Häupl: "Infrastruktur ist entscheidender Faktor im internationalen Städtewettbewerb."
Wien (rk) - Sieben Milliarden Euro - das ist jene Summe, die die Wiener Stadtwerke
in ihrem zehnjährigen Bestehen als privatwirtschaftlich geführtes kommunales Dienstleistungsunternehmen
in den Ausbau der Infrastruktur Wiens gepumpt haben. Der Bogen reicht vom U-Bahn-Neubau (U2 Stadion, U1 Leopoldau,
U3 Simmering) über die Modernisierung der Straßenbahn, wo heute mit knapp 200 ULF-Fahrzeugen fünf
Mal so viele in Wiens Öffi-Netz verkehren wie 1999, bis hin zum Bau von Europas größtem Waldbiomasse-Kraftwerk
oder dem vor wenigen Tagen eröffneten Re- Powering-Projekt im Kraftwerk Simmering, um den im Großraum
Wien benötigten Strom zu 75 Prozent aus eigener Kraft zu produzieren. "Diese gewaltige Investition in
die Wiener Infrastruktur ist ein nachhaltiger Beitrag nicht nur für die Wiener Lebensqualität, sondern
auch für die Konkurrenzfähigkeit Wiens im internationalen Städtewettbewerb", unterstrich Bürgermeister
Michael Häupl den Stellenwert der Wiener Stadtwerke beim Mediengespräch im Wiener Rathaus am 26.05. "Gerade
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist zuverlässige, hochqualitative und leistbare Infrastruktur für
die Bürgerinnen und Bürger unverzichtbar", betonte Häupl bei dem Mediengespräch, an dem
auch Vizebürgermeisterin Renate Brauner, Wiener Stadtwerke-Generaldirektorin Gabriele Payr sowie Stadtwerke
München-Chef Kurt Mühlhäuser teilnahmen. Anlass war der 60. Geburtstag der Wiener Stadtwerke sowie
ihr zehnjähriges Bestehen als eigenständiges Unternehmen.
Dazu findet am Dienstagabend (26.5., 18.30 Uhr, Festsaal) im Rathaus eine Jubiläumsgala statt - mit einer
Podiumsdiskussion, an der Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Münchens Oberbürgermeister
Christian Ude unter dem Titel "Staat oder privat - wer garantiert urbane Lebensqualität" über
Infrastruktur als elementaren Bestandteil einer Stadtverwaltung diskutieren.
Wanderausstellung zeigt Geschichte der Wiener Infrastruktur
Vorgestellt wurde im Rahmen des Mediengesprächs auch die neue Wanderausstellung der Wiener Stadtwerke,
die Einblicke gibt hinter die Kulissen der Versorgung Wiens mit Infrastruktur auf höchstem Niveau. Die Wanderausstellung
"24 Stunden für Wien" erzählt die Geschichte von Österreichs größtem kommunalen
Infrastrukturdienstleister, der Wien seit 60 Jahren mit Mobilität, Licht und Wärme versorgt. Per Computer
können Besucherinnen und Besucher durch die Geschichte der Wiener Stadtwerke surfen. An speziellen Touchscreens
haben sie die Chance, als "Stadtrat" das Klima positiv zu beeinflussen. Und am "Mobilitätsmixer"
erfahren sie, wie sich ihr ganz persönliches Verkehrsverhalten auf Wien auswirkt. Erstmals werden mit der
Ausstellung alle Netze der Wiener Stadtwerke in Echtdaten präsentiert - und zwar auf einen Blick. Damit möglichst
viele Wienerinnen und Wiener mehr erfahren können über die 60-jährige Geschichte der Wiener Stadtwerke
und der damit verbundenen Versorgung Wiens mit Infrastruktur, gehen die Wiener Stadtwerke mit ihrer Wanderausstellung
hinaus in die Stadt. "24 Stunden für Wien" erzählt die Geschichte der Versorgung Wiens mit
Mobilität, Licht und Wärme und macht Halt an stark frequentierten Orten wie U-Bahn-Stationen oder dem
MuseumsQuartier Wien. Der Auftakt beginnt am Dienstag, 9. Juni, in der U-Bahn-Station Spittelau.
Infrastruktur braucht stabile Rahmenbedingungen
Angesichts der internationalen Wirtschaftskrise zeigte sich Wiens Bürgermeister Michael Häupl überzeugt
davon, dass vor allem in der Infrastruktur-Branche öffentlichem Eigentum ein immer höherer Stellenwert
zukommen werde. Denn "für eine leistbare, verlässliche und sichere Versorgung mit Infrastrukturdienstleistungen
wie Strom, Gas oder öffentlichem Personennahverkehr braucht ein Infrastrukturdienstleister stabile Rahmenbedingungen",
betonte Häupl. "Mit den Wiener Stadtwerken und der Stadt Wien als Eigentümerin gehen wir diesen
Weg der Stabilität äußerst erfolgreich", unterstrich Häupl die Infrastrukturpolitik der
Stadt Wien. Die Wiener Stadtwerke wurden 1999 als privatwirtschaftlich zu führendes Unternehmen neu organisiert,
um sich "optimal auf veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen einstellen konnten", so Häupl
weiter. Zehn Jahre nach diesem Schritt, haben sich die Wiener Stadtwerke vom "Monopolisten zu einem kundenorientierten
Dienstleister entwickelt, der die Menschen in der Donaumetropole verlässlich mit hochmoderner Infrastruktur
versorgt", betonte Häupl. Den Grund für den Erfolg dieser Konstellation sieht Häupl in der
grundsätzlichen Geschäftsphilosophie: "Für eine Kommune steht nicht eine kurzfristige Gewinnmaximierung
im Vordergrund, sondern "die nachhaltige Erbringung hochqualitativer Leistungen für ihre Bürgerinnen
und Bürger", so Wiens Bürgermeister.
Brauner: "Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt."
"Wie gut Wien funktioniert und wie sich moderne Infrastruktur auf die Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt
auswirkt, belegt die aktuelle Studie des internationalen Beratungsunternehmens Mercer", erklärte Vizebürgermeisterin
Renate Brauner. "Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt", freute sich Brauner, die in ihrer Funktion
als Stadträtin auch für die Wiener Stadtwerke verantwortlich zeichnet. Ein genauer Blick auf die Studie
zeige, dass man gerade "bei den Infrastruktur-Bereichen ,Elektrizität' und ,Öffentlicher Personennahverkehr'
exzellente Spitzenwerte im internationalen Vergleich" habe. Brauner beschrieb die Rolle der Wiener Stadtwerke
als Basis für den Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum Wien.
"Die Wiener Stadtwerke investieren in den kommenden fünf Jahren 4,2 Milliarden Euro in die Infrastruktur
der Stadt Wien und setzen damit entscheidende Impulse für die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung
Wiens", so Brauner. Wie wichtig diese Impulse für die Wiener Wirtschaft sind, verdeutlichte Brauner durch
Beschäftigungseffekte am Arbeitsmarkt: "Allein durch den Ausbau der U-Bahn in den kommenden fünf
Jahren sichern die Wiener Stadtwerke mit ihrem 1,4 Milliarden-Euro-Invest rund 26.000 zusätzliche Arbeitsplätze.
Durch das Kraftwerk-Modernisierungs- Projekt Simmering 1, das 800.000 Haushalte mit Strom und 200.000 Haushalte
mit Wärme versorgen wird, konnten rund 4.000 Arbeitsplätze geschaffen werden", betonte Wiens Vizebürgermeisterin.
Hand in Hand arbeite man mit den Wiener Stadtwerken daran, dass "Wien weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort
und die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt." Vizebürgermeisterin Renate Brauner verwies auf die für
Wien so wichtigen Infrastruktur-Projekte der Wiener Stadtwerke mit einer historischen Bilanz: "Sieben Milliarden
Euro haben die Wiener Stadtwerke in ihrem zehnjährigen Bestehen als privatwirtschaftlich geführtes kommunales
Dienstleistungsunternehmen in den Ausbau der Infrastruktur Wiens investiert." Dazu zählen sämtliche
Investitionen für die Wartung und Modernisierung der Energie- und Verkehrsnetze, Projekte zur Steigerung des
Eigenanteils der Energieerzeugung für den Großraum Wien - wie das vergangene Woche eröffnete Kraftwerk
Simmering 1; Investitionen in den U-Bahn- Neubau - wie das rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft im
Mai 2008 eröffnete U2-Teilstück zum Ernst-Happel-Stadion. Oder Investitionen in den Fahrzeugpark der
Wiener Linien, damit in Wien heute etwa 200 komfortable und modernste ULF- Niederflurstraßenbahnen fahren
können - und damit fünf Mal so viele wie 1999 - für die mehr als 800 Millionen Fahrgäste der
Wiener Linien pro Jahr, betonte Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner die erfolgreichen Projekte der Wiener
Stadtwerke, die allein in den vergangenen zehn Jahren zur Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts
Wien realisiert wurden.
Mühlhäuser: "Stadtwerke sind ein Plus für Städte."
"Stadtwerke sind ein Plus für ihre Städte. Sie tragen mit ihren Dienstleistungen und Produkten maßgeblich
zur Lebensqualität in ihren Städten bei", betonte Kurt Mühlhäuser, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Stadtwerke München (SWM). Die SWM sind das größte kommunale Unternehmen Deutschlands und gehören
zu 100 Prozent der Landeshauptstadt München. "Wir sehen uns als kommunales Unternehmen der Nachhaltigkeit
verpflichtet. Nicht die Orientierung auf Quartalsberichte oder maximale Gewinne, sondern der langfristige Nutzen
für die Münchner Bürgerschaft sind Grundlage unseres Handelns", so Mühlhäuser. Die
SWM wirtschaften aber auch als kommunales Unternehmen erfolgreich, um auf Basis ihrer wirtschaftlichen Stärke
Zukunftsinvestitionen zu finanzieren und damit einen Mehrwert für ihre Kunden, die Stadt und den Wirtschaftsstandort
zu schaffen. Zum Beispiel durch
* ihre nachhaltige Energieerzeugung, die auf KWK und dem
konsequenten Ausbau der regenerativen Energien basiert.
* den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes, mit dem auch
Privatkunden und kleinere Betriebe eines der schnellsten und
modernsten Datennetze Europas nutzen können.
* eines der besten Trinkwasser Europas, das durch langfristige SWM
Maßnahmen in seiner Qualität auch für nachfolgende Generationen
geschützt wird.
* eines der besten Nahverkehrssysteme Europas.
Mühlhäuser: "Für diese Zukunftsaufgaben investieren die SWM in den nächsten 3 Jahren 3
Milliarden Euro. Wir verdreifachen damit unsere durchschnittlichen Investitionen der letzten Jahre. Gerade in der
gegenwärtigen Wirtschaftskrise tut dieses "SWM Konjunkturpaket" gut. Wir widerlegen damit außerdem
klar die neoliberale Heilsthese "Privat vor Staat". Als SWM beweisen wir die Überlegenheit einer
gemeinwohlorientierten, kommunal gesteuerten Infrastrukturpolitik gegenüber einer Steuerung nach dem Shareholder-Value."
Payr: "Gute Infrastruktur ist nicht selbstverständlich."
"Eine funktionierende Infrastruktur gehört zum Alltag in Wien", betonte Wiener Stadtwerke-Generaldirektorin
Gabriele Payr. "Wenn Sie das Licht anschalten, die Heizung aufdrehen oder mit der U-Bahn zur Arbeit fahren,
das sind die Wiener Stadtwerke", erklärte Payr, die an der Spitze von Österreichs größtem
kommunalen Infrastrukturdienstleister steht. Zum Konzern, der 2008 2,8 Milliarden Euro Umsatz erzielte, gehören
Wien Energie, Wiener Linien, Wiener Lokalbahnen, BMG Beteiligungs-management sowie Friedhöfe und Bestattung
Wien. "Strom, Gas, öffentliche Verkehrsmittel - unsere Kundinnen und Kunden sind es gewohnt, dass all
diese Dinge immer verfügbar sind und verlässlich funktionieren", sagte Payr. "Gute Infrastruktur
ist nicht selbstverständlich", unterstrich Payr. "Hinter Wiens Infrastruktur stehen 15.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Wiener Stadtwerke, die mit ihrem Know-How rund um die Uhr dafür arbeiten, dass Wien eine
internationale Spitzenposition bei Infrastruktur vorweisen kann", freute sich die Wiener Stadtwerke- Generaldirektorin.
Damit das auch so bleibt, investieren die Wiener Stadtwerke kräftig weiter und kurbeln damit die Wirtschaft
an. Payr: "Bis 2013 investieren die Wiener Stadtwerke rund 4,2 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte und
positionieren sich gerade in Krisenzeiten für Unternehmen und für Arbeitnehmer als Fels in der Brandung",
unterstricht Payr den Erfolg eines Geschäftsmodells, bei dem die Stadt Wien als 100-Prozent- Eigentümer
für Stabilität und Kontinuität sorgt.
Zehn Jahre Wiener Stadtwerke Holding AG
1999
* Gründung der Wiener Stadtwerke Holding AG
2000
* Verlängerung der Linie U3 von Erdberg nach Simmering
* Einführung der Countdown-Anzeigen in den U-Bahn-Stationen
2001
* Probebetrieb mit neuen, durchgehend begehbaren und
klimatisierten U-Bahn-Fahrzeugen
* Baubeginn für die Verlängerung der U1 (Nord)
2002
* Eröffnung des Erdgas-Dispatchers (Lastverteiler) in Simmering
* Die Anzahl der BesitzerInnen von Jahreskarten der Wiener Linien
übersteigt erstmals die 300.000-Marke
* MitarbeiterInnen der neuen, mobilen "U-Bahn-Aufsicht" sorgen für
mehr Sicherheit in den U-Bahn-Stationen
2003
* Baubeginn der erstem Teilstrecke der U2-Verlängerung bis zum
Stadion
* Wiener Linien bringen die 100. Niederflurstraßenbahn ULF zum
Einsatz
2004
* Der Fahrgastbeirat der Wiener Linien nimmt seine Arbeit auf
* Der Abschluss des Aufzugeinbauprogramms für ältere U-Bahn-
Station ist ein weiterer Schritt zur Barrierefreiheit bei den
Wiener Linien
2005
* Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Nußdorf
* Das erste U-Bahn-Fahrzeug der neuen Generation V wird in Betrieb
genommen
* Auslieferung des 150. ULF an die Wiener Linien
2006
* Verlängerung der Linie U1 von Kagran bis Leopoldau
* Überarbeitete NightLine geht in Betrieb
* Baubeginn für die 2. Teilstrecke der U2-Verlängerung vom Stadion
bis zur Aspernstraße
* 400 KV Nordeinspeisung sichert nachhaltig Stromversorgung Wiens
* Eröffnung von Europas größtem Waldbiomassekraftwerk in
Simmering. Die Anlage versorgt umweltfreundlich rund 48.000
Wiener Haushalte mit Strom und 12.000 Haushalte mit Fernwärme
2007
* Inbetriebnahme der neuen Unternehmenszentrale von Wien Energie
Gasnetz in Simmering
* Inbetriebnahme des 1. Fernkältesystems im
Stadtentwicklungsprojekt TownTown
* Auf allen Autobuslinien der Wiener Linien sind nur noch
Niederflurbusse im Einsatz
* Die ersten Fahrzeug der klimatisierten zweiten ULF-Generation
fahren im regulären Linienbetrieb
2008
* Verlängerung der Linie U2 von Schottenring bis Ernst-Happel-
Stadion. Mit dieser Angebots-Erweiterung konnten die Wiener
Linien während Fußball EM im Mai 2008 pro Tag mehr als drei
Millionen Fahrgäste transportieren
* Umstellung des Straßenbahnverkehrs auf der Ringstraße: die
Linien 1 und 2 werden Durchgangslinien
* Eröffnung des Windparks Level (Westungarn) von Wienstrom
* Friedhöfe Wien werden Teil der Wiener Stadtwerke
2009
* Modernisierung des Kraftwerks Simmering 1. Damit produziert Wien
Energie 75 Prozent des für Wien benötigten Stroms aus eigener
Kraft
* Die Linie U6 wird komplett auf Niederflurbetrieb umgestellt
* Mit der "Vienna Ring Tram" nimmt eine spezielle
Touristenstraßenbahn ihren Betrieb auf
* Wiener Linien sind Gastgeber des UITP-Weltkongresses |