NÖ Wirtschaft ist trotz Flaute flexibel und innovativ   

erstellt am
14. 05. 09

St. Pölten (nöwpd) - Niederösterreichs klein strukturierte Wirtschaft "zeichnet sich durch hohe Flexibilität und Innovationskraft aus", zeigt eine aktuelle Studie. Studienautor Prof. Reinhold Christian von der Umwelt Management Austria bescheinigt vor allem Familienbetrieben eine erhöhte Standfestigkeit in schwierigeren Zeiten ­ und entsprechendes Durchhaltevermögen bei Innovationen: "Hier werden neue Ideen nicht gleich verworfen, auch wenn sie nicht sofort Geld bringen" sagt er und verweist auf einen weiteren wichtigen Aspekt in Flaute-Zeiten: "Es werden vor allem jene Unternehmen die Nase vorne haben, die breit aufgestellt sind ­ einerseits mit bewährten 'Cash-Cows', auf der anderen Seite mit neuen Produkten und Dienstleistungen, die das Potenzial für die Zukunft haben".

Auch die starke Verankerung der heimischen Betriebe in der jeweiligen Region sei in der aktuellen wirtschaftlichen Situation, die von verlorengegangenem Vertrauen geprägt ist, ein Pluspunkt. Und zu den ­ schon bekannten - "Innovationen" im Dienstleistungsbereich gehören auch "Komplettlösungen, bei denen der Kunde alles aus einer Hand bekommt", so Christian. NÖ Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl drängt ihre Mitglieder vor diesem Hintergrund wieder verstärkt zu Kooperationen "in der Branche oder entlang der Wertschöpfungskette". Dem Kunden "Service von A- Z zu bieten", das sei ein vielversprechendes Rezept.

Die Wirtschaftskammer NÖ setzt sich gerade in vier Symposien mit den Themen "Internationalisierung", "Innovation und Technologie", "Freizeit und Konsum" (am 27. Mai) sowie "Arbeit und Bildung" (19. Juni) auseinander. Innovation "braucht Neugierde und Bildung", verweist Zwazl auf entsprechende WIFI-Angebote, z.B. "Innovationsmanagement", "Innovations- und Kreativitäts-Methoden" oder den berufsbegleitenden Lehrgang zum "Innovationsassistenten". Als kleine Innovations-Förderung "haben wir den WIFI-Bildungsscheck für Kurse zum Thema Energie von 100 auf 200 Euro verdoppelt".

Generell ist das Thema Energieeffizienz ein zentraler Punkt, um den sich viele Innovationen drehen ­ und noch mehr drehen sollen. Laut Zwazl sind die Mittel für die Ökologische Betriebsberatung gerade von 150.000 auf 500.000 Euro aufgestockt worden. "Jeder Euro, den wir hier investieren, bringt 20 Euro an Energiesparpotenzial", sagt sie. "Solarthermie und Photovoltaik werden in der Bedeutung stark zulegen". Schon jetzt sei es notwendig, die Klimaentwicklung in die Marktforschung zu integrieren

Zulegen wird nach Meinung von Prof. Christian auch wieder die Rolle der Reststoffe, die derzeit einen Preisverfall hinnehmen mussten. "Es sind und bleiben wichtige Rohstoffe", rät Christian auch hier zu mehr zwischenbetrieblicher Zusammenarbeit und Vernetzung.

Um viel der innovativen Projekte auch öffentlich zugänglich zu machen, hat die WKNÖ auf der Webseite http://www.infinoe.at rund 500 Innovationsprojekte aus NÖ ­ darunter auch die Projekte der Innovationspreis-Teilnehmer ­ gesammelt. Dieses Innovations-Schaufenster wird gerade weiter ausgebaut und soll zu einer interaktiven Plattform für Innovateure werden.

Energie-Innovation praktiziert man aber auch in der Wirtschaftskammer selbst. Auf dem Dach des WIFI in St. Pölten entsteht derzeit eine Photovoltaik-Anlage mit 5 kWp Spitzenleistung.
     
Informationen: http://www.wifi.at    
     
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