Präsentation des Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) durch Finanzminister
Pröll, Wirtschaftsminister Mitterlehner und Finanzstaatssekretär Schieder
Wien (bmf) - "Unser wichtigstes Ziel ist, in dieser angespannten Lage die Krise zu meistern
und Arbeitsplätze zu erhalten. Mit dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz beseitigen wir Liquiditätsengpässe
von gesunden heimischen Unternehmen. Dafür werden jedoch nicht neue Mittel zu Lasten des Budgets aufgewendet,
sondern 10 Milliarden Euro aus dem Bankenhaftungsschirm für Garantien zur Verfügung gestellt", erklärte
Finanzminister Josef Pröll bei der Präsentation des Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz
(ULSG) gemeinsam mit Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Finanzstaatssekretär Andreas Schieder am
13.05. Ziel sei eine parlamentarische Beschlussfassung noch im Juni. "Wir stehen ständig in Gesprächen
mit der EU-Kommission, um möglichst schnell die wettbewerbsrechtliche Genehmigung zu erhalten und die Unternehmen
rasch zu unterstützen", betonte Pröll. Abgewickelt werden die Garantien über die österreichische
Kontrollbank, um "das bereits vorhandene Know-How zu nutzen und einen effizienten Ablauf zu sichern."
Die Garantien in Anspruch nehmen können Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, einem
Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro und einer gesunden wirtschaftlichen Basis vor der Krise (also vor dem 1.
Juli 2008). Der Haftungsrahmen pro Unternehmen beträgt maximal 300 Millionen Euro über maximal 5 Jahre.
Die Haftungsquote des Bundes beträgt 30, 50 oder 70%. Da somit auch die Banken am Risiko teilhaben, gibt es
keinen Anreiz, allzu leichtfertig Kredite zu vergeben, für die letztlich der Steuerzahler haftet.
Unternehmen, die eine Garantie in Anspruch nehmen, müssen gewisse Anforderungen erfüllen. "Wie bei
dem Bankenpaket ist auf die Erhaltung der Arbeitsplätze und eine angemessene Entlohnung für Manager Bedacht
zu nehmen. Der Bund wird auch - ähnlich wie bei den Banken - sein Aufsichtsrecht wahrnehmen", betonte
Finanzstaatssekretär Andreas Schieder. Schieder: "Das ULSG sorgt für eine ausreichende Finanzierung
großer Unternehmen und wird die Konjunktur ankurbeln."
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner präsentierte die Ausweitung der Unterstützung für kleine
und mittlere Unternehmen (KMU). So wird etwa die Haftungsgrenze für Betriebsmittelkredite von einer Million
auf 2,5 Millionen Euro angehoben. Außerdem können nun nicht mehr nur Investitionskredite und damit in
Verbindung stehende Betriebsmittelkredite, sondern auch kurzfristige Überbrückungsfinanzierungen mit
80 Prozent behaftet werden. Neben den Überbrückungskrediten wurde auch die Haftungsübernahme für
Mikrokredite von bislang 25.000 auf 30.000 Euro angepasst.
"Von Jänner bis Mai 2009 haben wir über das AWS zehn Prozent mehr Förderfälle abgewickelt
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das zeigt, dass unsere verstärkte Förderung greift. Auch der
Mittelstandsfonds steht in den Startlöchern: Sobald das Budget beschlossen ist, können die ersten Gelder
ausgezahlt werden. Etwa 20 Projekte sind derzeit in Ausarbeitung. Mit den getroffenen Maßnahmen stärken
wir die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Unternehmen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen",
sagte Mitterlehner. |