Weizennachfrage auf dem Weltmarkt hält an
Wien (bmlfuw/aiz) - In der EU dürften im Sommer 288 Mio. t Getreide geerntet werden. Diese Schätzung
gab die EU-Kommission am vergangenen Donnerstag im Verwaltungsausschuss in Brüssel ab. Die Weizenmenge soll
um 7,5% gegenüber dem Vorjahr auf 125,9 Mio. t zurückgehen. Die Gerstenmenge wird von der Kommission
auf 60,7 Mio. t und die Maismenge auf 59,9 Mio. t geschätzt.
Die Bestände entwickelten sich im Allgemeinen gut, weshalb man bisher von einem durchschnittlichen bis guten
Ertrag ausgehen könne. Der Rückgang bei der Getreideernte sei vor allem auf einen Anbauflächen-Rückgang
zurückzuführen, hieß es im Ausschuss.
Unterdessen werden auch zu Saisonende hin große Mengen an Weizen auf dem Weltmarkt nachgefragt. Exporteure
aus der Europäischen Union können sich weiterhin daran beteiligen. In der zweiten Aprilhälfte wurden
in der EU Exportlizenzen für 930.000 t Weizen beantragt, wie die Kommission im Verwaltungsausschuss berichtete.
Große Weizenmengen werden über die Niederlande ausgeführt. An den 930.000 t an Weizenlizenzen in
der EU waren die Niederlande mit 290.000 t beteiligt, Frankreich mit 280.000 t und Deutschland mit 224.000 t.
Die Kommission erwähnte im Ausschuss, Algerien habe 150.000 t Mahlweizen in Frankreich zu Preisen von Euro
195,- bis 205,- pro t cif gekauft. An einem Geschäft mit Ägypten über 175.000 t Weizen sollen französische
Händler mit 60.000 t zu USD 181,50 pro t fob beteiligt sein. Der Liefertermin ist bei beiden Geschäften
Mai oder Juni. Der Irak suche 50.000 t Weizen und Syrien 200.000 t Weizen, berichtete die Kommission. Die Weizenpreise
haben sich an den US-Börsen in den vergangenen beiden Wochen kaum verändert. Der soft red winter notierte
am Donnerstag bei USD 184,75 pro t fob Golf, im Vergleich zu USD 185,19 pro t fob Golf am 15.04. Der hard red winter
verteuerte sich in diesem Zeitraum um USD 3,- pro t auf USD 242,26 pro t fob.
Ungarn nutzt Weizenintervention
Rund 100.000 t Getreide wurden vergangene Woche der Intervention angeboten. Die Hälfte davon war Weizen,
der ausschließlich in Ungarn in die öffentliche Lagerhaltung übernommen werden soll. Bei der anderen
Hälfte handelt es sich um Gerste, von der 13.900 t in Deutschland und 13.600 t in Finnland angeboten wurden.
Die gesamten Interventionsbestände addieren sich in der EU auf 1,358 Mio. t Getreide, davon 671.000 t Gerste,
600.000 t Mais und 87.000 t Weizen. |