Unerwarteter Preisrückgang am EU-Schweinemarkt   

erstellt am
03. 06. 09

Einbruch beim Drittland-Export als Hauptgrund
Wien (bmlfuw/aiz) - Der europäische Markt für Schlachtschweine ist in der aktuellen Kalenderwoche von viel Irritation und einem unerwarteten Preisverfall gekennzeichnet. Dänemark erhöhte in bemerkenswerter Vorbildfunktion die Notierung um 3 Cent je kg. Seit letzten Donnerstag bauten deutsche Schlachtunternehmen aber wegen angeblich schlechter Fleischgeschäfte massiv Druck auf und erreichten damit eine Zurücknahme des Vereinigungspreises um 5 Cent. Ein Einbruch beim ohnehin spärlich funktionierenden Export inDrittstaaten wurde als Hauptgrund dafür angegeben.

Die Notierungen in den Niederlanden und Belgien gaben daraufhin ebenfalls nach. Andere Länder konnten steigende oder unveränderte Notierungen erreichen. In Großbritannien und Schweden blieben die Preise gleich, durch die Wechselkurse fielen sie höher beziehungsweise niedriger als in der Vorwoche aus, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Die weitere Preisentwicklung am Schlachtschweinemarkt ist aufgrund der jüngsten Entwicklung noch unsicher.

In Österreich lief der Markt sowohl bei Fleisch als auch Schlachtschweinen recht flott. In Ober- und Niederösterreich mussten bereits größere Mengen an frischen Schweinen vorgezogen werden. Aktionsangebote der Ketten bei Grillfleisch leisteten dazu ihren Beitrag. Auch das frische Angebot an Schlachtschweinen erreichte nicht das durchschnittliche Niveau. In Anbetracht dieser Umstände konnte der Forderung der Abnehmer nach Preisreduzierung nicht stattgegeben werden. Der Notierungspreis der Österreichischen Schweinebörse bleibt daher diese Woche mit EUR 1,43 je kg (Berechnungsbasis EUR 1,33) gleich.

"Die vergangene Woche beim EU-Agrarministerrat abgelehnte Wiedereinführung der Drittlanderstattung wird auch einen Beitrag zur Marktirritation geleistet haben. Zudem fehlt diese und nächste Woche jeweils ein Schlachttag. Die positive Preisentwicklung der vergangenen zwei Wochen ist damit unterbrochen beziehungsweise gefährdet", kommentiert Johann Schlederer von der Schweinebörse die aktuelle Marktlage.
     
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