Schon beim Einstieg bis zu 400 Euro Gehaltsunterschied möglich
Wien (bpd) - Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sagte am 15.05. bei einer Pressekonferenz in
Linz, dass die Berufswahl von jungen Mädchen entscheidende Auswirkungen auf das Einkommen habe und führte
dabei konkrete Beispiele aus. Eine Friseurin würde beim Berufseinstieg 1.530 Euro verdienen, ein Elektroinstallateur
würde als Einstiegsgehalt 1.900 Euro bekommen. Die Ministerin verwies dabei auf den FIT-Gehaltsrechner des
AMS. Der Unterschied, der bereits beim Einstieg bis zu 400 Euro ausmachen könne, werde im Laufe eines Berufslebens
immer größer. "Es zahlt sich finanziell aus, einen untypischen Beruf zu wählen", so Heinisch-Hosek.
"Noch immer wählen die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge die Berufe Friseurin, Sekretärin und
Handelsangestellte, obwohl in Österreich knapp 300 Lehrberufe angeboten werden", sagte Heinisch-Hosek.
70 Prozent aller Mädchen würde aus 10 Lehrberufen auswählen, während bei den Burschen etwa
43 Prozent aus 10 Lehrberufen auswählen würden. Schon bei der Lehrlingsentschädigung würden
markante Unterschiede sichtbar. Ein Frisörlehrling würde monatlich 317 Euro, ein Automechaniker-Lehrling
460 Euro verdienen.
Es sei ganz wichtig, immer wieder auf die unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten aufmerksam zu machen und
die Mädchen zu motivieren, den Mut zu haben, einen untypischen Weg zu gehen, so die Ministerin.
Am Vormittag besuchte Heinisch-Hosek eine handwerklich-technische Ausbildungsstätte der Gesellschaft für
Frauen und Qualifikation in Linz. Am Rande dieses Besuches sagte die Frauenministerin, dass Oberösterreich
bereits jetzt ein gutes Netz an Beratungs- und Anlaufstellen für Frauen habe und dass die Frauenprojekte finanziell
abgesichert seien und das Beratungsangebot ausgebaut werden könne. Sie verwies dabei darauf, dass das Frauenbudget
um 14 Prozent erhöht wurde. Ein besonderes Anliegen sei der Frauenministerin, das sehr gut angenommene Angebot
von anonymen Online-Beratungen auszubauen. "Das ist ein ganz wichtiges Zusatzangebot für jene Frauen,
die anonym beraten werden wollen und für Frauen im ländlichen Raum, für die eine Beratungsstelle
schwer oder gar nicht erreichbar ist", so Heinisch-Hosek. Es werde derzeit daran gearbeitet, das Konzept der
Online-Beratungen auszubauen. |