Stöger
lehnt freien Wettbewerb unter Krankenkassen strikt ab
Minister Stöger fördert Weiterentwicklung des Gesundheitswesens zu Nutzen der
Patienten
Wien (sk) - Gesundheitsminister Alois Stöger hat bei der Eröffnung der zweitägigen
Konferenz zum Thema "Verantwortung in der Gesundheitspolitik", an der Gesundheitsexperten aus Österreich
und Deutschland teilnehmen, die Forderung nach freiem Wettbewerb unter den Krankenkassen, eine deutliche Absage
erteilt. "Der kranke Mensch darf in Österreich nicht zu einer Ware auf einem freien Markt verkommen,
denn es besteht die Gefahr, dass der Markt falsch steuert. Der Wettbewerb soll kein Steuerelement im Gesundheitswesen
werden", erteilt Minister Stöger den Forderungen einiger Konferenzteilnehmern eine klare Absage.
Wichtig sei hingegen viel mehr ein Gesundheitswesen mit guten Strukturen, die immer weiterentwickelt werden, meint
Stöger. "Ein wichtiger Eckpfeiler unseres Gesundheitssystems ist ein breiter Zugang zu den Gesundheitsleistungen
für alle Menschen. Dies soll auch künftig so bleiben", stellt der Minister fest. Das gesamte Gesundheitswesen
brauche staatliche Unterstützung. Es erzeuge nicht nur Kosten, sondern ist auch enorm wichtig für die
Wertschöpfung, die wiederum den Menschen zu gute komme. Das Gesundheitswesen schaffe somit Werte in der Krise
und ist zusätzlich Stabilisator. Nicht weniger als 10,3 Prozent des BIP werde in Österreich aus dem Gesundheitswesen
erwirtschaftet.
Stöger ist überzeugt, dass sich Österreich ein gutes Gesundheitswesen leisten kann. Er wolle künftig
den breiten Zugang zu flächendeckenden Gesundheitseinrichtungen optimieren und die Ausbildung im Kranken-
und Pflegebereich weiterentwickeln, damit sie weiterhin dem neuesten Stand der Technik entspricht. "Denn das
Wohl und die gute Versorgung der Patienten muss im Mittelpunkt unseres Gesundheitswesens stehen", meint Stöger
abschließend. |
Wöginger: Warum muss OÖ die Schuldenlöcher von Wien stopfen?
ÖVP-Abgeordneter fordert gerechte Verteilung der Mittel des Katastrophenfonds und
eine Reduktion der Zahlungen an den Ausgleichsfonds
Wien (övp-pk) - Es ist nicht einzusehen, warum Oberösterreich die Schuldenlöcher von
Wien stopfen muss, stellte der oberösterreichischen ÖVP-Abg. August Wöginger, Mitglied im Sozial-
und im Gesundheitsausschuss, am 15.05. fest und forderte eine gerechte Verteilung der Mittel des Katastrophenfonds
und eine Reduktion der Zahlungen an den Ausgleichsfonds.
Erst gestern hatte sich der Unterausschuss des Budgetausschusses mit der Finanzierung des Krankenkassen-Systems
und den Liquiditätsproblemen der Krankenkassen befasst: Dabei musste eine Soforthilfe für die Gebietskrankenkassen
im heurigen Jahr in Höhe von 45 Millionen Euro bereitgestellt werden, wobei insgesamt für die nächsten
Jahre ein Paket in der Höhe von nahezu einer Milliarde Euro geschnürt wurde. - "Geld für die
defizitären Kassen, für das der Steuerzahler aufkommen muss", unterstrich Wöginger.
Und der ÖVP-Abgeordnete weiter: Es ist nicht nachvollziehbar, warum in Oberösterreich etwas gelingt,
was in Wien nicht möglich ist. Er verwies in diesem Zusammenhang auf einen Rechnungshofausschuss Ende März,
der sich mit dem Vergleich der Gebarung zwischen den beiden Gebietskrankenkassen von Wien und Oberösterreich
im Jahr 2006 gewidmet hat. "Dabei zeigte sich eindeutig ein Handlungsbedarf der Wiener Krankenkasse!",
so Wöginger. Demnach hatte die OÖGKK mit einem Plus von 15 Millionen Euro das beste Betriebsergebnis,
die WGKK trotz der höchsten Pro-Kopf-Beitragseinnahmen aller Kassen mit einem Minus von 71 Millionen Euro
das schlechteste Betriebsergebnis eingefahren. Bereits bei der Vorstellung des Prüfberichtes im Februar 2008
sah Rechnungshofpräsident Josef Moser bei der WGKK ein Einsparungspotenzial von 80 Millionen Euro, erläuterte
Wöginger.
"Die finanzielle Lage der WGKK, die seit 1999 durchgehend ein negatives Betriebsergebnis auswies, war Ende
2006 äußerst besorgniserregend. Die nachhaltige Versorgung der Wiener Bevölkerung war 2006 aus
eigenen Mitteln der Wiener Gebietskrankenkasse nicht gesichert. Die Überschuldung war so hoch, dass die Wiener
Gebietskrankenkasse vom guten Willen der Gläubiger, ihr weitere Kredite einzuräumen, abhängig war.
Hingegen ist es der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse - nicht zuletzt durch die Umsetzung der Empfehlungen
des Rechnungshofes - gelungen, das beste Gebarungsergebnis aller Gebietskrankenkasse zu erreichen.
"Aus all diesen Gründen ist es schon bedauerlich genug, dass der Steuerzahler nun für diese Misswirtschaft
zur Kasse gebeten wird. Was aber über das Sanierungspaket hinaus keineswegs akzeptabel ist, ist der Versuch,
Gelder der anderen Gebietskrankenkasse, die diese beispielsweise in den Katastrophenfonds eingezahlt haben, zur
Wiener Kasse umzuleiten", so Wöginger. Gleichzeitig fordert Wöginger die Reduktion der Zahlungen
der einzelnen Gebietskrankenkassen an den Ausgleichsfonds. |