departure & MAK präsentieren Reihe "design> neue strategien"   

erstellt am
15. 05. 09

Lecture & Ausstellungseröffnung von Omar Vulpinari Child Injury, UNchildsafety6, 2008
Wien (rk) - Mit der Lecture "Fabrica. The Benetton Communications Research Center" von Omar Vulpinari, seit 1998 verantwortlich für Visual Communication bei Fabrica, wird die Reihe "design> neue strategien" im MAK weitergeführt. Diese Kooperation zwischen MAK & departure hat das Ziel, durch Vorträge und begleitende Ausstellungen der Frage nachzugehen, wie sich Wien als Standort für junges Design international positionieren kann - mit dem langfristigen Ziel, sich zu einer Design-Metropole wie London oder Mailand zu entwickeln und zu etablieren.

In seinem Vortrag spricht Vulpinari über Ausbildung, Umsetzung und Experiment in Kunst, Design und Kommunikation. Gegründet 1994 von Luciano Benetton und Oliviero Toscani, versteht sich die in Treviso angesiedelte Fabrica als Kreativlabor, als meeting place, an dem Menschen, künstlerische Tätigkeiten, Sprachen und Ausdrucksformen aufeinander treffen und disziplinübergreifend vernetzt sind.

"Fabrica. For the People, From the People"
Im Anschluss an den Vortrag wird im MAK DESIGN SPACE die Ausstellung "Fabrica. For the People, From the People" eröffnet. Der Ausstellungstitel unterstreicht die einzigartige Wechselseitigkeit des Dialogs, in dem Fabrica mit einem weltweiten Publikum steht. Gezeigt werden drei voneinander unabhängige Projekte, die Einblicke in die Vielzahl der Schaffensfelder von Fabrica gewähren, dessen zentrales Thema das soziale Engagement ist: eine Auswahl von Plakaten aus drei Kampagnen für UNWHO und UNICEF, das Projekt "Colors Notebook" sowie Dokumentarkurzfilme über Berufe, die vom "Aussterben" bedroht sind.

"Show the Truth" ist eine neue Plakatserie für die UNWHO- Kampagne zum "World No Tobacco Day 2009" (31. Mai), die auf der Tatsache beruht, dass realistisch-bildhafte Gesundheitswarnungen weit mehr Wirkung zeigen als bloße Texte. Bei "Global Child Injury Prevention" für UNWHO and UNICEF, 2008, verwendete die österreichische Grafikdesignerin Valerie Gudenus Plastelinmännchen als Platzhalter für Kinder und schafft so symbolisch fünf lebensgefährliche Situationen, in deren Mittelpunkt sie die bunten Männchen stellt. "Global Road Safety Campaign for Young Road Users" für UNWHO, 2007, umfasst fünf Poster. Zielgruppe sind junge Verkehrsteilnehmer, die die höchste Opferquote im Straßenverkehr umfassen. "Global Violence Prevention Campaign" für UNWHO, 2002, stellt sich gegen jede gängige Form der Gewaltausübung (Kindesmissbrauch, Gewalt gegen Frauen, Selbstmord etc.)

Das Projekt "Colors Notebook" ist aus der Zusammenarbeit von Fabrica mit dem Centre Pompidou, Paris, und Reportern ohne Grenzen entstanden. Unbedruckte Exemplare des Magazins "Colors" werden regelmäßig in die ganze Welt verschickt, um Menschen die Möglichkeit zu geben, ihrer Meinung ohne Filter oder Zensuren Ausdruck zu geben. Zu sehen sind Originale einer Auswahl an Colors Notebooks, die ausgefüllt an Fabrica retourniert wurden und gesammelt werden.

Im MAK DESIGN SPACE werden diese Colors Notebooks gratis aufliegen. Die Besucher sind aufgefordert an diesem Projekt teilzunehmen, indem sie Hefte mitnehmen, gestalten und an Fabrica zurückschicken.

Sechs Dokumentarfilme unter dem Titel "Unique Trades" berichten über Berufe, die es möglicherweise bald nicht mehr geben wird, z.B. über einen "Manna Man", der in Sizilien Brot produziert, über zwei Fischer in Flandern, die auf der Jagd nach Shrimps mit ihrem Wagen von Pferden durch das seichte Meerwasser gezogen werden, über eine Torero-Schule in Madrid, über den letzten Glasaugenmacher in Großbritannien etc. Vulpinari wird, wie Ron Arad vor ihm, als Kurator bestimmen, welche österreichischen NachwuchsdesignerInnen die zweite START_UP-Präsentation im Rahmen der Kooperation zwischen MAK & departure im September gestalten werden.

Omar Vulpinari, 1963 in der Republik San Marino geboren und in den USA aufgewachsen, ist seit 1998 Leiter der Abteilung für visuelle Kommunikation bei Fabrica. Vulpinari ist Designer, Kurator, Creativ Director und Professor. Er realisierte Projekte u.a. für die United Nations, Amnesty International, Reporter ohne Grenzen, United Colors of Benetton, Coca-Cola, Nikon, Alessi, Porsche, Vespa, The New Yorker Magazine, Domus, Mediaset, Fox International. Vulpinari ist Vizepräsident der ICOGRADA (International Council of Graphic Design Associations), Berater für die UNWHO und Mitglied des AIGA (American Institute of Graphic Arts). Unter seiner Leitung entstanden Arbeiten für Ausstellungen im Bonnefantenmuseum in Maastricht (1998), im ZeroOne Design Center in Seoul (2005) sowie für die Ausstellung "Fabrica: Les Yeux Ouverts", die 2006 im Centre Georges Pompidou, Paris, 2007 in der Triennale di Milano und im Shanghai Art Museum sowie 2008 im Shiodomeitalia Creative Center, Tokyo, gezeigt wurde. Vulpinari studierte Kommunikation an der Universität Bologna und Grafikdesign am Albe Steiner Center in Ravenna und lehrt nun seinerseits "Fundamentals of Two-Dimensional Design" an der Universität der Republik San Marino und der IUAV Università di Venezia.

departure
departure, wirtschaft kunst und kultur gmbh - eine Förderagentur der Stadt Wien und ein Tochterunternehmen des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds - fördert Unternehmer und Unternehmensgründer der Creative Industries aus den Bereichen Design, Mode, Kunstmarkt, Architektur, Musik, Audiovision, Multimedia und Verlagswesen, die im urbanen Gefüge etwas bewegen wollen. Menschen, denen es ein Anliegen ist, internationales kulturelles und wirtschaftliches Flair in die Stadt zu holen und somit die Innovationskraft einer ganzen Region zu stärken. departure wurde im Herbst 2003 als Österreichs erste eigenständige Wirtschaftsförderungs- und Servicestelle gegründet und gilt inzwischen europaweit als erfolgreiches Modell der Innovationsförderung auf Wettbewerbsbasis. Außergewöhnliche Ideen und visionäre Projekte mit hohen inhaltlichen und wirtschaftlichen Ansprüchen bilden den Kern der Förderung durch departure.
     
Informationen: http://www.MAK.at    
     
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