Laut UN-Ranking zählt Österreich zu den sichersten Ländern
der Welt
Wien (bpd) - „Es ist sehr erfreulich, dass die Vereinten Nationen Österreich zum friedlichsten
Land Mitteleuropas gekürt haben“, sagte Bundeskanzler Werner Faymann nach der Sitzung des Ministerrates am
09.06. Ausschlaggebend dafür seien die Neutralität, gute nachbarschaftliche Beziehungen, die niedrige
Verbrechensrate, geringe Rüstungsausgaben und die Respektierung der Menschenrechte.
Dazu passe auch der Bericht des Sozialministers zur Arbeitslosigkeit. Die Quote liege derzeit in Österreich
bei 4,2 Prozent, „das ist die Hälfte des Durchschnitts der EU-27.“ Zudem sei die Ausbildungsgarantie für
Jugendliche mit derzeit 1600 offenen Ausbildungsplätzen weiterhin gewährleistet. Positiv sei auch, dass
die EU die Argumente Österreichs zur Verlängerung der Übergangsfristen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit
bis zum 30. April 2011 anerkannt habe.
Die Vorbereitung des neuen Antikorruptionsgesetzes sei so weit gediehen, dass es in die Begutachtung gehen könne.
Im Parlament sollen die Abgeordneten nun darüber diskutieren, wie sie sich in den Rahmen des Gesetzes einfügen,
denn „nicht nur Regierungsmitglieder oder Bürgermeister haben eine hohe moralische Verpflichtung, sondern
auch die Abgeordneten“, sagte Faymann. „Wir sind stolz darauf, dass es in Österreich wenig Korruption gibt,
sie ist kein Kavaliersdelikt.“ Es sei auch in Zukunft notwendig, das Bewusstsein dafür zu schärfen. Ebenso
notwendig seien klare Bestimmungen, die nicht „zuviel Platz für Interpretationen frei lassen“, so der Kanzler.
Klarer seien die Bestimmungen in der von der Verkehrsministerin vorgelegten Führerscheingesetznovelle. Diese
sehe Verschärfungen im Umgang mit Alko-Lenkern und Temposündern sowie die Anpassung an EU-Vorschriften
vor, in deren Rahmen Verkehrssünder international ausgeforscht und bestraft werden können. „Doch geht
es nicht so sehr darum, mehr Geld einzuheben, sondern die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen“,
unterstrich Faymann.
Befragt zur möglichen Einführung neuer Steuern in Österreich stellte der Bundeskanzler klar:
„Wir stehen für die Entlastung des Faktors Arbeit und für eine stärkere Belastung von Vermögen.
Keinesfalls aber soll es neue Steuern für die Mittelschichten geben.“ Besteuern will Bundeskanzler Faymann
hingegen internationale Finanztransaktionen und Vermögenszuwächse aus dem Handel mit Finanzprodukten,
„wenn möglich noch in dieser Legislaturperiode. Denn wir sind gegen Spekulationen und rücksichtslosen
Wettbewerb, für den dann alle bezahlen müssen.“
Auf Nachfrage nach einem dritten Konjunkturpaket für Bildung und Forschung sagte Faymann, dass bereits zwei
Konjunkturpakete, eine Steuerreform und eine konzentrierte Arbeitsmarktpolitik auf den Weg gebracht wurden, die
alle auch schon erste Erfolge zeigen würden: „Wir können nach sechs Monaten Regierungsarbeit noch nicht
alles erledigt haben, was notwendig ist.“ Die soziale Handschrift in der Regierung sei jedoch klar erkennbar, betonte
der Kanzler. |