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Postmarktgesetz |
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erstellt am
08. 06. 09
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BMVIT: Garantiert flächendeckende Versorgung und faire Rahmenbedingungen für Unternehmen
Wien (bmvit) - Das BMVIT hat bereits am 20. April den Entwurf für das Postmarktgesetz vorgelegt.
Dieses Gesetz wurde in den Monaten davor unter Einbindung aller Stakeholder sehr gründlich vorbereitet. Auch
die Stellungnahmen, die in der Begutachtungsphase abgegeben wurden, wurden sehr genau geprüft und in das Gesetz
eingearbeitet. Über den gesamten Zeitraum gab es laufend Gespräche mit dem Finanzministerium und allen
anderen Interessenvertretern. Bei gutem Willen aller Beteiligten ist der Beschluss vor der Sommerpause des Parlaments
möglich.
Das Ziel des Postmarktgesetzes: Im Hinblick auf die Liberalisierung des Postmarktes muss es rasch die notwendigen
gesetzlichen Rahmenbedingungen geben, die sicherstellen, dass die Versorgung mit hochqualitativen und leistbaren
Postdienstleistungen flächendeckend gewährleistet ist. Und angesichts der Verunsicherung infolge der
Postamtschließungswellen der Vergangenheit muss das Postmarktgesetz für klare Verhältnisse sorgen,
sowohl für das Unternehmen und seine Beschäftigten als auch für die Bevölkerung.
Diese Ansprüche erfüllt das vorliegende Gesetz: Es garantiert die flächendeckende Versorgung der
Bevölkerung mit Postdienstleistungen. Es schafft für alle Marktteilnehmer in einem liberalisierten Markt
faire Bedingungen. Und es gewährleistet faire Bedingungen für alle Beschäftigten von konzessionierten
Postdienstleistern. |
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Fritz: Verzögerung schadet der Post AG und gefährdet Arbeitsplätze
ÖVP-Bundesparteiobmann soll Hinhaltetaktik beim Postgesetz beenden
Wien (ögb) - Die Verzögerungstaktik der ÖVP zum zur Zeit in Diskussion stehenden Postmarktgesetzesentwurf
ist aus Sicht der Gewerkschaft der Post- und Fernemeldebediensteten vollkommen unverständlich.
Auf Grund der zögerlichen Haltung der ÖVP hat sich der Vorsitzende der Postgewerkschaft, Gerhard Fritz,
in einem persönlichen Schreiben an ÖVP-Bundesparteiobmann und Eigentümervertreter der Post AG, Dr.
Josef Pröll gewandt, um Klarheit in dieser Frage zu bekommen.
"Offenbar will die ÖVP Zeit gewinnen, um die zur Schließung angemeldeten 318 Postfilialen noch
vor dem neuen Gesetz ungehindert zuzulassen", so Gerhard Fritz wörtlich. Demnach könnte die Post
AG alle von der Schließung betroffenen Postfilialen durch Landzusteller ersetzen, ohne Post.Partner dafür
einsetzen zu müssen.
Fest steht, dass das neue Postmarktgesetz für die bevorstehende Liberalisierung dringend erforderlich wäre.
In Zeiten einer Wirtschaftskrise durch zögerliche Haltungen und auf Grund parteiinterner Meinungsverschiedenheiten
die Arbeitsplätze der PostmitarbeiterInnen aufs Spiel zu setzen ist vollkommen inakzeptabel. Einerseits die
Wirtschaftslobby befriedigen zu wollen und gleichzeitig der Post AG wirtschaftlich nicht zu schaden ist unmöglich.
Bundesparteiobmann und Finanzminister Pröll muss sich daher entscheiden.
Es wäre daher höchst an der Zeit, dass ÖVP-Obmann Pröll ein Machtwort spricht, damit die Post
AG, von der er in den letzten Jahren Dividenden kassiert hat, auch weiterhin wirtschaftlich überleben kann. |
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Lopatka verwundert über Aussagen von Postgewerkschafter Fritz
Die am Abend des 04.06. übermittelte E-Mail an Bundesminister Pröll wurde bereits
zwei Stunden vor der Aussendung von Fritz beantwortet
Wien (bmi) - Verwundert zeigte sich Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka heute angesichts der
Aussendung des Vorsitzenden der Postgewerkschafter, Gerhard Fritz. Er habe, so Lopatka, in Abstimmung mit dem Finanzminister
bereits zwei Stunden vor der Aussendung von Gerhard Fritz das Schreiben beantwortet und darin die angesprochenen
Sachverhalte klargestellt. Daher ist der Vorwurf der Verzögerung als unrichtig und unhaltbar zurückzuweisen.
In dem Schreiben habe er klar Stellung bezogen und eindeutig festgehalten, dass auch in einem liberalisierten Postmarkt
eine flächendeckende, qualitätsorientierte und leistbare Versorgung mit Postdienstleistungen insbesondere
im ländlichen Raum, ein zentrales Anliegen des Bundesministeriums für Finanzen ist. Darüber hinaus
müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es der Österreichischen Post AG als börsenotiertes
Unternehmen und im Interesse der Arbeitsplatzsicherung ihrer Mitarbeiter ermöglichen, sich unter Wettbewerbsbedingungen
erfolgreich am Markt zu behaupten und gleichzeitig die Aufgaben des Universaldienstes zu erfüllen.
Lopatka hat festgehalten, dass das BMF eine schnelle Beschlussfassung für sinnvoll hält. Von einer Verzögerung,
könne keine Rede sein. Es sei auch nicht nachvollziehbar, wie Fritz zu diesem Vorwurf komme. Das BMF habe
großes Interesse daran, rechtzeitig die notwendigen Schritte zu setzen.
Lopatka verwies dabei auch darauf, dass sowohl für den Zeitplan als auch für die Verhandlungsführung
das für das Postmarktgesetz verantwortliche Infrastrukturministerium zuständig sei. Bis jetzt liege allerdings
weder ein überarbeiteter Gesetzesentwurf als Grundlage für die politischen Verhandlungen, noch eine vom
BMVIT erbetene Information über den Stand der Sozialpartnergespräche noch eine - ebenfalls vom BMVIT
erbetene - Einladung zu Gesprächen auf politischer Ebene vor.
Lopatka wies auch noch einmal deutlich darauf hin, dass einige Punkte zur Diskussion stünden, die massive
Auswirkungen auf die wirtschaftliche Zukunft der Post und ihrer Mitarbeiter haben könnten. Daher sei es in
diesem Zusammenhang wichtig, auch Augenmerk auf die Einschätzung des Eigentümervertreters der Post, der
ÖIAG, zu legen, was die jeweiligen Regelungen für die Zukunft der Post bedeuten. Es sollte doch unser
gemeinsames Ziel sein, eine Lösung zu finden, die sicherstellt, dass die Zukunft der Post und ihrer Mitarbeiter
nicht aufs Spiel gesetzt und gleichzeitig die flächendeckende Versorgung mit Postdienstleistungen gesichert
wird, so Lopatka zu Fritz.
In diesem Zusammenhang wies Lopatka auch den Vorwurf zurück, dass das BMF Schließungen ungehindert zulassen
wolle. Das sei schlicht falsch, das Gegenteil sei der Fall, was auch der Stellungnahme des BMF zum Entwurf des
Postmarktgesetzes zu entnehmen sei, die auch auf der Homepage des Parlaments veröffentlich ist. Dort steht,
dass "das Bundesministerium für Finanzen erhebliche Bedenken gegen ein sofortiges In Krafttreten des
§ 7 hat. In diesem Zusammenhang ist nämlich zu befürchten, dass ein in dieser Hinsicht nicht gerechtfertigter
Anreiz zu zeitlich geblockten Postamtsschließungen vor in Kraft treten des Gesetzes durch das Management
der Post gesetzt wird. Das BMF plädiert hier für eine Regelung, die sicherstellt, dass die - im übrigen
auf Basis bestehender Gesetze und Verordnungen rechtskonform beim BMVIT angemeldete - Vorgehensweise der Post zur
Schließung von Postfilialen bei gleichzeitigem Ersatz durch einen Postpartner in Abstimmung mit den Gemeinden
nicht ausgehebelt wird."
Darüber hinaus hielt Lopatka fest, dass die Österreichische Post nicht zum Spielball der Politik gemacht
werden dürfe, dazu sei das Unternehmen und seine Mitarbeiter zu wichtig.
Daher habe er Fritz auch zu einem persönlichen Gespräch eingeladen, um ausführlich über die
die Zukunft der Post und ihrer Mitarbeiter sprechen zu können. |
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Schauer: Postmarktgesetz, welches Postmarktgesetz?
Jüngste Presseaussendung des BMVIT zum Status des Postmarktgesetzes sorgt für
Verwirrung
Wien (redmail) - Am 05.06. informierte das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
(BMVIT) per Presseaussendung über den Stand der Verhandlungen zum neuen Postmarktgesetz. Demnach liege nunmehr
ein Gesetz vor, dass die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen sicherstellt
und die Ansprüche eines liberalisierten Postmarktes erfüllt. Das Gesetz sei in den letzten Monaten unter
Mitwirkung aller Stakeholder gründlich vorbereitet und laufend mit allen Interessenvertretern besprochen worden,
so das BMVIT weiter.
Welche Mitwirkung?
Unter den alternativen Postdiensteanbietern wie >redmail löst die Darstellung des BMVIT indes großes
Erstaunen aus, kann doch von einer Einbindung in die Vorbereitung des Gesetzesentwurfes keine Rede sein. Tatsache
ist vielmehr, dass das BMVIT den Gesetzesentwurf am 20. April 2009 völlig überraschend und ohne irgendwelche
Vorgespräche mit den unterschiedlichen Marktteilnehmern zu führen in Begutachtung geschickt hat.
>redmail CEO Klaus Schauer meint dazu: "Mit uns hat von den politischen Entscheidungsträgern im Vorfeld
niemand gesprochen. Erst als wir uns nach Analyse des aus Wettbewerbssicht verheerenden Gesetzesentwurfes lauthals
zu Wort gemeldet haben, hat man im BMVIT Notiz von uns genommen."
Welches Postmarktgesetz?
Auch ist selbst in Insiderkreisen völlig unklar, von welchem Gesetz das BMVIT in seiner Aussendung
eigentlich spricht.
Bekannt ist nur, dass die am 18.5.2009 zu Ende gegangene Begutachtung dem BMVIT eine Vielzahl überaus kritischer
Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf eingebracht hat. Und zwar nicht nur von Seiten der Mitbewerber und der versendenden
Wirtschaft, sondern auch aus den meisten Bundesländern, die vor allem die unklare und für die Versorgung
der ländlichen Bevölkerung nachteilige Regelung zu den Postfilialen heftig kritisiert haben. Schließlich
sollen auch Vertreter der EU massive Bedenken hinsichtlich der Tauglichkeit des Gesetzesentwurfes geäußert
haben.
Klaus Schauer weiter: "Wir haben momentan keinerlei Informationen, wie das Gesetz tatsächlich aussehen
soll. Wenn die Aussage des BMVIT stimmt, wonach das Gesetz faire Bedingungen für alle Marktteilnehmer in einem
liberalisierten Postmarkt vorsieht, muss es jetzt aber ein völlig anderes Gesetz sein als der Entwurf von
vor ein paar Wochen." |
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