Arbeitsmarkt, Mindestsicherung und beitragsfreies Kindergartenjahr bestimmende
Themen
Wien (rk) - Drei große Themen bestimmten die am 05.05. stattgefundene Konferenz der Landeshauptleute
im Wiener Rathaus: Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt, die bedarfsorientierte Mindestsicherung
und das beitragsfreie Kindergartenjahr für 5-6jährige.
Arbeitsmarkt
"Die Konjunkturpakete müssen konsequent fortgeführt werden", so der Vorsitzende der
Landeshauptleute-Konferenz, Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl. Dies hätte sich im Gespräch
mit Sozialminister Hundstorfer in der heutigen Konferenz gezeigt. Bis Ende Juni soll diesbezüglich ein Valorisierungsbericht
der laufenden Maßnahmen vorliegen, um etwaige Schwachstellen nachjustieren zu können. Der gemeinsame
Fokus von AMS (Arbeitsmarktservice), Bund und Ländern ziele jetzt vor allem auf Jugendliche ab.
Mindestsicherung
Bei der bedarfsorientierten Mindestsicherung sei der Status Quo aufrecht: Acht Bundesländer sind dafür,
Kärnten nach wie vor dagegen. Die Argumentation, dass auch Ausländer dann die Mindestsicherung bekämen,
könne er, Häupl, nicht nachvollziehen, da diese an Arbeitsfähigkeit- und Willigkeit gekoppelt sei
und einen Rechtsanspruch darstellen würde. Jetzt soll ein Zeitplan von Sozialminister Hundstorfer dafür
sorgen, dass noch vor dem Sommer ein Beschluss gefasst werden kann.
Beitragsfreies Kindergartenjahr
Diesbezüglich hätte man sich auf einen "Kompromiss" mit Wirtschafts-Staatssekretärin Christine
Marek geeinigt, die bei der Konferenz ebenfalls anwesend war. Das beitragsfreie Kindergartenjahr im Ausmaß
von 20 Wochenstunden sei von allen Landeshauptleuten unterzeichnet worden - allerdings mit dem Zusatz, dass die
Weiterfinanzierung durch den Bund gesichert werden müsse. 70 Millionen Euro stünden seitens des Bundes
jährlich bis 2013 zur Verfügung, die Länder hätten auch die Möglichkeit erst 2010 einzusteigen.
Häupl selbst hätte sich auch ein Vorziehen der Schulpflicht auf das 5. Lebensjahr vorstellen können.
Vermögenssteuer
Am Rande der Pressekonferenz äußerte sich Häupl positiv zu einer Besteuerung von Aktiengewinnen.
Eine Wiedereinführung der Erbschaftssteuer könne er sich aber nicht vorstellen. Auch sehe er keinen Sinn
darin, Immobilien - Stichwort "Häuslbauer" - in die Vermögenszuwachssteuer mit einzubeziehen.
Ihm gehe es vor allem um eine Steuergerechtigkeit. |