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Grundsatzrede zur Situation des Bundesheeres |
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erstellt am
05. 05. 09
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Darabos:
Gemeinsame Ziele des Humanismus verwirklichen
Milizübung 2009/2010 gesichert und Investitionsschwerpunkt für Kasernen festgelegt
Wien (sk) - Verteidigungsminister Norbert Darabos legte am 04.05. vor der Dritten Panzergrenadierbrigade
und dem Generalstab des österreichischen Bundesheeres in Mautern seine "grundsätzlichen Einstellungen
und Visionen" zur Zukunft des Bundesheeres dar. "Die uneingeschränkte Verwirklichung der Ziele des
Humanismus innerhalb und auch außerhalb der Landesgrenzen haben oberste Priorität", so Darabos.
Bei der Verwirklichung humanistischer Werte seien allerdings Bundesheer und Zivilgesellschaft gefordert, so Darabos,
schließlich verbinde gerade in Österreich beide die allgemeine Wehrpflicht.
"Dank der Wehrpflicht ist das Bundesheer auch integraler Bestandteil der Zivilgesellschaft", betonte
Darabos. Der Verteidigungsminister legte auch ein klares Bekenntnis zur allgemeinen Wehrpflicht ab: "Unter
mir wird es mit Sicherheit keine Abschaffung der Wehrpflicht geben", nicht zuletzt weil sie ein wichtiger
Bestandteil der österreichischen Demokratie sei.
Darabos sprach auch zu den Auslandseinsätzen des österreichischen Bundesheeres: "Ich bekenne mich
zu 100 Prozent zu den Auslandseinsätzen des österreichischen Bundesheeres". Anlässlich der
strategischen Umschichtung des Tschad-Einsatzes von einem EUFOR-Mandat auf ein UNO-Mandat, betonte Darabos: "Unser
Einsatz mit dem Mandat der Vereinten Nationen soll Frieden und Menschenrecht sichern. Wir wollen den Werten der
Menschlichkeit auch außerhalb der Landesgrenzen zum Durchbruch verhelfen". Darabos war auch der einzige
Verteidigungsminister seit Beginn der Tschad-Mission, der die Krisenregion besuchte. Dieser Besuch sei ihm "emotional
sehr nahe gegangen", so Darabos, "man muss den Menschen dort helfen".
Attraktivierung des Bundesheeres an der Zeit
Verteidigungsminister Darabos setze auch klare Signale zur Verbesserung der Bedingungen für Wehrpflichtige:
"Ich habe den Generalsstab zusammentreten lassen, damit dieser unverzüglich einen Maßnahmenkatalog
zur Verbesserung der Bedingungen für Wehrdiener erstellt." Eine Attraktivierung des Bundesheeres sei
an der Zeit, schließlich sei der Wehrdienst ein wichtiger Bestandteil der Demokratie, so der Verteidigungsminister.
"Auch die Miliz ist ein integraler Bestandteil des Bundesheeres, daher werden die geplanten Milizübungen
2009/2010 wie geplant durchgeführt", unterstrich Darabos.
Massive Bau-Investitionen für Kasernen-Erneuerung
Das "Budget mit Augenmaß", erklärte Norbert Darabos, ermögliche auch einen Investitionsschwerpunkt
im Bereich der Kasernen. Man werde vor allem die Kasernen Mautern, Wiener Neustadt, Strass, Melk, Bruckneudorf
und Güssing berücksichtigen. Der Verteidigungsminister schloss mit den Worten: "Es lebe das österreichische
Bundesheer, es lebe die Republik Österreich."
"Ich weiß sehr gut, dass der Weg, der vor uns liegt, steinig sein wird. Bei der Bewältigung der
Herausforderungen werden wir nicht aus dem Vollen schöpfen können. Ich werde diesen Weg aber mit euch
gemeinsam gehen - und dabei immer an vorderster Stelle", schwörte der Verteidigungsminister in Mautern
die Soldatinnen und Soldaten auf die Aufgaben in den kommenden Jahren ein. In seiner Grundsatzrede über das
Österreichische Bundesheer versicherte Darabos der Truppe, dass das im Vergleich zum Vorjahr nominell um 72
Millionen Euro höheres Budget Investitionen möglich mache. "Schwerpunkt der Investitionen bildet
das Bauprogramm für Kasernen. Es kann nicht sein, dass in Gebäuden des Bundesheeres der Verputz abbröckelt",
so Darabos, der "will, dass konkrete Projekte für die Verbesserung des Soldatenalltages in die Realität
umgesetzt werden."
Darabos bewertete das ausverhandelte Budget als "in der aktuellen Lage vertretbar und zumutbar." Investitionen
seien möglich, sagte Darabos. Der Ressortchef unterstrich, dass noch heuer Bauprojekte in Mautern, in Wiener
Neustadt, in Strass, in Melk, in Bruckneudorf und in Güssing "auf Schiene gestellt werden." Neben
diesen wichtigen Infrastruktur-Verbesserungen werde das Bundesheer in Pioniergerät für Katastropheneinsätze,
in gehärtete Fahrzeuge zum Schutz der Truppe und in ABC-Schutzausrüstung investieren. "Andere millionenschwere
Neu-Investitionen in Großgeräte werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben", so der Minister.
Maßnahmenkatallog zur Verbesserung des Grundwehrdienstes In seiner Grundsatzrede gab der Minister auch ein
klares Bekenntnis zur Wehrpflicht ab. Es sei für Österreich wichtig, dass viele junge Menschen einrücken,
so der Ressortchef. "Natürlich stehen wir hier in Konkurrenz zum Zivildienst. Deshalb sind wir auch aufgefordert,
den Grundwehrdienst interessanter, spannender und fordernder zu machen. Ich werde den Generalstab beauftragen,
unverzüglich einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung des Grundwehrdienstes auszuarbeiten", sagte
Darabos. |
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Fichtenbauer kritisiert Aufschub von Großanschaffungen für das Bundesheer
"Einsparungen gefährden Dienstbetrieb und sind daher inakzeptabel"
Wien (fpd) - Der freiheitliche Wehrsprecher und Obmann des Landesverteidigungsausschusses, NAbg.
Dr. Peter Fichtenbauer kritisiert die Ankündigung von Verteidigungsminister Mag. Norbert Darabos, wegen des
knappen Budgets die geplanten Anschaffungen für das österreichische Bundesheer aufzuschieben.
Minister Darabos habe auf freiheitliche Warnungen vor einer Aushungerung des österreichischen Bundesheeres
stets beschwichtigend reagiert und versprochen, trotz angespannter Budgetlage alle für die Aufrechterhaltung
des Dienstbetriebes notwendigen Investitionen zu tätigen, so der FPÖ-Wehrsprecher. Dass diese nunmehr
aufgeschoben würden, gefährde massiv den Auftrag zur Landesverteidigung und setze die jahrelange finanzielle
Auszehrung des Heeres fort, die dazu geführt habe, dass der Dienstbetrieb nahezu auf Null bzw. auf ein unterstdenkbares
Maß heruntergefahren worden sei. Die Absicht des Ministers, Kasernenrenovierungen durchzuführen und
desolate Zustände zu beseitigen, sei zwar löblich, die Pflege der Bausubstanz und Aufrechthaltung der
Infrastruktur sollten aber eine Selbstverständlichkeit sein.
Die Beteuerung des Ministers, die Aufträge des Bundesheeres könnten erfüllt und neue Pläne
in Angriff genommen werden, komme angesichts der geplanten Einsparungen einer Verhöhnung der Soldaten gleich,
so Fichtenbauer. Gerade im Hinblick auf das gestrichene Hubschrauber-Upgrade und den Verzicht auf die Anschaffung
von Allschutzfahrzeugen stelle sich die Frage, so der FPÖ-Wehrsprecher weiter, ob sich Katastrophenschutzeinsätze
noch in der bewährten Form aufrecht erhalten ließen: "Wie sollen Soldaten, die in der Vergangenheit
bei Katastropheneinsätzen unschätzbare Dienste geleistet haben, ihrer Pflicht nachkommen, wenn man ihnen
die dazu erforderliche Ausrüstung verweigert?"
Der Obmann des Landesverteidigungsausschusses fordert Verteidigungsminister Darabos abschließend auf, seine
Einsparungspläne zu überdenken und endlich die für den ordentlichen Dienstbetrieb erforderlichen
Budgetmittel bereit zu stellen. |
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List: Tarnen und täuschen
Darabos letztes Gefecht
Wien (bzö) - Als letztes Gefecht von Darabos bezeichnet der BZÖ-Wehrsprecher Abg. Kurt
List den Auftritt des Heeres-Ressortchefs in Mautern. List sprach von einem vergeblichen Bemühen und krampfhaften
Versuch des Ministers, vor den eigenen Ressortangehörigen das Katastrophenbudget schön zu reden. Bis
zuletzt habe man gehofft, dass der Verteidigungsminister für das Bundesheer zumindest ein Budget ausverhandeln
würde, das ein Minimum an Einsatzfähigkeit ermöglicht.
"Darabos hat das Bundesheer in die Krise geführt. Die Einsatzbereitschaft des Heeres ist massiv gefährdet",
warnt List. Nunmehr habe man es schwarz auf weiß. Viele Dinge seien einfach nicht mehr durchführbar.
Die Einsatzfähigkeit des Heeres sinke stündlich, die Anschaffungen würden auf ein Minimum reduziert
und die Motivation der Truppe sei auf dem Tiefpunkt angelangt. Im Bereich Luftraumüberwachung dürfe jedenfalls
nicht gespart werden, sagte List zu den heutigen Ausführungen des Ministers, wonach auf Grund des knappen
Budgets Anschaffungen, wie beispielsweise der Ersatz für die Trainingsflieger Saab-105 aufgeschoben werden
sollen. Die Pilotenausbildung müsse jedenfalls qualitativ sichergestellt werden. "Darabos wird sich bald
ausschließlich um Sportagenden kümmern können, denn eine militärische Landesverteidigung,
die diesen Namen auch wirklich verdient, wird es schon bald nicht mehr geben", so List. |
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