AWO: 30% der Investitionen in Kroatien von heimischen Unternehmen - Marktsondierungsreise
‚Energieeffizienz im Bauwesen‘ am 12.05.2009 in Split
Wien (pwk/awo) - „Der Anstieg mancher bisher künstlich niedrig gehaltener Energiepreise, die
hohe Importabhängigkeit bei Energie und die zunehmende Umweltverschmutzung durch den erhöhten Energieverbrauch
sind Energieeffizienzprobleme, mit denen auch Kroatien konfrontiert ist“, betont Roman Rauch, österreichischer
Handelsdelegierter in Zagreb. Ein Energiemangel - 50 Prozent der Energie in Kroatien wird importiert - und die
Tatsache, dass 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs Kroatiens in Gebäuden verbraucht wird, verlange,
so Rauch, ein verantwortlicheres und sparsameres Umgehen im Baubereich als bisher.
Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen sind nun auch Prioritäten der heutigen modernen kroatischen Architektur
und Energiepolitik, was auch seitens der kroatischen Regierung durch neue Verordnungen und Förderungen unterstützt
wird.
Unternehmer knüpfen Kontakte im Bereich Energiewirtschaft
Aus diesem Grund hat die Außenwirtschaft Österreich (AWO) gemeinsam mit der Außenhandelsstelle
Zagreb eine Marktsondierungsreise „Energieeffizienz im Bauwesen“ in Split organisiert. Sieben österreichische
Unternehmen nutzen die Möglichkeit, Einblick über Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Bau- und
Energiewirtschaft im Raum Dalmatien zu bekommen, Kontakte zu regionalen Entscheidungsträgern und potentiellen
Geschäftspartnern zu knüpfen und nicht zuletzt dort ihre Dienstleistungen und Produkte zu präsentieren.
“Wir wollen den Firmen die großen ungehobenen Potentiale in Sachen Energieeffizienz bei bestehenden Gebäuden
und Neubauten in Dalmatien aufzeigen, ihnen einen Überblick über die bevorstehenden Gesetzesänderungen
und aktuelle Trends im Bauwesen in Sachen Energieeffizienz verschaffen, sowie Aktivitäten der kroatischen
Regierung zur Belebung der Bauindustrie sowie zur Nutzung von Alternativenergiequellen vorstellen”, erklärt
Rauch.
30 % kroatischer Investitionen von Austro-Unternehmen
Kroatien war 2008 Österreichs 18-wichtigster Exportmarkt. Etwa 30 Prozent der Investitionen in Kroatien stammen
von österreichischen Unternehmen und mehr als 600 österreichische Niederlassungen bieten zahlreiche geschäftliche
Anknüpfungspunkte. 2009 biete sich, so der Handelsdelegierte, als ‚Vorbereitungsjahr’ für den Markteinstieg
in Kroatien an. Denn in diesem Jahr geht Kroatiens Wachstumspfad durch ein Wellental: Ausbleibende Kredite dämpfen
den persönlichen Konsum sowie (ausländische) Investitionen, die harte Landeswährung macht das Land
für Investoren berechenbar, bremst aber derzeit Exporte und Tourismus. „Ab 2010 soll die kroatische Wirtschaft
wieder gemäßigt wachsen und mittelfristig entsprechende Potentiale bieten“, so Rauch.
Der nun für 2012 erwartete EU-Beitritt zwingt Kroatien zu weiteren Restrukturierungen, Liberalisierungen und
Anpassungen an EU-Regelungen, teilweise auch mit neuen staatlichen Förderungen. Marktchancen ergeben sich
daher weiterhin in den Bereichen Umwelttechnik (Pellets, Hackschnitzel, Biomasse, Müllverbrennung, Windenergie)
und energieeffizientes Bauen (thermische Sanierung, Bauen mit Holz, Niedrigenergie-Passivhaustechnologien). Die
sehr markenbewussten Kroaten schätzen auch Lebensmittel und Lifestyleprodukte ‚Made in Austria’.
Zahlreiche Veranstaltungen und Publikationen der Außenhandelsstelle Zagreb unterstützen den Zugang zu
diesen Sektoren. |