Die Architektin untersuchte thermische sowie visuelle und akustische Eigenschaften in den traditionellen
Bauten einiger öffentlicher arabischer und türkischer Hammams
Wien (tu) - Über die Dauer von einem Jahr untersuchte Kristina Orehounig im Rahmen ihrer Dissertation
(an der Abteilung für Bauphysik und Bauökologie) Innen- und Außenklimaparameter von fünf Hammams
in Ägypten, der Türkei, Marokko, Syrien und Algerien. Nur selten sind traditionelle klimatisch adaptierte
Bauten mit empirischen Daten hinterlegt. Sie basieren meist auf qualitativen Beschreibungen von verschiedenen Entwurfsplanungen
und Bauelementen. Orehounig konnte im Rahmen des multidisziplinären Forschungsprojektes ("Hammam, Aspects
and Multidisciplinary Methods of Analysis for the Mediterranean Region", European Commission's 6th Framework
Programme FP6-2003-INCO-MPC-2ContractNo.: 517704) Resultate für eine objektive Beurteilung der aktuellen Performance
dieser Gebäude liefern. Ihre Ergebnisse geben Auskunft über die Stärken und Schwächen dieser
Bauten. Mithilfe von Datenvisualisierung und Performanceanalyse ist es möglich die entwurfsrelevanten Parameter,
wie etwa die Eige! nschaften der Gebäudehülle oder das Energiesystem zu identifizieren und deren Auswirkung
auf Gesundheit und Komfort zu beurteilen. Darüber hinaus entwickelte Kristina Orehounig Simulationsmodelle
mehrerer Hammams zur Vorhersage von Konsequenzen alternativer Optionen der Renovierung, Restaurierung, Umnutzung
und Adaptierung.
Im Rahmen einer Promotionsfeier, die am 19. Juni 2009 um 10 Uhr c.t. im Festsaal der TU Wien (4., Karlsplatz 13)
stattfindet, wird der mit 13.000 Euro dotierte Resselpreis an Kristina Orehounig verliehen. Das Preisgeld wird
laut den Statuten dem Institut, das für das Zustandekommen des Forschungsgegenstandes (Forschungsauftrag im
Drittmittelbereich) und für die Betreuung der Dissertation des Preisträgers hauptverantwortlich war,
zur Verfügung gestellt.
Kristina Orehounig ist am 13. September 1980 geboren und studierte an der TU Wien von 2000 bis 2006 Architektur
mit einem Austauschsemester in Rom. Im Anschluss begann sie ein Doktorratsstudium an der Abteilung für Bauphysik
und Bauökologie (Prof. Dr. Ardeshir Mahdavi). Seit März 2007 ist Kristina Orehounig Universitätsassistentin
am selben Institut. Schon ihre Diplomarbeit über passive Kühlungsmethoden in der Architektur wurde mit
dem Archdiplomapreis 2007 der TU Wien und dem Österreichischen Baupreis 2006 ausgezeichnet |