Krakau (bmeia) - Bundespräsident Dr. Heinz Fischer hat dem Erzbischof-Metropoliten von Krakau, S.E.
Kardinal Stanislaw Dziwisz, im Hinblick auf die vielen Jahrzehnte seines verdienstvollen Wirkens in all seinen
früheren und derzeitigen Funktionen und Positionen das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für
Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Der Botschafter der Republik Österreich, Dr. Alfred
Längle, überreichte am 09.06. im Rahmen eines festlichen Empfangs in der Krakauer Kurie Kardinal Stanislaw
Dziwisz diese hohe österreichische Auszeichnung.
Kardinal Stanislaw Dziwisz pflegte zunächst als Sekretär von Kardinal Karol Wojtyla von 1966 bis 1978
in Krakau sowie hernach während des ganzen folgenden Pontifikates von Papst Johannes Paul II ständig
seine Kontakte mit Österreich. Er half und unterstützte bei privaten und offiziellen Besuchen wie den
Pastoralbesuchen S.H. Papst Paul Johannes II in Österreich am 11./13. September 1983, am 23./27. Juni 1988
und am 19./21. Juni 1998 und war ebenso wegweisend für die vielen Besuche von österreichischen Politikern
einschließlich offizieller Staatsbesuche bei S.H. Papst Paul Johannes II. Auch in seinem derzeitigen Aufgabenbereich
in Krakau setzt Kardinal Dziwisz seine Kontakte zu Österreich fort. So leistete er z.B. auch einen wesentlichen
Beitrag zur Vorbereitung des 850-Jahr-Jubiläums des Heiligtums von Mariazell, einem großen Wunsch von
Johannes Paul II folgend.
Von 1966 bis 1978 war er Sekretär des Kardinals Karol Wojtyla, gleichzeitig akademischer Lehrer am Höheren
Katechetischen Institut in Krakau (Liturgielehre), Redakteur der Amtszeitschrift der Bischofskurie, Mitglied und
Sekretär der Liturgiekommission der Krakauer Erzdiözese und Mitglied des Priesterrates. Von 1974 bis
1975 nahm er an Arbeiten des Komitees des Heiligen Jahres teil. 1978 wurde er persönlicher Sekretär des
Papstes Johannes Paul II bis zu dessen Tod 2005. 1995 wurde er Kanoniker des Domkapitels Lemberg, 1996 apostolischer
Protonotarius (protonotarius apostolocus de numero), 1997 Kanoniker des Domkapitels Krakau, Am 18. März 1998
erhielt er die Bischofsweihe, 2003 die Erzbischofswürde. Seit 3. Juni 2005 ist er Erzbischof von Krakau.
Er ist Autor einiger Bücher, u.a. der Erinnerungen über das Attentat auf den Papst Johannes Paul II und
Mitherausgeber der in polnischer Sprache herausgegebenen Sammlung der päpstlichen Texte. Das Buch „Ein Leben
mit Karol“, das am 18.1.2007 herauskam, enthält ein ausführliches Gespräch mit dem Journalisten
Gian Franco Svidercoschi, dem früheren Vizedirektor des „Osservatore Romano“ und Autor des Buches und gleichnamigen
Spielfilms „Karol. Die Geschichte eines Mannes, der Papst wurde“.
Seine langjährige Arbeit bei Kardinal Karol Wojty?a und der beinahe 27jährige Dienst beim Heiligen Vater
Johannes Paul II machen S.E. Kardinal Stanislaw Dziwisz zum Zeugen und Teilnehmer an seinem Werk – der unermüdlichen
Arbeit für die Freiheit, den Frieden, die übernationale, ökumenische Verständigung sowie für
die Entwicklung der Kultur des Dialogs.
S.E. Kardinal Stanislaw Dziwisz unternahm zahlreiche Aktivitäten zur Verbreitung und Weiterentwicklung des
Gedankengutes von Johannes Paul II. Viele Zeitgenossen sehen in der Person Kardinal Stanislaw Dziwisz einen unersetzlichen
Träger des Nachlasses des Heiligen Vaters.
„Sie, Herr Kardinal, haben dem Papst diskret, bescheiden und selbstlos geholfen. Sie haben damit der ganzen Menschheit
und der ganzen Kirche geholfen. Dreimal haben Sie den Heiligen Vater nach Österreich begleitet und viele Male
haben Sie für Österreich in Rom gewirkt. Mit dem Dank der Republik Österreich verbindet sich daher
der Dank der österreichischen Bischöfe und vieler Katholiken in Österreich“, so der an der Ordensüberreichung
teilnehmende S.E. Diözesanbischof von Graz-Seckkau und stv. Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz,
Dr. Egon Kapellari. An der Zeremonie in der Krakauer Kurie nahmen ebenfalls S.E. Kardinal Franciszek Macharski
und S.E. Kardinal Marian Jaworski sowie der Präsident des Bundesrates i.R., em. o. Univ.-Prof. Dr. Herbert
Schambeck teil, der den Krakauer Metropoliten mit folgenden Worten würdigte: „In diesem verantwortungsvollen
Wirken am Weinberg des Herrn waren Eure Eminenz nicht bloß ein Zeuge, sondern mit dem Heiligen Vater ein
Mitgestalter der Geschichte unserer Zeit epochemachend! Auf dem Weg Ihres Lebens haben Sie an der Seite seiner
Heiligkeit vieles auch für Österreich und für die Kirche unseres Landes getan, das unvergesslich
und deshalb bleibend ist“. |