Traschkowitsch: "Heutiges Gesprächsergebnis dennoch eindeutig zu wenig"
Wien (sk) - "Das heutige Informationsgespräch der lesbischwulen NGOs bei der Bundesministerin
für Justiz, Claudia Bandion-Ortner, hatte meiner ersten Einschätzung nach durchaus einen positiven Verlauf.
Die Ministerin informierte die anwesenden VertreterInnen über ihre persönlichen Vorstellungen zu einem
LebenspartnerInnenschaftsgesetz. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich die Frau Bundesministerin
selbst die Vorlage eines Gesamtentwurfes, also mit allen Materiengesetzen wünscht. Dem gegenübersteht
allerdings, dass für die Ministerin trotzdem auch eine Minimalvariante, also nur den Zivilrechtsbereich umfassend
und damit ohne Materiengesetze denkbar wäre, nur um den vom Ministerium genannten Termin 01. Jänner 2010
halten zu können" so Peter Traschkowitsch, Bundesvorsitzender der SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität)
am 10.06. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
"Aus sozialdemokratischer Sicht steht in dieser so wichtigen gesellschaftspolitischen Frage fest, dass wir
als ersten Schritt ein umfassendes Lebenspartnerschaftsgesetz fordern, das alle Rechtsmaterien und damit alle Rechte
und Pflicht umfasst. Die ersten zwar positiven aber zögerlichen Signale von Bandion-Ortner sind daher für
uns aus heutiger Sicht noch eindeutig zu wenig. Außerdem kritisieren wir, dass bis dato leider noch immer
kein greifbarer Entwurf vorliegt und die Frage des Eintragungsortes, trotz Versprechen des ÖVP-Obmannes Josef
Pröll, sowie der eindeutigen Position der SPÖ, die beide das Standesamt präferieren, vorliegt. Trotzdem
sind wir zuversichtlich, dass die Verhandlungen zwischen den Ministerinnen Fekter, Heinisch-Hosek und Bandion-Ortner
ein positives Verhandlungsergebnis im Interesse von Lesben und Schwulen bringen wird" so Traschkowitsch abschließend. |