Mitterlehner: "Pakt für Lehrlinge" ist eine Signalwirkung an die Jugendlichen   

erstellt am
09. 06. 09

Unterzeichnung durch Wirtschaftsminister und die 15 größten Lehrlingsausbildungsbetriebe
Wien (bmwfj) - Auch in der Wirtschaftskrise bilden die österreichischen Unternehmen Lehrlinge aus. Am 08.06. wurde von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und den 15 größten Lehrlingsausbildungsbetrieben Österreichs der "Pakt für Lehrlinge" unterschrieben und präsentiert. Darin verpflichten sich die Unternehmen im Ausbildungsjahr 2009/2010 ihren Lehrlingsstand zumindest konstant zu halten, wodurch rund 11.000 Lehrlingen ein Lehrplatz geboten wird. "Die Zukunft der Betriebe ist nur mit qualifizierten Mitarbeitern bewältigbar. Der Pakt ist einerseits eine Signalwirkung an die Jugendlichen, dass sie gebraucht werden. Andererseits soll er als Multiplikator andere Unternehmen motivieren, weiterhin Lehrlinge auszubilden", sagte Mitterlehner anlässlich der Unterzeichnung. Die teilnehmenden Betriebe sind Spar, REWE Group, XXXLutz, ÖBB, voestalpine, dm-Drogeriemarkt, Porsche Austria, Siemens, Hofer KG, bauMax, Telekom Austria AG, Pappas Gruppe, Kapsch Partner Solutions GmbH, Zielpunkt, Julius Blum GmbH. Dazu kommen noch die Franz Schütz GesmbH stellvertretend für die große Zahl ausbildender Klein- und Mittelbetriebe und die Gemeinde Wien stellvertretend für die öffentliche Hand.

Die Wirtschaftskrise zeigt bereits deutliche Auswirkungen auf das Stellenangebot für Jugendliche: Beim Arbeitsmarktservice (AMS) ist die Zahl der als arbeitsuchend vorgemerkten Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent und die Zahl der Lehrstellensuchenden zuletzt um fast 15 Prozent gestiegen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr laufend ab. Die AMS-Daten zeigen aber auch sehr deutlich, dass besser qualifizierte Personen wesentlich leichter einen Job finden, denn beinahe die Hälfte aller vorgemerkten Arbeitslosen entfällt auf die Gruppe der ungelernten Arbeitskräfte. Die Qualifizierung der jungen Menschen ist daher das wichtigste Instrument, um der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.

Unternehmen, die Lehrlinge ausbilden, nehmen ihre Verantwortung gegenüber der jungen Generation wahr und eröffnen ihr berufliche und private Zukunftsperspektiven. Nur wenn die Betriebe über die erforderliche Zahl an geeigneten Fachkräften verfügen, werden sie nach der Krise für den europäischen und internationalen Wettbewerb gerüstet sein. Dazu kommt, dass der Fachkräftebedarf auch auf Grund der demographischen Entwicklung zusätzlich steigen wird.

Das Jugendbeschäftigungspaket schafft für die Betriebe zahlreiche Anreize, Lehrlinge auszubilden. Im Rahmen der Beschäftigungsgarantie bekommt jeder Lehrling in überbetrieblichen Einrichtungen einen Ausbildungsplatz. Das erfolgreiche österreichische Duale System wird weiter geführt und als moderne Ausbildung gestaltet. Die Lehrberufe werden dabei laufend an die sich ändernden wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst und weiter entwickelt. Insbesondere die Modularisierung der Lehrberufe trägt zu einer bedarfsgerechten und flexiblen Ausbildung bei. Initiativen wie "Lehre und Matura" oder internationale Austauschprogramme erhöhen die Qualifikationen und Chancen der jungen Menschen.
     
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