"abtauchen" in die Unterführung Löwengasse   

erstellt am
27. 05. 09

Kunstprojekt am Donaukanal von MA29 und KÖR eröffnet
Wien (rk) - Kunst und Technik soll kein Ausschließungsgrund sein. Aus diesem Grund bemüht sich die MA 29 - Brückenbau und Grundbau, nicht nur architektonisch anspruchsvolle Bauwerke zu realisieren, sondern bemüht sich auch, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen. Gemeinsam mit der Initiative KÖR - Kunst im öffentlichen Raum wurde jetzt ein Kunstprojekt an der Unterführung Löwengasse umgesetzt. "abtauchen/auftauchen" der österreichischen Künstlerin Julie Hayward widmet sich der Gestaltung der Unterführung zwischen Fluss und Stadtraum. Diese permanente Kunstinstallation wurde am 26.05. von Gemeinderat Ernst Woller, dem Bezirksvorsteher-Stellvertreter DI Rudolf Zabrana und dem Kurator Lucas Gehrmann erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Gerade der Donaukanal ist für dieses Projekt ein hervorragender Bereich, um künstlerische Akzente zu setzen. "Die Nähe zum Wasser macht den Donaukanal zu einem einzigartigen, attraktiven Lebensraum. Hier verschmelzen Freizeit und Wirtschaftsleben, moderne Architektur und Weltkulturerbe. Wir investieren rund 50 Millionen Euro in Hochwasserschutz, die Sanierung der Kaimauern und in die Verbesserung der Gastronomie- Meile - damit werten wir dieses urbane Stück Natur für die Wienerinnen und Wiener nachhaltig auf. Dass es darüber hinaus auch eine pulsierende Kulturszene am Donaukanal gibt, dafür ist die Kunstinstallation von Julie Hayward der beste Beweis", so Planungsstadtrat Rudi Schicker.

Zum Kunstprojekt von Julie Hayward
Im Kunstprojekt setzt Julie Hayward die Unterführung in einen neuen Kontext. Für gewöhnlich wird "abgetaucht", wenn eine Unterführung betreten bzw. angefahren wird. Etwas anders verhält sich das in der von Julie Hayward gestalteten Passage. Zunächst signalisiert ein - über dem kanalseitigen Eingang angebrachter - Hinweis, dass es nach dem Einstieg in die dort trichterförmige Verengung bald aufwärts gehen wird: Auftauchen steht hier in handschriftlichen weißen Lettern groß geschrieben. Zugleich taucht man, vom Fluss-Niveau her kommend, in das etwas höher gelegene Häusermeer auf. Dabei wird es zwischenzeitlich, wie sonst üblich in Untergründen, nicht dunkel denn zwei Leuchtstreifen geleiten die Passanten hindurch, indem sie nicht nur selbst leuchten, sondern das kräftige Türkis reflektieren lassen, in das Wände wie Decke der Passage getaucht sind.

Am umgekehrten Weg wird per Gefälle Richtung Fluss abgetaucht, jetzt nicht mit schriftlicher, sondern bildsprachlicher Unterstützung: Vom stadtseitigen Ein- bzw. Abgang aus bietet sich den Passanten der Blick auf ein "Aquarium". Bei näherem Hinschauen wird dieses als ein, im Inneren des Durchgangs angebrachtes großformatiges Leuchtbild erkannt, ohne dass aber enträtselt werden könnte, was hier genau zu sehen ist - ein nach rechts wegschwimmendes oder auftauchendes Lebewesen, kein menschliches vermutlich, doch wenn ein Tier, dann was für eines?

Die Passage Löwengasse verbindet zwei "Welten": die Stadt, am einen Ende der Unterführung. Am anderen Ende der Donaukanal - Wasser, Bäume, ein Stück Natur.

Zur Unterführung Löwengasse
Die Unterführung Löwengasse ist eine barrierefreie Verbindung zwischen der Löwengasse und dem Vorkai des Donaukanals, die von der MA 29 - Brückenbau und Grundbau errichtet wurde. Mit der Unterführung Löwengasse wurde ein langjähriger Bezirkswunsch erfüllt. Bisher war es nur sehr schwer möglich zum Donaukanal zu gelangen. Entweder nahm man den Weg bei der Urania über den Herrmannpark, oder man kam erst wieder beim Übergang beim Hundertwasserhaus auf die Promenadenseite. Mit der neuen Unterführung können Rad- und FußgängerInnen die stark befahrene Dampfschiffstraße ohne Gefahr unter der Straße queren.

Daten der Unterführung
Die komplette Rampe von der Oberer Weißkirchner Straße bis zum Donaukanal beträgt 60 Meter, die Breite der Rampe beträgt in der Löwengasse 4,30 Meter und weitet sich zum Donaukanal auf, wo sie dann 8 Meter breit ist.

* Baudauer: Unterführung vom Oktober 2006 - Juni 2007
* Fertigstellung Überdachung Jänner 2008
     
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