Wien (bmukk) - Kulturministerin Claudia Schmied gab am 26.05. die Preisträgerin des Großen Österreichischen
Staatspreises für das Jahr 2009 bekannt. Auf einstimmigen Vorschlag des Kunstsenats wird er heuer der österreichischen
Künstlerin Brigitte Kowanz zuerkannt.
Mit der Schriftstellerin Ilse Aichinger wurde zuletzt vor 14 Jahren eine Frau ausgezeichnet. "Für mich
ist die heurige Auszeichnung auch eine wichtige öffentliche Anerkennung für das kreative Schaffen von
Frauen. Die Entscheidung des Senats freut mich doppelt, da er einerseits eine beeindruckende Künstlerin für
den Preis vorgeschlagen hat und andererseits damit verbunden eine innovative Kunstform würdigt. Darüber
hinaus wurde Brigitte Kowanz auch in den Kunstsenat aufgenommen, was ein wichtiges gesellschaftliches Signal ist",
so Kunstministerin Claudia Schmied. Brigitte Kowanz ist derzeit neben Friederike Mayröcker, Maria Lassnig
und Ilse Aichinger die vierte Frau in dem 21-köpfigen Gremium.
Preisträgerinnen seit 1950
1952 Martina Wied (Literatur)
1958 Imma von Bodmersdorf (Literatur)
1968 Ingeborg Bachmann (Literatur)
1969 Christine Busta (Literatur)
1970 Christine Lavant (Literatur)
1982 Friederike Mayröcker (Literatur)
1988 Maria Lassnig (Bildende Kunst)
1995 Ilse Aichinger (Literatur)
Damit ist Brigitte Kowanz die neunte Frau seit Bestehen des Preises, die diese hohe Auszeichnung erhält. Die
Überreichung des Staatspreises durch Bundesministerin Dr. Claudia Schmied findet am 26. Juli 2009 in Salzburg
statt.
Brigitte Kowanz (geboren 1957) studierte an der Hochschule für angewandte Kunst und hat dort seit 1997 eine
Professur für Medienkunst/medienübergreifende Kunst inne. Ihr besonderes Interesse gilt Raumbildern und
Lichtinstallationen, sowie Interventionen im architektonischen Bereich. Sie gehört zu den bekanntesten Lichtkünstlerinnen
ihrer Generation. Ihre Arbeiten, die bereits 1984 auf der Biennale in Venedig ausgestellt wurden, kreisen um das
Thema Licht in Verbindung mit Zeit, Raum und Information. Die Wahrnehmung unserer Umgebung wird von der Künstlerin
in Sprache, Zahlenreihen, Morsezeichen und andere Codierungen transferiert und in Frage gestellt. Die übermittelten
Botschaften, deren Entschlüsselung sich erst im Prozess des Betrachtens erschließt, verändern den
Blick auf scheinbar alltägliche Dinge.
Der mit 30.000 Euro dotierte und 1950 begründete "Große Österreichische Staatspreis"
wird ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur
vergeben. Zuletzt hat ihn der Bildhauer Karl Prantl erhalten.
Preisträger seit 2000
2000 Wilhelm Holzbauer (Architektur)
2001 Gert Jonke (Literatur)
2002 Heinz Karl Gruber (Musik)
2003 Siegfried Anzinger (Bildende Kunst)
2004 Günther Domenig (Architektur)
2005 Hermann Nitsch (Bildende Kunst)
2006 Georg Friedrich Haas (Musik)
2007 Josef Winkler (Literatur)
2008 Karl Prantl (Bildende Kunst) |