Grüne starten Unterschriften-Kampagne gegen geplante Verteuerung von Bahntickets
Wien (grüne) - Die Grünen haben mit einem österreichweiten Aktionstag eine Kampagne
gegen die von den ÖBB mit 1. Juli geplante Tariferhöhung gestartet. "Die ÖBB haben 600 Millionen
Euro verspekuliert und 2008 eine Milliarde Verluste gemacht. Für Manager-Ablösen und -Bonuszahlungen
sind trotzdem Millionen da, während die BahnkundInnen über höhere Ticketpreise zur Kasse gebeten
werden", kritisieren Eva Glawischnig, Bundessprecherin, und Gabriela Moser, Verkehrssprecherin der Grünen.
Sie weisen darauf hin, dass dies seit 1991 bereits die 17. Preiserhöhung in der Ostregion bedeuten würde.
"Die Bundesregierung und die ÖBB investieren sechs Milliarden Euro in den Bau des Brennerbasistunnels,
obwohl das Projekt den Bahnkundinnen und -kunden nichts bringt und vergleichsweise wenige Arbeitsplätze schafft.
Für den dringend nötigen Ausbau des Nahverkehrs für die Pendlerinnen und Pendler ist zu wenig Geld
da, auch das im Wahlkampf versprochene Österreich-Ticket kommt nicht", bemängelt Moser. "Es
kann nicht sein, dass die BahnkundInnen für die Misswirtschaft der Regierung bei den ÖBB die Zeche zahlen.
Für Menschen mit niedrigen Einkommen, Frauen, Jugendliche und ältere Menschen sind diese Preiserhöhungen
um fünf Prozent eine unzumutbare Belastung. In Zeiten der Wirtschaftskrise geht Verkehrsministerin Bures hier
den falschen Weg", sagt Glawischnig.
Die Grünen sammeln in den kommenden Wochen bis zum 1. Juli in ganz Österreich Unterschriften für
die Petition "Nein zu ÖBB-Tariferhöhungen! - Ja zu mehr Qualität im Nahverkehr!" und wollen
Druck auf Verkehrsministerin Bures machen, die Tariferhöhung zu stoppen. "Keine Millionen für gescheiterte
ÖBB-Manager" sowie "Ausbau von Bahn- und Busverbindungen im Nahverkehr" sind weitere Forderungen
der Petition, die auch auf www.gruene.at online unterschrieben werden kann. Bahn-PendlerInnen leiden täglich
unter Unpünktlichkeit und verpassten Anschlüssen. Mehr und bessere Bahn- und Busverbindungen im Nahverkehr,
einen Taktfahrplan fürs ganze Land, und Tarif-Innovationen wie das jahrelang angekündigte "Österreich-Ticket"
oder eine Halbpreiskarte für alle Öffis wie in der Schweiz sind das, worum sich die Verkehrsministerin
endlich kümmern sollte", verlangt Moser. |