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Produktpiraterie |
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erstellt am
10. 06. 09
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Sicherheitsrisiko für Konsumenten und schädigt Wirtschaftsstandort Österreich
Finanzstaatssekretäre Lopatka und Schieder präsentieren Produktpirateriebericht 2008
Wien (bmf) - Bei der Präsentation des Produktpiraterieberichts 2008 im Bundesministerium für
Finanzen am 09.06. zeigten die Staatssekretäre Dr. Reinhold Lopatka und Mag. Andreas Schieder Besorgnis erregende
Entwicklungen bei beschlagnahmten Plagiaten auf und wiesen insbesondere auf unerfreuliche Zuwächse bei Medikamentenfälschungen
hin. "Das Bundesministerium für Finanzen sieht als eine seiner zentralen Aufgaben den Schutz vor den
Gefahren der Produktpiraterie: Plagiate in den verschiedensten Bereichen schaden nicht nur den Konsumentinnen und
Konsumenten, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Österreich beträchtlich", untermauerte Lopatka
den Produktpirateriebericht 2008.
Die Zahl der vom Zoll aufgegriffenen Fälschungen hat sich - mit rund 620.000 Aufgriffen - 2008 im Vergleich
zum vorangegangenen Jahr versechsfacht. Der Wert der beschlagnahmten Waren stieg im Jahr 2008 somit auf rund 83
Millionen Euro - gemessen am Originalpreis. Auch über den Handelsweg Internet hat die Produktpiraterie stark
zugenommen.
Produktpiraterie sehr gefährlich im Medikamentenbereich
Vor allem Fälschungen am Gesundheitssektor stiegen alarmierend: mehr als 45% aller vom österreichischen
Zoll gefundenen Sendungen mit Fälschungen enthielten Medikamentenplagiate. Während die Hitliste der gefälschten
Arzneimittel nach wie vor von Lifestylepräparaten wie Diätpillen, Potenzmitteln und Haarwuchspräparaten
angeführt wird, wurden 2008 erstmals auch Antidepressiva, Antibiotika sowie Mittel zur Behandlung von Brust-
und Gebärmutterhalskrebs unter den gefälschten Arzneimitteln entdeckt.
"In diesem Bereich kooperieren die Kolleginnen und Kollegen mit der EU-weiten Zolloperation "Medifake"
und erbringen hierbei großartige Leistungen: Insgesamt konnten bereits mehr als 34 Millionen gefälschte
Medikamente in der EU aufgegriffen und somit unschädlich gemacht werden", so Staatssekretär Schieder.
Plagiate schaden Wirtschaftsstandort
Steigerungen an Plagiaten ergaben sich nahezu in allen Produktbereichen, insbesondere bei Parfümeriewaren
und Kosmetika, Bekleidung und Bekleidungszubehör, elektrischen Apparaten und Ausrüstungsgegenständen,
Computerzubehör, CDs und DVDs, Uhren und Schmuckgegenständen sowie Spielzeug.
China, mit 72% führendes Herkunftsland von Plagiaten, habe hier eine andere Einschätzung von Originalität,
ein anderes Markenbewusstsein, konstatierte Schieder. Hier gelte es, das Bewusstsein auch in diese Richtung entsprechend
zu schärfen.
"Von plagiierten Waren geht eine Bedrohung für die Gesundheit, die Sicherheit und die Arbeitsplätze
der Österreicherinnen und Österreicher sowie der Bürgerinnen und Bürger der Europäischen
Union aus. Deshalb muss die operationelle Zusammenarbeit mit Herkunftsländern von Plagiaten weiterhin ausgebaut
werden!" ist Lopatka überzeugt.
"Unser Dank gilt im Besonderen den rund 1.000 Beamtinnen und Beamten, die durch ihren Dienst in der Bekämpfung
der Produktpiraterie täglich einen wesentlichen Beitrag zu unserer Sicherheit und dem Schutz des Wirtschaftsstandortes
Österreich leisten!" schlossen die beiden Staatssekretäre im Finanzministerium. |
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Haider: Härtere Maßnahmen gegen Produktpiraterie
Herstellung gefälschter Produkte schon in den Ursprungsländern China, Indien,
Türkei und Hongkong verhindern
Wien (fpd) - Für härtere Maßnahmen gegen Produktpiraterie sprach sich der freiheitliche
NAbg. Mag. Roman Haider anlässlich der Vorlage des Produktpiraterieberichtes durch das Finanzministerium bei
der Sitzung des Finanzausschusses im Nationalrat aus.
Der Bericht zeige deutlich, dass der Großteil gefälschter Markenprodukte - aber auch gefälschter
Medikamente - aus Indien (Medikamente), China (Uhren/Schmuck, Schuhe, Bekleidung, etc.), der Türkei (Sportbekleidung)
und Hongkong (CD/Audio) stammen würden. Hier forderte Haider Maßnahmen zur verstärkten internationalen
Zusammenarbeit, um bereits die Herstellung gefälschter Produkte in diesen Ländern zu verhindern.
Auch müssten sinnvolle Kampagnen zur Information der Konsumenten über die Kosten und die Gefahren der
Produktpiraterie gestartet werden, um das Image des "Kavaliersdeliktes", das beim Konsumenten vielfach
noch immer herrsche, aus den Köpfen zu verbannen. Als letzte Konsequenz seien auch härtere gesetzliche
Maßnahmen - etwa wie in Italien - für uneinsichtige Konsumenten vorstellbar, so Haider. |
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Bachleitner-Hofmann: Strafen für Produktpiraterie gehören
verschärft
Extremer Anstieg bei Arzneimittelfälschungen / Apothekerverband begrüßt
Vorstoß des Nationalrates
Wien (apotheker) - T-Shirts zu fälschen ist das eine, Medikamente illegal zu kopieren, das andere.
Arzneimittel sind besondere Waren und daher besonders zu schützen. Vor allem vor Fälschungen. "Als
Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes begrüße ich die Forderung des Nationalrates,
den Strafrahmen für Produktpiraterie deutlich zu verschärfen. Angesichts der dramatischen Gefahren für
die Konsumenten, fordern wir Apotheker, dass nicht nur das Fälschen von Arzneimitteln, sondern auch das Verkaufen
und Weitergeben unter Strafe gestellt wird", kommentiert Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann die Diskussion
zum aktuellen Produktpirateriebericht des Finanzministeriums im Nationalrat.
Marken- und Produktpiraterie ist EU-weit, aber besonders in Österreich, auf dem Vormarsch. Medikamentenfälschungen
waren beim jüngsten Produktpirateriebericht im Visier des Finanzministeriums. Die Hälfte aller Fälschungen
betraf Arzneimittel! Der österreichische Zoll zog im Vorjahr mehr als 40.000 gefälschte Medikamenten-Packungen
aus dem Verkehr. EU-weit waren es 34 Millionen! Gefälscht wird alles: von Krebs-, Cholesterin- und Schmerzmedikamenten
angefangen bis hin zu Diät- und Potenzpillen.
"Medikamente sind keine gewöhnlichen Waren, sondern besondere Güter, die lebensnotwendig und lebensrettend
sind. Wer Medikamente fälscht und illegal über das Internet oder den Versandhandel vertreibt, macht sich
schuldig am Tod Unschuldiger", verdeutlicht Bachleitner-Hofmann.
Sicher ist, wer seine Medikamente über die öffentliche Apotheke bezieht. "Nur wir Pharmazeuten garantieren
die Einhaltung der 'Kette' von der produzierenden Industrie über den Medikamenten-Großhandel bis zur
Abgabe in der Apotheke. Das ist Konsumentenschutz von seiner besten Seite", so der Präsident abschließend. |
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