… und stabile demographische Trends im Jahr 2008
Wien (statistik austria) - Eine durch Zuwanderung weiter wachsende Bevölkerung und stabile demographische
Trends im Hinblick auf durchschnittliche Kinderzahl und Lebenserwartung, das sind die zentralen Aussagen der endgültigen
Ergebnisse der Bevölkerungsstatistiken der Statistik Austria für das Jahr 2008. Die Bevölkerungszahl
Österreichs stieg 2008 um 36.700 Personen auf 8,355 Mio. zum 1.1.2009. Das Bevölkerungswachstum war in
den östlichen Bundesländern (Wien, Niederösterreich, Burgenland) am stärksten. Zum Jahresbeginn
2009 lebten 871.000 nicht-österreichische Staatsangehörige (10,4% der Bevölkerung) in Österreich.
Insgesamt 173.000 Menschen sind 85 Jahre oder älter, 924 Personen 100 Jahre oder älter. Die durchschnittliche
Kinderzahl pro Frau blieb 2008 mit 1,41 stabil auf niedrigem Niveau. Die Lebenserwartung erhöhte sich dem
Trend der letzten Jahrzehnte entsprechend auf 77,6 Jahre für Männer (+0,3 Jahre) und 83,0 Jahre für
Frauen (+0,1 Jahre).
Bevölkerung wuchs 2008 um 36.700 Personen
Das Bevölkerungswachstum des Jahres 2008 lag mit einem Plus von 36.668 Personen auf dem nahezu gleichen
Niveau wie im Jahr zuvor (2007: +35.608 Personen). Den endgültigen Ergebnissen der Statistik Austria zufolge
lebten am 1. Januar 2009 rund 8,355 Mio. (Männer: 4,068 Mio.; Frauen: 4,287 Mio.), im Jahresdurchschnitt 2008
rund 8,337 Mio. Menschen in Österreich. Der Bevölkerungszuwachs des Jahres 2008 ist – wie bereits in
den Jahren zuvor – hauptsächlich auf einen positiven Wanderungssaldo (rund 34.000 Personen) zurückzuführen.
In geringem Maße trug auch die positive Geburtenbilanz (Saldo aus Lebendgeborenen und Sterbefällen),
die 2008 mit rund 2.700 Personen etwas höher als im Jahr zuvor ausfiel, zu einem Anstieg der Einwohnerzahl
bei (Tabelle 1).
Im ersten Quartal 2009 setzte sich das Bevölkerungswachstum Österreichs in abgeschwächter Form weiter
fort. Nach vorläufigen Ergebnissen stieg die Bevölkerungszahl Österreichs bis zum 1. April 2009
um weitere 4.500 Personen auf 8,360 Mio. Menschen an.
Überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum im Osten Österreichs
Wien verzeichnete im Jahr 2008 mit +0,7% den höchsten Bevölkerungszuwachs aller Bundesländer. Ebenso
wie in den vergangenen Jahren sorgten auch 2008 vor allem der internationale Wanderungsgewinn, aber auch eine positive
Geburtenbilanz für den starken Bevölkerungsanstieg in der Bundeshauptstadt. Auch im Burgenland (+0,7%)
und in Niederösterreich (+0,5%) konnten überdurchschnittliche Bevölkerungszunahmen verzeichnet werden.
Beide Bundesländer profitierten dabei in erster Linie von starken Wanderungsgewinnen aus den anderen Bundesländern
Österreichs.
Tirol und Vorarlberg verzeichneten 2008 ebenfalls leicht überdurchschnittliche Bevölkerungszuwächse,
während in Kärnten (+0,1%), in der Steiermark (+0,2%) sowie in Oberösterreich und Salzburg (je +0,3%)
der Anstieg der Einwohnerzahl unter dem bundesweiten Durchschnitt lag (Tabelle 2).
Auf regionaler Ebene verbuchten die beiden Bezirke Wien-Umgebung und Eisenstadt (Stadt) mit +1,5% die höchsten
Zuwächse, gefolgt von Graz (+1,3%) auf Rang drei. Einen ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt liegenden
Bevölkerungsanstieg verzeichneten die ostösterreichischen Bezirke Wiener Neustadt (Stadt), Korneuburg,
Gänserndorf, Baden, Eisenstadt Umgebung (inkl. Rust) und Neusiedl am See mit einem Plus von jeweils 1,0 bis
1,2%. Die größten Bevölkerungsverluste traten hingegen in den obersteirischen Bezirken Murau (–1,0%),
Judenburg (–0,8%) und Leoben (–0,6%) sowie in der oberösterreichischen Stadt Steyr (–0,7%) auf.
173.000 Hochaltrige (85+ Jahre) und 924 Personen im Alter von 100 und mehr Jahren
Zum Jahresbeginn 2009 gab es in Österreich 1.261.600 (15,1%) Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, 5.642.800
(67,5%) Personen waren im Erwerbsalter zwischen 15 und 64 Jahren und 1.450.900 (17,4%) Personen waren 65 Jahre
oder älter (Tabelle 3). Verglichen mit der Situation vor fünf Jahren (1.1.2004) ging die Zahl der unter
15-Jährigen um rund 68.000 Personen zurück, während sich gleichzeitig sowohl die Zahl der 15- bis
64-Jährigen (+91.000) als auch die Zahl der 65- und Mehrjährigen (+190.000) erhöhte. Besonders stark
fiel der Zuwachs bei den Hochbetagten (85+ Jahre) aus. Deren Zahl stieg von 123.500 (1.1.2004) auf 173.200 (1.1.2009)
Personen.
Ausländische Staatsangehörige zu 36% aus dem EU-Raum
Den endgültigen Ergebnissen zufolge lebten am 1. Januar 2009 insgesamt 870.704 Personen mit ausländischer
Staatsangehörigkeit in Österreich. Dies entspricht laut Statistik Austria 10,4% der Gesamtbevölkerung
und einem Plus von rund 35.500 Personen im Vergleich zum Vorjahr.
Unter den nicht-österreichischen Staatsangehörigen stammten etwa 317.000 Personen (36,4%) aus Ländern
der Europäischen Union, davon 181.000 aus den "alten" EU-Staaten (EU-Mitglieder vor 2004) und knapp
95.000 aus den zehn im Jahr 2004 beigetretenen Ländern. Dazu kommen etwas mehr als 40.000 Personen mit bulgarischer
und rumänischer Staatsangehörigkeit. Mit einer Zunahme von 17,2% (+6.000 Personen) waren sie im Jahr
2008 die am stärksten wachsende Ausländergruppe. Aber auch die Zahl der Bürgerinnen und Bürger
aus den anderen EU-Staaten stieg 2008 überdurchschnittlich stark an (Tabelle 5).
Hingegen erhöhte sich die Zahl der in Österreich lebenden Drittstaatsangehörigen im Laufe des Jahres
2008 nur um rund 8.000 Personen (+ 1,5%) auf rund 545.000 Einwohner. Die größten Zuwächse aus dem
außereuropäischen Raum verzeichneten Angehörige asiatischer Staaten (+3.300 Personen).
Kinderzahl niedrig aber stabil, Lebenserwartung stieg für Männer stärker als für Frauen
Der Anstieg der Geburtenzahl im Jahr 2008 (siehe Pressemitteilung vom 19.5.2009) führte auch zu einer (geringfügigen)
Erhöhung der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau. Der Wert stieg von 1,38 (2007) auf 1,41 (2008) und erreichte
damit genau das Niveau der Jahre 2005 und 2006. Insgesamt gesehen hat sich die durchschnittliche Kinderzahl in
Österreich damit auf niedrigem Niveau stabilisiert.
Dem langjährigen Trend folgend stieg auch 2008 die Lebenserwartung bei der Geburt für Männer und
Frauen an. Der Zuwachs fiel für Männer mit 0,32 Jahren stärker aus als für Frauen mit 0,13
Jahren. Männer erreichen damit auf Basis der im Jahr 2008 ermittelten Sterbewahrscheinlichkeiten eine durchschnittliche
Lebenserwartung von 77,6 Jahren, Frauen von 83,0 Jahren. Die fernere Lebenserwartung 60-jähriger Männer
liegt bei 21,3 Jahre (+0,16 Jahre gegenüber 2007), jene gleichaltriger Frauen bei 25,1 (+0,08 Jahre). |