Wirtschaftsförderung für den Wiener Kunstmarkt		erstellt am 10. 06. 09
departure vergibt über eine Million Euro Wien (departure) - Die Stadt Wien vergibt im Rahmen des departure-Themencalls "focus Kunst. Handlungsfelder und Verwertungsstrategien" über eine Million Euro. Die Wiener Kunstszene hat internationales Renommee, und der Kunstmarkt ist auch wesentlicher Teil der österreichischen Wirtschaft: Der österreichische Kunsthandel hatte 2006 ein Gesamtvolumen von 259 Millionen Euro (Studie der European Fine Art Foundation TEFAF 2008:46), davon wurden 134 Millionen Euro über Kunsthändler bzw. Galerien umgesetzt. "Ich freue mich, dass durch diese Förderung der Kunstmarkt als dynamischer Wiener Wirtschaftszweig mehr Aufmerksamkeit bekommt. Innovative Verwertungsstrategien sind gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt. Besonders die geförderten Vermittlungsideen werden dazu beitragen, Schwellen abzubauen und diesen spannenden Bereich mehr Menschen zugänglich zu machen", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner. departure hat sich im Vorfeld der Förderausschreibung intensiv mit dem Wiener Kunstmarkt beschäftigt. "Nach der Herausgabe des White Papers 'focus Kunst' im November letzen Jahres haben wir im Rahmen der Unterstützung der Viennafair und der Realisierung des Projektes 'curated by_vienna09' eng mit den Wiener Galerien kooperiert. Am Ergebnis des hier präsentierten Themencalls sieht man, wie vielfältig die Wiener Kunstszene, ihre AkteurInnen sowie deren Ideen sind. Hier setzen wir als Wirtschaftsförderer an, um neue innovative Verwertungsstrategien und Handlungsfelder zu unterstützen", erläutert departure-Geschäftsführer Christoph Thun-Hohenstein. 15 geförderte Projekte Für die erste gezielte Förderausschreibung im departure Förderbereich "Bildende Kunst und Kunstmarkt" wählte eine hochkarätige Jury unter dem Vorsitz von Christian Rattemeyer (Kurator am Museum of Modern Art, New York) Anfang Mai aus vierundfünfzig Einreichungen fünfzehn Projekte zur Förderung aus. Die geförderten Konzepte zeigen die große Bandbreite der Wiener Kunstszene: Neben der Erweiterung klassischer Galerientätigkeit wie dem umfassenden Präsentationsprojekt "boccia" von Grita Insam oder dem Artist-in-Residence-Programm der Galerie Krinzinger, der Vertiefung der Osteuropa-Expertise der Galerie Knoll, der Rental-Galerie von Amer Abbas sowie den Künstlerateliers von Martin Janda, wurden auch ein Software-Paket für Museum Public Relations von CMB Informationslogistik und mit "Foto Now" von Peter Coeln eine neue Fotografieauktion gefördert. Darüber hinaus befinden sich spannende Publikationsprojekte wie das neue Magazin "fair" oder die Buchreihe mit Martin Guttmann aus dem Verlag Schlebrügge, eine neue Editionsreihe von Momentum und eine internationale Plattform für Künstlerbücher von Bernhard Cella unter den Geförderten. Außerdem können Beratungs- und Vermittlungsideen wie das Projekt "Collective" von Jasper Sharp, die Erweiterung der Online Plattform eSeL von Lorenz Seidler, der "Art Connection Club" von Stefan Rothleitner oder die Jugend-Zeitschrift "SCHAU" unterstützt werden. Vermittlung für breites Publikum "Kunst ist in unserem täglichen Leben mehr denn je präsent, gleichzeitig wird sie in Schulen oft unterbewertet, dabei taugt Kunst als Weltsicht-Modell, als Laboratorium für interdisziplinäres Denken, als Mittel gegen vereinfachende Weltbilder," so Michaela Leutzendorff Pakesch, die gemeinsam mit Sabine Kienzer das neue Magazin SCHAU für SchülerInnen der Altersgruppe 12 bis 16 Jahre herausgibt. Dieses soll nun vierteljährlich erscheinen, das aktuelle Ausstellungsgeschehen aufbereiten, Bezüge herstellen und ausgewählte Themen der Zielgruppe gemäß auffächern und ergänzen. departure fördert die Markteinführung von "SCHAU" sowie begleitende Promotion- und Marketingmaßnahmen. Die 2006 gegründete Wiener Galerie Momentum konnte sich innerhalb kürzester Zeit als wichtige Anlaufstelle für Fotografie etablieren. In drei Jahren waren über zwanzig Ausstellungen und rund 50 ausgestellte KünstlerInnen zu sehen. Darüber hinaus hat Momentum den Aufbau eines umfassenden Editionsprogramms betrieben und 200 Editionen mit 50 österreichischen KünstlerInnen und FotografInnen auf den Markt gebracht. departure unterstützt nun den Aufbau neuer und eigenständiger Vertriebskanäle für das umfassende Editionsprogramm von Momentum, das es ermöglichen soll, die wichtigsten Zielgruppen für Editionen direkter zu erreichen. "Unser Ziel ist es, über die Editionen von Momentum ein breiteres Publikum mit dem Medium Photographie in Kontakt zu bringen und es dafür zu begeistern. Die Förderung von departure hilft uns, das bestehende Editionsprogramm über neue Vertriebswege leichter zugänglich zu machen" erklärt Valerie Loudon von Momentum. Im Jahr 2007 rief der bildende Künstler Bernhard Cella den "Salon für Kunstbuch" als einen Ausstellungs- und Präsentationsraum für Kunstbuchprojekte ins Leben. "Dieser Salon ist ein Kunstraum in der doppelten Bedeutung des Wortes, ein Kommunikationssystem und eine Dramaturgie, innerhalb derer es nicht nur um die Produktion und Distribution von Kunstwerken geht. Von Anfang an war dieser Ort als eine Art Modellraum im Maßstab 1:1 angelegt, in dem sich ein eigenes Beziehungsspiel zwischen Gegenständen, Personen und Kunstwerken entfalten kann", so Cella über sein Projekt. departure unterstützt den Aufbau einer internationalen Plattform für Künstlerbücher. Dadurch soll eine Lücke im Kunstbetrieb sowie eine Marktnische am Buchmarkt abgedeckt und erfolgreich genützt werden. Dazu Bernhard Cella: "Das Medium Internet hat das Buch vom Zwang, Informationen zu transportieren, befreit. Das eröffnet für das analoge Medium Buch neue Möglichkeiten, die sich in den experimentellen Ansätzen der aktuellen Kunstbuchproduktion in ganz Europa zeigen. Dazu kommt, dass die Produktionsmöglichkeiten durch digitale Druckverfahren erschwinglicher geworden sind. KünstlerInnen entdecken das Medium Kunstbuch neu." departure - Eigenständige Wirtschaftsförderungsstelle für Unternehmen der Creative Industries departure - ein Tochterunternehmen des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds - wurde im Herbst 2003 von der Stadt Wien als Österreichs erste eigenständige Wirtschaftsförderungs- und Servicestelle für Unternehmen der Creative Industries gegründet und gilt inzwischen europaweit als erfolgreiches Modell der Innovationsförderung auf Wettbewerbsbasis. Seit dem Start des Förderprogramms wurden 205 Unternehmen mit rund 14,4 Mio. Euro gefördert und mehr als 1048 hoch qualifizierte Arbeitsplätze neu geschaffen oder gesichert. Diese Fördersumme löst ein privates Investvolumen von rund 57 Mio. Euro aus. Die Ergebnisse des Themencalls 2008 "focus Kunst" Eingereichte Projekte: 54 Geförderte Projekte: 15 Gesamtfördersumme: 1.068.534 Euro Durchschnittliche Förderquote: 58,2% Investeffekt inkl. volkswirtschaftlicher Multiplikatoreneffekte(1:4): 4.274.136 Euro
Informationen: http://www.departure.at
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