Über 50% Kaufkraftvorteil in Ungarn und Tschechischer Republik, Großbritannien derzeit
günstig wie noch nie
Wien (statistik austria) - Die aktuellen Berechnungen der Statistik Austria aus April 2009 über
die Kaufkraft des "österreichischen" Euro in den beliebtesten Reisezielen von "Herrn und Frau
Österreicher" ergeben wie im Vorjahr starke Kaufkraftvorteile in den östlichen EU-Nachbarländern.
Signifikante Kaufkraftgewinne im Jahresabstand ergeben sich für Polen (von 120 auf 149), Schweden (von 83
auf 100), Ungarn (von 143 auf 166) und das Vereinigte Königreich (von 103 auf 113). In der teuersten Destination
Dänemark erhält man für 100 Euro Waren und Dienstleistungen zu einem Wert von 71, gefolgt von Irland
und der Schweiz mit 81 bzw. 84 Euro. Als insgesamt preisgünstigstes Land gilt so wie im Vorjahr Mexiko mit
einem Gegenwert von 181 Euro. Andere Überseedestinationen wie Japan (von 109 auf 86) und USA (von 137 auf
115 Euro) haben im Vergleich zum Vorjahr deutliche Kaufkrafteinbußen zu verzeichnen.
Urlaub bei unseren östlichen Nachbarländern weiterhin sehr preiswert – 100 Euro entsprechen umgerechnet
166 Euro in Ungarn
Bestätigt wurde die konstant hohe Kaufkraft des Euro in vielen unserer Nachbarländer. Wie schon im Vorjahresvergleich
bekommt man in den osteuropäischen EU-Ländern, die vor allem bei Kurzurlauben voll im Trend liegen, heuer
für sein Euro-Budget zwischen 40 und 65% mehr an Gütern und Dienstleistungen als in Österreich.
In Ungarn befindet sich der Forint (HUF) in einer Abwärtsspirale gegenüber dem Euro und verlor im Jahresabstand
über 18% an Wert. Eine höhere Inflation von 3% (0,8% in Österreich) bringt insgesamt einen Euro-Gegenwert
von 166 gegenüber 143 im Vorjahr (+16,5%) und damit Rang 2 der preiswertesten Länder im Set. Ähnlich
die Situation in Polen, wo der Kursverfall des Polnischen Zloty (PLN) von 28% und eine Inflation von 4% im Jahresabstand
einen Kaufkraftgewinn von einem Viertel gegenüber April 2008 und insgesamt den vierten Platz bedeutet (149
Euro).
Die Tschechische Republik auf Rang 3 mit einem Euro-Gegenwert von 153 und die Slowakei mit 143 Euro auf Rang 5
runden dieses Bild ab. In der Slowakei – dem 16. und jüngsten Mitglied in der Eurozone - bedingte jedoch die
Festsetzung des "Unwiderruflichen Euro-Umrechnungskurses ab 1. Jänner 2009" gegenüber dem Vergleichkurs
der Slowakischen Krone (SKK) aus April 2008 (+7%) die deutliche relative Verteuerung gegenüber Österreich
(knapp 9%), wie die raschere Entwicklung der Konsumentenpreise (+2,6%).
Einkauf in Großbritannien derzeit besonders preiswert
Auch das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland gehört zu jenen Ländern
mit starken Kursverlusten der Landeswährung und damit zu einem Reiseziel mit potentiellen Kaufkraftgewinnen
für österreichische Touristen. Bei einer gestiegenen Inflation von knapp 3% brach das Pfund (GBP) im
Vergleichszeitraum um 11,5% ein, was Großbritannien mit einem Gegenwert von 113 Euro gegenüber 103 im
Vorjahr (+10%) derzeit so günstig wie noch nie macht.
Das beliebte Urlaubsland Kroatien konnte seine Position mit einem Preisniveau von 20% unter dem von Österreich
trotz höherer Inflation (knapp 4%) halten und bringt für Urlauber einen Euro-Gegenwert von 124. Ähnliches
gilt für die Türkei mit einem Wert von 130 Euro.
Mexiko preisgünstigstes Land – Allgemeiner Rückgang der Kaufkraft in Übersee
Unter den untersuchten 25 Auslandsdestinationen weist wie schon im Vorjahr Mexiko mit einem Euro-Gegenwert von
181 das derzeit niedrigste Preisniveau auf. Bei den meisten Überseedestinationen führte jedoch die Abwertung
der europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber 2008 zu einem deutlichen Kaufkraftverlust für
österreichische Touristen. Die USA verzeichneten eine Aufwertung des US-Dollars von knapp 18% im Jahresabstand
gegenüber dem Euro und liegen nun bei einem Gegenwert von 115 gemessen an der heimischen Kaufkraft nach 137
Euro im Vorjahr. Japan verzeichnete sogar eine Aufwertung des Yen um über 20% und liegt nun mit einem Euro-Gegenwert
von 86 wieder deutlich unter der magischen Grenze von 100.
Wenig Verschiebungen in der Eurozone – Italien praktisch gleichauf
Innerhalb der Eurozone bilden derzeit wie im Vorjahr die Reiseziele Irland, mit Abstand vor Frankreich
und Belgien, die drei teuersten Plätze; in Deutschland bekommt man für 100 Euro mit 102 knapp mehr als
in Österreich.
Durch den Wegfall der Wechselkurseffekte kam es im Euroraum praktisch nur zu marginalen Veränderungen in den
relativen Positionen gegenüber Österreich, da auch die Unterschiede in den Inflationsraten eher gering
ausfielen.
Das Fazit aus preisstatistischer Sicht: Reisen in östliche Nachbarländer sind für das Urlaubsbudget
der Österreicherinnen und Österreicher nach wie vor am attraktivsten, Überseedestinationen wie die
USA, Australien (108 Euro) und vor allem Mexiko sind trotz Kursaufwertungen der Nationalwährungen nach wie
vor preisattraktiv. Das Urlaubsland "Numero Uno" der österreichischen Bevölkerung, Italien,
liegt hinsichtlich des Preisniveaus mit 98 Euro Gegenwert praktisch gleichauf.
Zu beachten
Neben der Berücksichtigung der jeweils aktuellen Wechselkurse bei Urlaubsantritt ist weiters zu beachten,
dass die hier präsentierten Ergebnisse für den Durchschnitt des jeweiligen Landes gelten. In Ländern
mit starken regionalen Preisdifferenzen kann sich das Preisniveau an einem spezifischen Urlaubsort innerhalb des
Landes dementsprechend anders darstellen als im Landesdurchschnitt. |