FH JOANNEUM und FH Oberösterreich erhöhen Wettbewerbsfähigkeit   

erstellt am
05. 06. 09

Graz/Linz (fh joanneum) - Die zwei größten Fachhochschulen Österreichs arbeiten mit vier Unternehmen in einem angewandten Forschungsprojekt zusammen, um globale Netzwerke aus Unternehmen und Lieferanten effektiver zu gestalten.

Der globale Wettbewerb verschärft die Konkurrenzsituation und erhöht den Kostendruck. Unternehmen ziehen sich daher auf ihre Kernkompetenzen zurück und lagern Tätigkeiten an international verteilte Geschäftspartner aus. So entstehen weltweite Unternehmensnetzwerke, um zwischenbetriebliche Synergien nutzen zu können. Diese Netzwerke zu koordinieren bringt aber einen zusätzlichen Aufwand mit sich. Fehlende Standards in der Logistik und in der Informationstechnologie beschränken die volle Ausschöpfung der Potenziale in der Zusammenarbeit.

Neue Dimension in der Zusammenarbeit
Um diese Netzwerke effektiver gestalten zu können, starteten die zwei größten Fachhochschulen Österreichs, die FH Oberösterreich und die FH JOANNEUM, kürzlich das umfassende interdisziplinäre Forschungsprojekt "Management of Requirements in Collaborations" (MRC). Als Wirtschaftspartner sind die voestalpine, die RHI AG, AT&S sowie Pool4Tool mit dabei. Das Projektvolumen beträgt 690.000 Euro, die Hälfte davon fördert die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Praktische Anwendbarkeit
ProjektleiterInnen Sabine Bäck und Wolfgang Ortner vom Studiengang "Industrial Management / Industriewirtschaft" der FH JOANNEUM: "Wir wollen in den nächsten drei Jahren ein Vorgehensmodell zum differenzierten und segmentierten Management des Lieferantennetzwerks entwickeln. Die Mitwirkung unserer Industriepartner gewährleistet dabei die praktische Anwendbarkeit der Ergebnisse." Gerold Wagner, Studiengangskoordinator "Supply Chain Management" der FH Oberösterreich in Steyr: "Erfolgreiche Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette erfordert eine enge Abstimmung auch im Kommunikationsbereich. Im Rahmen von MRC werden deshalb auch die Voraussetzungen und Lösungsvarianten für eine effiziente B2B- Kommunikation herausgearbeitet."

Der Forschungsansatz liegt in der Systematisierung auf Branchen- und Unternehmensseite. Zuerst wird die Risikoanalyse der betrachteten Branche (z. B. Elektronik-, Feuerfest- und Stahlindustrie) systematisiert. Darauf aufbauend werden auf Unternehmensseite der logistische und informationstechnologische Reifegrad sowie der Entwicklungspfad der Lieferanten analysiert. Für jeden Netzwerkpartner kann so eine individuelle "MRC-Roadmap" erstellt werden. Diese gibt Aufschluss darüber, inwiefern der jeweilige Partner für bestimmte Kollaborationen geeignet ist und welche Entwicklungspotenziale möglich sind. Die informationstechnologische Umsetzung ermöglicht dann eine weitgehende Standardisierung und effektivere Koordination der Netzwerke.

Mit diesem Projekt wollen die beiden Studiengänge der FH Oberösterreich und der FH JOANNEUM auch zeigen, dass Logistik und Informationstechnologie bedeutende Innovationstreiber für weltweite Unternehmensnetzwerke darstellen.
     
Informationen: http://mrc.fh-joanneum.at    
     
zurück