Die Östliche Partnerschaft: Beginn der konkreten Umsetzung  

erstellt am
04. 06. 09

Brüssel (ec.europa) - Vier Wochen nach dem Startschuss für die Östliche Partnerschaft nehmen die EU und ihre östlichen Nachbarländer 1 die konkrete Umsetzung in Angriff. Zu den innovativen Elementen der Östlichen Partnerschaft gehört, dass neben der bilateralen Zusammenarbeit mit diesen Ländern eine neue multilaterale Dimension in die Beziehungen eingeführt wird. Im Mittelpunkt der ersten multilateralen Plattform der Östlichen Partnerschaft, die am 5. Juni in Brüssel stattfindet, werden die Themen Demokratie, gute Regierungsführung und Stabilität stehen. Die anderen Plattformen – zu den Bereichen wirtschaftliche Integration, Energie und persönliche Kontakte zwischen Menschen – werden ebenfalls im Laufe des Monats Juni ihre Arbeiten aufnehmen. Die Plattformen sollen den östlichen Partnern die Angleichung an die Standards der EU erleichtern, den Austausch über Erfahrungen und bewährte Vorgehensweisen fördern und die Kontakte zwischen diesen Ländern stärken. Bei der morgigen Tagung wird es in erster Linie darum gehen, mögliche Bereiche der Zusammenarbeit abzustecken. Außerdem soll die Einleitung zweier Vorreiterinitiativen – in den Bereichen Grenzverwaltung sowie Katastrophenvorsorge, -schutz und -bewältigung – erörtert werden.“

„Die Europäische Kommission hat beim Start dieser neuen Initiative keine Zeit verloren. Die Einrichtung der multilateralen Plattformen ist entscheidend für den Erfolg der Östlichen Partnerschaft. „Ich hoffe, dass sie die Reformanstrengungen unserer Partner durch ganz konkrete Hilfe voranbringen und zugleich das gegenseitige Verständnis verbessern werden," erklärte hierzu die für Außenbeziehungen und die Europäische Nachbarschaftspolitik zuständige EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner. Sie fügte hinzu: „Die erste Plattform ist der verantwortungsvollen Politikgestaltung gewidmet, die das Kernstück dieser Partnerschaft ausmacht. Wir hoffen, dass sich in diesen Ländern die zentralen Merkmale einer demokratischen Gesellschaft durchsetzen: Achtung der Bürgerrechte und der Rechtsstaatlichkeit sowie eine dynamische Zivilgesellschaft. Unsere Partner befinden sich zwar in unterschiedlichen Stadien des Wandels, stehen jedoch vor ähnlichen Problemen, so dass ein multilateraler Ansatz einen echten Mehrwert bringen kann."

Im Rahmen der Östlichen Partnerschaft setzen sich Länder in Osteuropa und im südlichen Kaukasus, die EU-Mitgliedstaaten und die EU-Organe für die Förderung von Sicherheit, Stabilität und Wohlstand ein. Sie umfasst zusätzliche Hilfe für die Reformen und Modernisierungsbemühungen der östlichen Partnerländer und soll ihnen die Annäherung an die Grundsätze und Vorgehensweisen der EU erleichtern. Die Initiative baut auf der Europäischen Nachbarschaftspolitik der EU auf, soll jedoch die Entwicklung einer spezifischen östlichen Dimension der Europäischen Nachbarschaftspolitik voranbringen.

Neben der Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen der EU und den Partnerländern sollen die multilateralen Plattformen dafür sorgen, dass sich die Partnerländer mit den Rechtsvorschriften und Standards der EU besser vertraut machen, Erfahrungen austauschen und gemeinsame Aktivitäten im Rahmen der Initiative entwickeln können.

Die für den 5. Juni angesetzte ganztägige Tagung der thematischen Plattform „Demokratie, gute Regierungsführung und Stabilität“, bei der die Kommission den Vorsitz führt, markiert den Beginn der Umsetzungsphase der Partnerschaft. An den Arbeitssitzungen werden Vertreter der sechs Partnerländer, der EU-Mitgliedstaaten, des Ratssekretariats, des Europäischen Parlaments, des Ausschusses der Regionen und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses teilnehmen.

Anlässlich des ersten Treffens werden zwei Vorreiterinitiativen vorgestellt: das Programm „Integrierte Grenzverwaltung" sowie eine Initiative zum Thema „Katastrophenvorsorge, -schutz und -bewältigung bei Naturkatastrophen und von Menschen verursachten Katastrophen“ (Start noch vor Ende 2009). Die anderen Vorreiterintiativen betreffen die Integration der Elektrizitätsmärkte, Energieeffizienz und erneuerbare Energien, eine KMU-Fazilität; und die Diversifizierung der Energieversorgung.

Die ersten Tagungen anderer Plattformen der Östlichen Partnerschaft werden ebenfalls im Juni in Brüssel stattfinden:

  • am 10. Juni zum Thema persönliche Kontakte zwischen den Menschen;
  • am 17. Juni zu Fragen der Energiesicherheit und
  • am 26. Juni zur wirtschaftlichen Integration und Konvergenz mit EU-Politiken.


An den beiden letztgenannten Plattformen werden auch Vertreter der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) teilnehmen.

     
Informationen: http://    
     
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