Zur schönen Aussicht   

erstellt am
03. 06. 09

Komödie in drei Akten von Ödön von Horváth im Armen Theater Wien
Wien (armestheaterwien) - Die Komödie, vielleicht das grausamste Stück Horváths, konzentriert die Handlung auf zwölf Stunden, Schauplatz ist das Hotel "Zur schönen Aussicht". Hotelbesitzer Strasser, Kellner Max und Chauffeur Karl werden vom einzigen Hotelgast, Ada Freifrau von Stetten, ausgehalten. Ada beherrscht die Männer - denn sie kennt ihre Macht: sie hat Geld. In dieses verschlissene Idyll platzt Christine, die sich der Illusion hingibt, dass der Vater ihres Kindes sie heiraten wird, auch wenn sie arm ist. Sie will nicht wahrhaben, dass Strasser ein Schuft ist, sie will es glauben, dass er ihre Briefe nicht bekommen hat. Die Tischrunde, zu der auch Adas Bruder Emanuel, der seine Schwester um Geld anbettelt, und Sektvertreter Müller stoßen, berät, wie Strasser Christine loswerden kann und entwickelt einen teuflischen Plan. ZUM STÜCK In dieser Komödie in drei Akten, 1926 geschrieben, zeigt sich Horváth zum ersten Mal im vollen Besitz seiner dramatischen Mittel, es ist zweifellos das wichtigste Stück seiner Frühzeit. Das Horváth-Fräulein heißt hier Christine, in ihr sind Marianne, Elisabeth, Luise, Karoline, die Unbekannte aus der Seine und all die anderen, deren Hingabe in Horváths Stücken enttäuscht wird, angelegt, obgleich diese eine Christine am Ende die Männer beschämt zurücklässt. Die Komödie ist ein Zeitbild. Die Niedertracht wird von außen in Gang gesetzt, ein trostloser Alltag hat die Menschen zu dem gemacht, was sie sind. Horváth ist auch in diesem Werk kein Zyniker, sondern ein Moralist. Zum ersten Mal setzt er in diesem Frühwerk tragisch wirkende Komik ein, wie man sie später bei Anouilh findet. Er nuanciert subtil, lockert das Spiel satirisch auf, lässt im Grauen noch lachen. Grelles bricht in Mollstimmungen ein.

MIT Heidi Hagl, Krista Pauer, Clemens Berndorff, Manfred Jaksch, Dustin Peters,
Markus Pol und Matthias Tuzar

REGIE Erhard Pauer

ORT Wiener Volksliedwerk (Bockkeller)
1160 Wien, Gallitzinstraße 1

Premiere 12. August 2009
Vorstellungen 16., 19., 20., 21., 25. , 26., 27., 28. und 29. August 2009

Beginn jeweils 20:00 Uhr
     
Informationen: http://www.armestheaterwien.at    
     
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