Das Cross-Mentoring-Programm im Bundesdienst ermöglicht Frauen, ressortübergreifend
neue Erfahrungen zu machen.
Wien (bpd) - Rund 50 Paare, je eine Mentorin oder ein Mentor – Frauen und Männer, die bereits
Führungspositionen innehaben – und ein Mentee, das sind Frauen, die sich auf ihrem Karriereweg orientieren
wollen, treffen sich ein Jahr lang regelmäßig und tauschen sich aus. „Man schenkt einander viel. Die
Mentorinnen und Mentoren geben viel von sich her“, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. „Sie gewinnen
aber auch viel, denn sie reflektieren dabei ihren eigenen Weg und gewinnen Einblicke in andere Ressorts und Arbeitsbereiche.“
Die Mentees hingegen könnten nicht nur wichtige Anregungen für ihre Berufslaufbahn bekommen, sie werden
auch mutiger. Das sei insbesondere für Frauen wichtig, die oft allzu perfektionistisch seien und keinen Mut
zur Lücke fänden.
Dies unterstrich auch die Supervisorin des Cross-Mentoring-Programms Ursula Lengauer. „Die meisten Frauen nehmen
die angestrebten Funktionen zu ernst, wollen schon, bevor sie eine Position übernehmen, alles perfekt können
und trauen sich daher oft erst gar nicht drüber. Männer hingegen probieren es halt einfach einmal aus.“
Mentorinnen und Mentoren könnten die Führungsebene ins rechte Licht rücken und dabei als Vorbilder
fungieren. „Doch auch die weiblichen Führungskräfte haben häufig ein viel zu hohes Verantwortungsbewusstsein
und fühlen sich daher oft überfordert. Sie müssen lernen sich abzugrenzen und auch noch den Umgang
mit dem Risiko üben.“
Frauenministerin Heinisch-Hosek freute sich, dass sich zunehmend auch männliche Führungskräfte als
Mentoren zur Verfügung stellten. Sie berichtete, dass eine große Bankengruppe für ihr Mentoring-Programm
bereits eine Männerquote eingeführt hätte, denn die Chefetage habe herausgefunden, wie gewinnbringend
der Austausch für beide Partner sei.
So laufe auch das Cross-Mentoring-Programm im Bundesdienst sehr erfolgreich. Die kommende Programmperiode sei bereits
voll ausgebucht, berichtete Heinisch-Hosek. |