Studie bestätigt: Burgenland ist wirtschaftlicher Spitzenreiter!   

erstellt am
29. 05. 09

LH-Stv. Steindl und LR Bieler stellen WiBAG hervorragendes Zeugnis ihrer 15 jährigen Tätigkeit aus
Eisenstadt (blms) - Das überaus erfreuliche Ergebnis einer Studie über die „Ökonomische Standortbestimmung des Burgenlandes“ wurde am 29.05. im Beisein von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl und Finanzlandesrat Helmut Bieler präsentiert. Studienautor Dr. Christian Helmenstein präsentierte die Ergebnisse – die Studie wurde von der WiBAG in Auftrag gegeben – als höchst erfolgreiche Bilanz der wirtschaftlichen Entwicklung im Burgenland seit 1995. „Das Burgenland hat es geschafft von einer weitestgehend Binnenmarkt-orientierten Wirtschaft zu einer international orientierten Wirtschaft zu werden“, so Dr. Christian Helmenstein.

Finanzlandesrat Helmut Bieler sieht diese Studie als Bestätigung der Wirtschaftspolitik im Burgenland: „Wir sind stolz, weil die Studie zeigt, dass die Wirtschaftspolitik im Burgenland sehr gut in den letzten 10 bis 15 Jahren funktioniert hat. Es hat sich gezeigt, dass die Budgets der letzten Jahre die Basis dafür waren, weil ohne diese in Zahlen gegossene Wirtschaftspolitik diese Möglichkeiten nicht gegeben wären.“ Diese Studie beweise, im Hinblick auf Kaufkraftsteigerung und den ersten Platz bei der Familienförderung, dass „wir die richtigen Maßnahmen gesetzt haben und sich der Strukturwandel tatsächlich auch positiv ausgewirkt hat. Das Burgenland hat in den letzten Jahren massiv von seinem Förderstatus als Ziel-1 bzw. Phasing-Out-Gebiet profitiert“, so Landesrat Helmut Bieler.

Die WiBAG-Vorstände Peter Schmitl und Franz Kast sehen diese Studie als Beleg für die erfolgreiche Rolle der WiBAG seit ihrer Gründung 1994. Dem stimmten auch die Vertreter der Politik, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl und Landesrat Helmut Bieler, zu. „Die WiBAG leistet hervorragende Arbeit. Wir haben in nicht wenigen Bereichen den letzten Platz übersprungen und konnten uns im Bundesländer-Ranking gut positionieren“, so Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl, der auch die Öffnung der Schengengrenze sehr positiv sieht: „Mit der Ostöffnung haben wir die Möglichkeit bekommen besser exportieren zu können. Mit dem Erreichten dürfen wir uns aber nicht zufrieden geben, das vorhandene Potenzial muss noch besser genutzt werden.“ Sein Ziel sei, so der Landeshauptmann-Stellvertreter, trotz Wirtschaftskrise die Marke von 100.000 Beschäftigten im Burgenland zu erreichen.

Die Studie belegt die positiven Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf das Burgenland. Ohne die Erweiterung hätte es in den Jahren 2004 und 2005 praktisch kein Wachstum gegeben, erklärt Studienautor Dr. Helmenstein. Damit sei das Burgenland gemeinsam mit Vorarlberg mit 3,1 Prozent der Spitzenreiter im Bundesländervergleich beim durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Bruttoregionalproduktes. Das habe maßgeblich dazu beigetragen, dass das Einkommen eines burgenländischen Haushaltes seit 2001 um durchschnittlich 16.700 Euro gewachsen sei. Einen wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung des Haushaltseinkommens – hier liegt das Burgenland im Ländervergleich auf dem fünften Rang – habe der Ausbau der Kinderbetreuung. Bei der Kinderbetreuungsquote von 3 bis 5jährigen liegt das Burgenland mit 96,6 Prozent auf dem ersten Platz. Dadurch werde ein weiteres Einkommen pro Haushalt ermöglicht. Auch das um einen „guten halben Prozentpunkt“ höhere Wachstum des Burgenlandes als der Österreich-Durchschnitt bringe jedem Einwohner im Schnitt etwa 1.000 Euro mehr Einkommen. Ein wesentlicher Faktor sei der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, wodurch höher dotierte Jobs in anderen Bundesländern leichter erreichbar würden.

Von der Wirtschaftskrise sei das Burgenland weit weniger betroffen als andere Bundesländer. Das habe mit einem hohen Anteil an der von der Krise wenig beeinträchtigten Nahrungs- und Genussmittelproduktion zu tun. Außerdem sei im Burgenland ein relativ hoher Anteil an der ebenfalls verschonten Land- und Forstwirtschaft zu verzeichnen. Das dämpfe auch etwas die konjunkturbedingt schlechten Wirtschaftsprognosen des WIFO für das Burgenland, weil dabei die Land- und Forstwirtschaft nicht berücksichtigt werde. Im Tourismus sei es in den letzten Jahren gelungen sich, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, hin zum inländischen Markt zu entwickeln.

Einen Indikator für gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen sieht Dr. Helmenstein im Anteil der ausländischen Direktinvestitionen. Hierbei gebe es mit 6,3 Prozent deutlich mehr Direktinvestitionen, als das bei einem Anteil von 2,2 Prozent am Österreich-BIP zu erwarten wäre. Ein Erfolg, den nur die Bundesländer Burgenland und Salzburg – ausgenommen dem Sonderfall Wien – vorweisen können. Weiteres Ausbaupotential sieht der Experte bei den Exporten: „Das Burgenland braucht noch größere Unternehmen, noch exportfähigere Unternehmen“, meint Dr. Helmenstein. Ein weiterer Indikator sei die Entwicklung der Unternehmensneugründungen im Burgenland. Diese konnte im Zeitraum zwischen 2000 und 2008 um 55,6 Prozent gesteigert werden. Das sei im Ländervergleich der erste Platz unter allen österreichischen Bundesländern, bei den Unternehmensneugründungen 2008 pro Einwohner der zweite Platz.

Bei den unselbstständigen Beschäftigten liege das Burgenland zwar in absoluten Zahlen auf dem letzten Platz, habe aber die Zahl der Beschäftigten im Zeitraum 1995 bis 2008 um 19 Prozent steigern können. Nur in Tirol seien mit 19,4 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen worden, in Wien nur 1,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote liege laut dem Studienautor mit 7,1 Prozent im April 2009 genau im österreichischen Durchschnitt.

Im Hinblick auf die vieldiskutierte Absicht die Wirtschaftskrise als Chance nutzen zu wollen meint Studienautor Dr. Christian Helmenstein abschließend: „Das Burgenland beweist in den letzten 15 Jahren: Wir brauchen keine Wirtschaftskrise, um ein Bundesland erfolgreich und positiv zu transformieren.“
     
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