauso viel wie im Jahr 2007. Zu diesen zwölf Millionen Tonnen Gütern hat allein
die Wiener Hafen-Gruppe, die zum Wien Holding-Konzern gehört, 5,5 Millionen Tonnen beigetragen", so Hafen-Direktor
Mag. Walter Edinger. Etwa die Hälfte der über den Wiener Hafen umgeschlagenen Güter erfolgt per
LKW, 35 Prozent per Bahn und 15 Prozent per Schiff. Der Personalstand der Wiener Hafen-Gruppe beträgt 247
MitarbeiterInnen (2007: 241).
Zwtl.: Zuwächse im Containergeschäft - Lagerhäuser und Freilagerflächen ausgelastet
An der Umsatz- und Gewinnsteigerung im Jahr 2008 waren nahezu alle Geschäftsbereiche beteiligt. So
ist das Containergeschäft neuerlich um 4 Prozent gewachsen. Mit 335.000 Containereinheiten wurde ein neuer
Rekordwert erzielt (2007: 323.000 TEU). Bereits 85 Züge pro Woche (2007: 66 Züge) bringen mittlerweile
die Container vom Wiener Containerterminal zu den großen europäischen Seehäfen wie Rotterdam, Hamburg,
Bremerhaven und Duisburg. Weitere Züge verbinden den Wiener Hafen mit Knotenpunkten im zentral- und osteuropäischen
Raum wie Budapest und Bratislava. Der Wiener Hafen hat sich damit im Containergeschäft in den letzten Jahren
als zentraler Knoten vor allem im Überseecontainerverkehr nachhaltig etabliert.
2009 kommen noch weitere Zug-Verbindungen dazu. So werden je drei Mal pro Woche neue Containerzüge auf der
Strecke Wien- Budapest-Wien sowie Köln-Wien-Sopron-Wien-Köln verkehren. Neu ist auch eine täglich
verkehrende sogenannte WAB-Zugverbindung auf der Strecke Wien-Vorarlberg-Wien. (WAB steht für Wechselaufbau).
Das ist ein Ladungsträger ähnlich einem Container, der sich vom LKW rasch und problemlos auf einen Eisenbahnwaggon
aufsetzen lässt.
Die Stückgutlager mit insgesamt 60.000 m2 waren im Jahr 2008 zu 80 Prozent ausgelastet, die Rohstofflager
für Schüttgüter mit einer Kapazität von 36.000 Tonnen zu 100 Prozent. Im Autoterminal wurden
60.000 Fahrzeuge umgeschlagen. Die über den Wiener Hafen gehandelten Fahrzeuge entsprechen etwa einem Viertel
der in Österreich zugelassenen Neufahrzeuge.
Fast 6.000 Schiffe in den Häfen abgefertigt
Ein neuer Passagierrekord wurde im Jahr 2008 im Personenhafen Wien bzw. bei den Anlegestellen am Donaukanal bei
der Reichsbrücke verzeichnet: 4.434 abgefertigte Schiffe (plus 2 Prozent) und 380.000 Passagiere (plus 25
Prozent). Auch die DDSG Blue Danube Schifffahrt GmbH, an der der Wiener Hafen mit 50 Prozent beteiligt ist, hat
ein Rekordergebnis eingefahren. Die Gesellschaft betreibt als eines der Nachfolgeunternehmen der früheren
Donaudampfschifffahrtsgesellschaft die Personenschifffahrt in Wien und der Wachau. Mit 316.000 beförderten
Passagieren wurden um 2 Prozent mehr Gäste transportiert als im Vergleich zum Vorjahr.
In den Häfen Freudenau, Albern und im Ölhafen Lobau haben im Jahr 2008 rund 1.500 Frachtschiffe angelegt.
Das sind um etwa 150 Schiffe weniger als im Jahr 2007. Ursache für den Rückgang waren die hohen Erdölpreise,
die dazu geführt haben, dass weniger Treibstoffe im Ölhafen Lobau umgeschlagen wurden.
Hafenausbauprogramm voll auf Schiene: Vom neuen Containerterminal bis zum optimalen Hochwasserschutz
Das im Jahr 2006 gestartete Hafenausbauprogramm, um insgesamt 150 Millionen Euro ist, voll auf Schiene. Neue Krananlagen,
größere Lagerhallen und neue Kaimauern im Hafen Albern wurden bereits errichtet. Der neue, gemeinsam
von Wiener Hafen und ÖBB gebaute Container-Terminal wurde im Herbst 2008 eröffnet und ermöglicht
eine Steigerung der Kapazitäten auf rund 500.000 Container-Einheiten pro Jahr. Im nächsten Ausbauschritt
wird der alte Terminal modernisiert und damit auf den Standard der neuen Anlage angehoben.
Gleichzeitig mit der Erweiterung und Modernisierung des Container-Terminals wird auch die Infrastruktur für
Schiene und Straße verbessert. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Eisenbahnbrücke, die über
die Hafeneinfahrt Freudenau und den Donaukanal führt, ist bereits fertig und verbindet den Wiener Hafen direkt
mit dem Zentralverschiebebahnhof Kledering. Im Bereich der Straßeninfrastruktur wird nun die Bundesstraße
B14 (Handelskai) vom Zentrum des Hafengebietes in die Seitenhafenstraße verlegt. Eine neue Brücke über
den Donaukanal wird das Hafengelände an die Ostautobahn (A4) anbinden.
Um den Hafen Freudenau vor Hochwasser zu schützen, werden derzeit 20 Millionen Euro in den Hochwasserschutz
investiert. Das Hafenbecken erhält ein riesiges, stählernes Hafentor, das, noch bevor ein eventuelles
Hochwasser Wien erreichen kann, geschlossen wird.
Ausbau Hafen Albern: Sanierung der Getreidespeicher, besserer Hochwasserschutz
Im Hafen Albern werden Baustoffe, landwirtschaftliche Produkte und Stahlerzeugnisse umgeschlagen. Auf dem Gelände
befinden sich fünf große Getreidespeicher mit einer Kapazität von insgesamt 90.000 Tonnen. Damit
zählt der Hafen Albern zu den wichtigsten Standorten für den Getreide-Umschlag im Osten Österreichs.
Verkehrstechnisch wird dieser Hafen durch die Verlängerung der S1 in Richtung Nordautobahn aufgewertet. Im
Jahr 2009 wird weiters mit der Fassadensanierung der Getreidespeicher und der Sanierung des Hafen-Bürogebäudes
begonnen. Genauso wie der Hafen Freudenau wird auch der Hafen Albern mit einem Hafentor bis Mitte 2013 komplett
hochwassersicher gemacht. Damit ist dann auch die Voraussetzung zur Entwicklung neuer Flächen für Betriebsansiedlungen
geschaffen. Etwa 100.000 m2 werden dafür zur Verfügung stehen.
Logistikprofi DB Schenker baut Standort Albern aus, weitere neue Betriebe angesiedelt
Das Gebiet Albern zählt zu den wichtigen Immobilienassets des Wiener Hafens. Am Standort investiert derzeit
massiv auch das Logistikunternehmen Schenker. Die Logistikanlage des Unternehmens wird um neue Umschlagseinrichtungen
auf einer Fläche von 4.100 m2 erweitert und 800 m2 neue Büroflächen werden geschaffen. Der Standort
Albern ist für DB-Schenker die Drehscheibe für den Warenverkehr nach Osteuropa. In der neuen Anlage,
die noch heuer in Betrieb genommen wird, können auch Luftfrachtpaletten umgeschlagen werden. Bisher war das
nur am Flughafen in Wien Schwechat möglich. Ein weiteres Unternehmen - die Firma Eisenskala - errichtete auf
dem Areal in Albern eine Recycling Anlage für Eisenschrott und Altmetalle, die 2009 in Betrieb gegangen ist.
Der Wiener Hafen zählt zu den Schwergewichten im regionalen Immobilien- und Betriebsansiedlungsbereich: Durch
die kontinuierliche Entwicklungsarbeit ist auf dem über 3,5 Millionen m² großen Hafengelände
das mittlerweile über 120 Unternehmen umfassende Logistikzentrum Hafen Wien entstanden. Diese Unternehmen
bieten rund 5.000 Arbeitsplätze. Dazu gehören Logistiker wie Schenker, Kühne & Nagel, DHL oder
die Rail Cargo Austria. Aus dem Handels- und Baubereich haben sich zum Beispiel die Thyssen Krupp Stahlunion, Lafarge
Perlmoser oder Wopfinger Transportbeton angesiedelt. Aus der Treibstoffbranche kommen Unternehmen wie OMV oder
Biodiesel Vienna.
Landgewinnung Hafen Freudenau
Die Planung sowie das Genehmigungsverfahren für das Projekt "Landgewinnung im Hafen Freudenau" sind
praktisch abgeschlossen. Dabei soll das Hafenbecken um 20 Prozent verkleinert werden. Auf den so gewonnenen neuen
Flächen im Ausmaß von 70.000 m2 werden Anlagen für den Warenumschlag per Schiff und Bahn errichtet.
Die Landgewinnung soll Mitte 2010 abgeschlossen sein. Dann kann mit dem Bau der Umschlagseinrichtungen begonnen
werden.
Marina Wien: Schmuckstück an der Donau
Zu den neuen Projekten zählt auch die Marina Wien, die vom Wiener Hafen im Jänner 2009 erworben wurde.
Die Marina Wien ist Wiens modernster Yachthafen. In zwei Hafenbecken stehen insgesamt 246 Liegeplätze für
Motorboote und Yachten zur Verfügung. Bootsbesitzer aus Wien und Umgebung sowie in- und ausländische
Bootswanderer finden in der Marina die perfekte Yachthafen- Infrastruktur inklusive Spitzen-Restaurant, das Hafenstimmung
pur mitten in der Stadt bietet. Die Boote können auch über den Winter sicher eingestellt werden. Dafür
steht ein Hochregallager bereit, in dem 168 Boote Platz finden. Die Marina Wien als attraktiver Standort am Wasser
soll zu einem modernen Freizeitareal ausgebaut werden.
Neues Geschäftsfeld "Projektentwicklung an der Donau"
Das Donauufer auf dem Hafenareal ist insgesamt 23 Kilometer lang. Die Grundstücke am Ufer befinden sich im
Besitz des Wiener Hafens, bzw. werden vom Wiener Hafen für die Stadt Wien bzw. die Republik Österreich
verwaltet. Die unmittelbare Lage am Wasser eröffnet eine Fülle von Nutzungsmöglichkeiten nicht nur
für Ansiedlung von Betrieben, sondern auch für Wohnungen, Büros oder Freizeiteinrichtungen. Vor
dem Hintergrund der zahlreichen städtebaulichen Überlegungen für das Hafenareal und dessen Umfeld,
wurde in der Wiener Hafengesellschaft eine eigene Abteilung für die Projektentwicklung eingerichtet. Sie wird
Nutzungsmöglichkeiten definieren, konkrete Konzepte und Projekte dazu entwickeln sowie für deren Realisierung
gemeinsam mit Partnern sorgen. |