Empfang für Michael Haneke im Wiener Rathaus   

erstellt am
28. 05. 09

Wien (rk) - Anlässlich der Verleihung der "Goldenen Palme" an Michael Haneke fand am 28.05. auf Einladung von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und im Namen von Bürgermeister Michael Häupl ein Empfang im Wiener Rathaus statt.

Stadtrat Mailath gratulierte Michael Haneke, Produzent Veit Heiduschka und dem gesamten Filmteam zu deren großen Erfolg. Hanekes Film sei die tiefschürfende Analyse eines menschlichen Themas und hinterlasse nachhaltige Bilder. "Das weiße Band" sei ein europäischer Film, der von einem existenziellen Thema handle, europäisch finanziert sei und eine europäische Auszeichnung bekommen habe. "Ich halte daher die Diskussion, ob der Film ein österreichischer oder deutscher ist, für kleinlich."

Darüber hinaus erinnerte Mailath an seinen filmpolitischen Schwerpunkt: "Wir sind gerade dabei, die Filmförderung um ein Viertel zu erhöhen und eine neue Fernsehfilmförderung einzurichten".

Im Rahmen des Empfangs überreichte der Stadtrat Michael Haneke ein Geschenk aus "dem kreativen Umfeld" des Regisseurs - das Faksimile einer Oper von Olga Neuwirth und Elfriede Jelinek.

Haneke bedankte sich bei seinem Team für die großartige und langjährige Zusammenarbeit. Obwohl es sein schwierigster Film gewesen sei, wäre die Arbeit daran ein Vergnügen gewesen. Eine Erleichterung wäre es auch gewesen, auf deutsch zu drehen, "da habe ich die Sache unter Kontrolle gehabt". Darüber hinaus äußerte Haneke Kritik am ORF: "Wenn die Auflösung des Fernseh-Film-Abkommens wahr ist, dann wird es bald keinen österreichischen Film mehr geben".

Veit Heiduschka, Chef der Produktionsfirma WEGA-Film und langjähriger Begleiter Hanekes, bedankte sich für die öffentliche Förderung und appellierte, die finanziellen Zuwendungen zu erhöhen.
     
zurück