Erzherzog Johann der Ausgezeichnete Orden und Medaillen    

erstellt am
20. 05. 09

Graz (museum-joanneum) - Anlässlich des 150. Todestages Erzherzog Johanns zeigt das Münzkabinett am Landesmuseum Joanneum in einer gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Ordenskunde gestalteten Sonderausstellung Orden und Auszeichnungen Erzherzog Johanns, die sich als private Dauerleihgaben im Museum befinden. Dazu treten ausgewählte Medaillen, die Stationen seines Lebens beschreiben und dokumentieren, unter welchen Gesichtspunkten spätere Generationen Erzherzog Johann betrachteten.

Einen sehr bedeutenden Umfang weist die Liste jener Ehrungen auf, die sich Erzherzog Johann im Laufe seines Lebens persönlicher Bescheidenheit und Integrität verdient hatte. Darunter nehmen die Orden einen hervorragenden Platz ein. Sie zeigen den Erzherzog eindrucksvoll als Repräsentanten des österreichischen Kaiserstaates, führen uns aber auch zum Menschen Johann, von dem sie oftmals in Händen gehalten und getragen wurden.

Unter den ausländischen Orden Erzherzog Johanns verdienen die russischen, die ihm als offiziellen Vertreter des österreichischen Kaiserstaates von Zar Nikolaus I. (1825 – 1855) im Jahr 1837 verliehen wurden, besonders hervorgehoben zu werden. Der höchste unter ihnen ist der Sankt-Andreas-Orden, als erster russischer Orden im Jahr 1698 von Peter dem Großen gestiftet. Er durfte auch an Ausländer verliehen werden; die Zahl der gleichzeitig lebenden ausländischen Ritter des Sankt-Andreas-Ordens war jedoch auf 24 beschränkt. Zu den nicht aus Russland stammenden Persönlichkeiten, die in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts mit dem Sankt-Andreas-Orden ausgezeichnet wurden, gehören neben Erzherzog Johann auch der französische Kaiser Napoleon I. und der bedeutendste britische Heerführer der napoleonischen Kriege, Arthur Wellesley, Herzog von Wellington.

„Alles für Gott, Kaiser, Österreich, Freundschaft“, blauen Erde – einer Vereinigung, die sich romantischen Idealen verschrieben hatte und der Erzherzog Johann als Hoch- und Großmeister vorstand. Der Leitspruch nennt in prägnanter Weise auch jene Instanzen und Werte, in deren Spannungsfeld sich Erzherzog Johann zeit seines Lebens bewegte.

Wichtige Ereignisse in Erzherzog Johanns Leben fanden ihren Niederschlag auf Medaillen. Ob es die Stiftung des Joanneum im Jahr 1811 war, die Reise nach England 1815/1816, die Versammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte in Graz im Jahr 1843 oder die Wahl zum deutschen Reichsverweser 1849 – in Wort und Bild berichten darüber ausgesuchte Zeugnisse der Medaillenkunst des 19. Jahrhunderts.

Medaillen aus der Zeit nach dem Tod des Erzherzogs im Jahr 1859 veranschaulichen, aus welchen Perspektiven ihn spätere Generationen betrachteten. Die Enthüllung des Erzherzog-Johann-Denkmals auf dem Grazer Hauptplatz im Jahr 1878, die Jahrhundertfeier des Landesmuseum Joanneum 1911, das Erzherzog-Johann-Gedenkjahr 1959 und weitere Jubiläen gaben Anlass, das Andenken an Erzherzog Johann auf Medaillen zu bewahren.
     
Informationen: http://www.museum-joanneum.at    
     
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